Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0654 - Unter dem Vampirmond

0654 - Unter dem Vampirmond

Titel: 0654 - Unter dem Vampirmond
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
vergangen sein mochte, seit der Diener-Vampir van Sarken von der Anwesenheit des Silbermond-Druiden in Kenntnis gesetzt hatte. Der Diener mußte die Teleportation des Druiden wahrgenommen haben. Seit jener Zeit mußten sich Gryf ap Llandrysgryf und Zamorra in den Katakomben befinden.
    Die Vampire hatten zu viel Zeit vergeudet!
    Das Labyrinth war weitläufig; man konnte Wochen und Mona te damit zubringen, einen bestimmten Platz zu suchen. Aber diesen Feinden standen magische Hilfsmittel zur Verfügung. Sie würden es schneller schaffen, hatten es vielleicht sogar schon geschafft.
    Vermutlich hatten sie die Katakomben an der Stelle betreten, an der Michelle den Köder abgelegt hatte. Wo mochte die Suche sie inzwischen hin geführt haben?
    Vielleicht hatten sie den gleichen Weg genommen wie Michelle, als sie zurück in die Tiefe ging. Selbst wenn sie dann vom Weg abirrten, blieben nicht viele Möglichkeiten. Deshalb brauchte Michelle selbst nicht umständlich zu suchen.
    Sie nahm den wahrscheinlichsten Weg.
    Aber sie bewegte sich vorsichtig. Ihr war klar, daß sie jetzt nicht schon wieder leichtsinnig werden durfte. Dennoch durfte sie keine Zeit mehr verlieren. Denn sie gönnte diSarko und vor allem van Sarken, diesem ekligen Greis, nicht, vor ihr auf Zamorra zu stoßen und ihn, den Druiden und die Frau auszulöschen.
    Besser wäre es, gerade diesen beiden im letzten Moment das Leben zu retten…
    ***
    Zamorra lauschte. Aber er konnte nichts feststellen. Wenn er das Amulett bei sich hätte, hätte es ihm die Nähe Schwarzer Magie anzeigen können. Aber Nicole führte es mit sich, und sie brauchte es für die Zeitschau. Zamorra wollte es nur im äußersten Notfall zu sich rufen.
    Schließlich hatten sie es nur mit Vampiren zu tun und nicht mit wirklich gefährlichen, alten Dämonen, die über unwahrscheinlich starke magische Kräfte verfügten…
    Mit einem Blutsauger war ja wohl noch fertig zu werden.
    Gut, man mußte sich selbst nicht unbedingt überschätzen. In Los Angeles war es auch nicht gerade ein Spaziergang gewesen, als Vampire gegeneinander intrigierten und Don Diego Francesco de Castillo Zamorra und Nicole vor seinen Karren hatte spannen wollen. Nur hatte er sich damit den falschen ausgesucht, weil Zamorra das Intrigenspiel durchschaute und seine eigene Jagd begann. [7]
    Gryfs Augen leuchteten wieder grell.
    »Es müssen zwei sein, wenn ich mich nicht irre«, sagte er. »Sie nähern sich uns von verschiedenen Seiten.« Damit deutete er mit beiden Armen in verschiedene Richtungen.
    Zamorra warf wieder einen Blick auf die Zeichnung. Der helle Fleck des Taschenlampenfokus zeigte ihm, daß ihr Gang nur ein paar Meter weiter auf einen anderen traf. Dort ging es nach rechts und nach links weiter. »In jeder Abzweigung steckt also ein Vampir?«
    Gryf nickte. »Ja«, fügte er hinzu, weil er davon ausging, daß Zamorra in der Düsternis nicht viel von seinen Bewegungen sehen konnte.
    »Unsere Bestie hat also Verstärkung«, sagte der Parapsychologe. »Na schön, schnappen wir sie uns. Kommst du zurecht?«
    »Sicher«, behauptete Gryf.
    Zamorra löste den Blaster von der Magnetplatte. Mit leichtem Daumendruck schaltete er ihn auf Laser-Modus um.
    Gryf räusperte sich spöttisch. »Es ist schlimm, was aus den guten alten Sitten geworden ist. Früher rammte man einem Vampir einen geweihten Eichenpflock ins Herz oder drehte ihm das Gesicht auf den Rücken.«
    »Interessanterweise kann man so auch Nicht-Vampire töten«, erinnerte Zamorra ihn.
    »Mit deinem Ultra-Schweißgerät auch«, erwiderte der Druide.
    »Ich nehme den links«, sagte Zamorra.
    »Einverstanden.« Gryf verspannte sich ein wenig. Zamorra fühlte, wie der Druide mental nach seinem Gegner suchte. Vermutlich wollte er ihn mit einem zeitlosen Sprung überraschen und direkt vor oder hinter ihm aus dem Nichts erscheinen.
    Zamorra hatte statt dessen mit seiner Strahlwaffe ein anderes Eisen im Feuer.
    Er ging weiter. Als er die Kante erreichte, an der ihr Korridor auf den anderen Gang traf, verharrte er kurz. Dann wirbelte er in den Gang hinein und schoß.
    Er gab Dauerfeuer.
    Der blaßrote, nadelfeine Laserstrahl fauchte aus der Waffenmündung. Zog eine tödliche Spur quer durch den Gang. Zamorra bewegte den Blaster mehrmals leicht hin und her. Dann nahm er den Finger vom Kontaktschalter und atmete tief durch.
    Weit entfernt glühte es.
    Der Strahl hatte die Steinwände erhitzt; hier und da waren Kalksteinbrocken abgeplatzt. Das Nachglühen der getroffenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher