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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York
Autoren: Jason Dark
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gebildet, der auf der Oberfläche wogte und das Schiff bei seiner schnellen Fahrt in starke Schaukelbewegungen versetzte.
    Nadine hörte das Klatschen der anrollenden Wogen gegen die Bordwand und auch sie konnte nicht still liegen bleiben, denn immer wieder rutschte sie über das Deck, bis die Handfessel sie hielt und dabei hart in das Fleisch schnitt.
    Der Mond schaute zu.
    Kalt und bleich stand er als Kreis am Himmel und gab seine Kraft ab. Die Werwölfe fühlten sich unter seinen Strahlen wohl, da blühten sie auf. Zu erkennen an ihren geschmeidigen und beinahe lockeren Bewegungen, mit denen sie über das Deck liefen. Hin und wieder schauten sie auf Nadine.
    Die Frau schauderte jedes Mal, wenn sie die Gier in den Augen der Bestien sah.
    Gern hätten sie sich auf das Opfer gestürzt und es gebissen. Aber sie gehorchten ihrer Herrin und hielten sich zurück.
    Beinahe sehnte sich Nadine danach, mit der Layton reden zu können. Ihr Wunsch wurde erfüllt, denn Morgana kehrte zurück. Diesmal allerdings befand sie sich mitten in der Metamorphose.
    Sie ging schwerfällig, als würde sie eine starke Last drücken. Ihre Arme zeigten einen dunklen Pelz, die Finger waren länger geworden, die Nägel zu Krallen angewachsen. Das Gesicht hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem eines Fuchses, denn von der Form her war es anders geschnitten als das der übrigen Wölfe.
    Man sah ihr an, dass sie eine Frau gewesen war, aber man durfte sie nicht unterschätzen.
    Das Kleid hatte genügend Weite, um ihren Körper zu verdecken. Als Monster kniete sie neben Nadine. Die Augen funkelten wie geschliffene Diamanten.
    Und sie konnte sprechen.
    Dies wiederum verdankte sie ebenfalls der Macht des Götterwolfs, der dank seiner Kraft aus ihr eine besondere Wölfin geformt hatte. »Du hast dich entschieden!«, stieß sie mit rauer und leicht veränderter Stimme hervor, die einen Klang angenommen hatte, als würde sie in einen Topf sprechen.
    »Du hast dich entschieden, Nadine, deshalb werden wir unseren Plan nicht ändern.«
    »Was wollt ihr denn?«
    »Wir schaffen dich auf eine kleine Insel.«
    »Und dann?«
    »Eine winzige Insel, eigentlich nur ein Felsblock, der aus dem Wasser ragt. Dort wirst du dann dein Ende erwarten.«
    »Wo ist sie?«
    »In der Bay, keine Sorge. Aber es gibt wenige Menschen in der Nähe. Das größere Eiland ist kaum bewohnt. Ich habe es mir angesehen, es hat mir gefallen.«
    »Lebst du dort?«
    »Für eine Weile schon.«
    »Und dann?«
    Morgana Layton wartete einen Moment, schaute den Mond an, bevor sie aufstand, gellend lachte und im nächsten Augenblick aus Nadine Bergers Blickfeld verschwunden war…
    ***
    Ein Killer war unsere Hoffnung!
    Man durfte nicht darüber nachdenken, aber es gab keine andere Chance für uns. Wir mussten uns auf ihn verlassen, auf seine Aussagen, und wir mussten ihn dazu bringen, sie uns freiwillig zu geben.
    Wir hatten ihn mitgenommen und in eine Zelle gesteckt. Tatsächlich schützten ihn Gitter. Sehr dicke Stäbe, von denen der G-man gesprochen hatte.
    Gleichzeitig lief eine Fahndung an. Abe Douglas hatte nicht nur seinen Verein eingespannt, auch die City Police war informiert worden. Die Kollegen hielten Ausschau nach zwei Frauen. Die Beschreibungen hatte ich geliefert.
    Die Zufahrten nach Manhattan standen ebenso unter Kontrolle wie die nach Staten Island über die Verrazzano Narrows Bridge, doch gesichtet worden waren die beiden Frauen bisher nicht.
    Adnan Trevayne schwieg. Für uns stand fest, dass er sich innerlich über unsere Ratlosigkeit amüsierte, aber er machte den Mund einfach nicht auf, da halfen auch keine überzeugenden Argumente.
    Dazu war Trevayne zu tief in den Kreislauf des Bösen verstrickt.
    Zum dritten Mal betrat ich den Komplex, in dem die Zellen untergebracht waren. Ich musste den Gang fast bis zu seinem Ende gehen, denn Trevayne hockte in der letzten Zelle und wartete.
    Vor dem Gitter blieb ich stehen. Jetzt beschien ihn kein Mondlicht, sondern die Kälte der Leuchtstoffröhren. Er hockte auf einer Pritsche der Tür gegenüber, hob den Kopf und stierte mich an.
    Wir sagten beide nichts, unsere Blicke brannten ineinander. Doch wenn ich genau hinschaute, wurde ich einfach den Eindruck nicht los, dass mit Trevayne eine Veränderung vorgegangen war. Er machte auf mich den Eindruck eines älter und kraftloser gewordenen Menschen, der keinen Sinn mehr in seinem Leben sah.
    »Es geht dir nicht gut, Trevayne, wie?«
    Mit den Händen strich er durch sein Gesicht. »Wie
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