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0650 - Bestien in New York

0650 - Bestien in New York

Titel: 0650 - Bestien in New York
Autoren: Jason Dark
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Vergnügungsvierteln und Greenwich Village.
    Die Klimaanlage arbeitete auf Hochtouren. Ruhig war es hier auch nicht. Es wurde nur stiller, als wir uns auf die Rückseite zu bewegten, wo es Türen gab, die uns den Weg zum Hof öffneten.
    »Da scheint der Mond direkt hinein«, berichtete Abe Douglas und ließ uns vorgehen.
    Der Begriff Hof stimmte nicht ganz. Wir befanden uns in einem ziemlich großen Geviert, von dem aus die zahlreichen Patrol Cars zu ihren Einsatzorten starteten.
    Das Wimmern der Sirenen erfüllte die Umgebung ebenso wie das Kreischen der Reifen, wenn die Fahrer zu schnell starteten.
    Wir verdrückten uns in eine günstig liegende Ecke, wo der Mond tatsächlich hineinschien.
    Ich ließ Trevayne los.
    Da er nicht damit gerechnet hatte, verlor er das Gleichgewicht und kippte nach vorn. Er prallte auf die Knie, blieb in der Haltung und sah sich von Abe und mir eingerahmt.
    »Ich habe mein Versprechen gehalten, Trevayne. Jetzt will ich von dir etwas hören. Und zwar alles.«
    Er gab vorerst keine Antwort, hielt seinen Kopf gesenkt und keuchte gegen den grauen Belag des Bodens.
    Abe Douglas war ungeduldiger als ich. »Hast du nicht gehört, Killer, was mein Freund sagte? Er will etwas von dir hören und ich ebenfalls. Wenn du dein Maul nicht aufmachst, ziehe ich dich an den Ohren hoch, bis du hinüber nach Brooklyn schauen kannst.«
    »Ja, verdammt, ich weiß.«
    »Dann richte dich danach.«
    »Lasst mich noch etwas in Ruhe.«
    Er stemmte sich wieder auf die Füße und legte den Kopf so, dass er den Himmel und damit auch den Mond sehen konnte, der allmählich schwächer geworden war, denn im Osten graute bereits der Tag.
    Das Licht reichte tatsächlich noch aus, um ihm die nötige Kraft zu geben. Wir konnten dabei zuschauen, wie er sich regenerierte. Um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen, hatte ich meine Beretta gezogen. Ein gewisses Risiko bestand noch immer, denn das bleiche Mondlicht konnte auch für eine Verwandlung sorgen.
    Er heulte nicht, plusterte sich nur auf und spürte dann den harten Druck der Mündung an seinem Hinterkopf. »Wir wollen etwas von dir wissen, Trevayne.«
    »Gut - was?«
    »Wo steckt Morgana und wo hat sie Nadine Berger hingeschafft? Das sollst du uns sagen.«
    »Sie ist weg, nicht mehr an Land…«
    »Mit einem Schiff?«
    »Ja.«
    »Wohin denn?«
    »In die Bay. In die Jamaica Bay sind sie gefahren. Dort hat sie ihr Versteck.«
    »Da gibt es ziemlich viele Inseln, John!«, meldete sich der G-man. »Die kenne nicht einmal ich alle.«
    »Sind die Inseln bewohnt?«
    »Bestimmt.«
    »Wirklich alle, Abe?«
    »Nun ja, die Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen. Aber so einsam wie im Pazifik ist es hier nicht.«
    »Trotzdem hat sie dort ihr Versteck.« Ich fragte wieder den Killer. »Hat die Insel einen Namen?«
    »Weiß nicht.«
    »Verdammt, du musst doch wissen, ob sie einen Namen hat! In dieser Gegend existieren keine namenlosen Flecken!«, schrie Abe Douglas den Killer an.
    Der bewegte sich sehr schnell und für uns beide völlig überraschend. Obwohl die Berettamündung noch seinen Kopf berührte, drehte er ihn kurzerhand weg und fuhr herum.
    Er rammte mir den Ellbogen in den Magen und schlug mit der anderen Hand Abe Douglas zur Seite.
    Dass er innerhalb kurzer Zeit diese Kraft zurückgewonnen hatte, wollte uns nicht in den Kopf.
    Leider bewies er das Gegenteil. Mit langen Sätzen rannte er quer über den Hof, und zwar dorthin, wo sich die breite Ausfahrt befand. Wenn er sie erreicht hatte, konnte er leicht verschwinden.
    Gleichzeitig mit ihm waren zwei Streifenwagen gestartet. Sie rollten schräg auf ihn zu und ihre Scheinwerferteppiche erwischten den Flüchtenden zuerst.
    Er stand im vollen Licht, eine beinahe perfekte Zielscheibe.
    Entkommen durfte er uns nicht. Wenn das passierte, gerieten Unschuldige in große Gefahr.
    Deshalb schossen wir beide.
    Abe lag am Boden, hatte den rechten Arm vorgeschoben und stützte seine Schusshand ab, während es vor der Mündung kurz aufblitzte.
    Ich feuerte im Knien.
    Welche Kugeln aus welcher Waffe ihn erwischt hatten, konnten wir beide nicht sagen.
    Aber wir sahen, wie er taumelte, nach rechts schwenkte, sich herumwarf, hörten das Kreischen der Reifen, als die beiden Patrol Cars bremsten, und sahen dann, wie der Killer auf die Kühlerschnauze eines Wagens zulief, sie erreichte, sich dort abstützte und einen Moment später, als die Wagentüren aufflogen, nach vorn fiel und über dem Blech liegen blieb, ohne sich zu
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