Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
bedingungslosem Gehorsam.
    Sie lockten die Mädchen aus dem Atelier.
    Tom di Meola bekam das nicht sofort mit. Er sah nur, wie sich die Schwestern voneinander lösten und sich wortlos der Tür zuwandten. Er schrieb das dem schweren Schock zu, den sie erlitten hatten.
    Aber dann sah er draußen die beiden Gestalten, und er begriff, was passierte.
    »Esther! Claudine!« schrie er. »Bleibt hier!«
    Doch die Mädchen hörten nicht auf ihn. Ihr Befehl lautete anders.
    »Geht nicht zu ihnen!« schrie der Maler, aber da hatten die Mädchen den Hexer und die Hexe schon erreicht.
    Eine kalte Wut packte Tom di Meola. Er holte sich das Gewehr. Da stellte sich die Tür, die Timothy Parks eingerannt hatte, unvermittelt auf, sauste dorthin, wohin sie gehörte, und knallte zu.
    Di Meola schnaubte vor Wut. Er rannte zur Tür und wollte sie aufreißen, doch das gelang ihm nicht. Die Tür saß so fest im Rahmen, als wäre sie verleimt und zugenagelt worden.
    Das einzige, was Tom di Meola jetzt noch für die Mädchen tun konnte, war beten…
    ***
    Ich kam zu mir und spürte Metallhände, die meinen brummenden Kopf umschlossen. Ein wenig unscharf erkannte ich Mr. Silvers vertrautes Gesicht über mir, als ich die Augen öffnete.
    Der Hüne half mir mit seiner Magie. Ich spürte neue Kräfte durch meinen Körper pulsen. Fremde Ströme sorgten dafür, daß ich mich rasch erholte.
    Als ich Vicky Bonney mit Tränen in den veilchenblauen Augen dastehen sah, ging es mir wieder gut.
    Sie lebte, und sie hatte nicht mehr den entsetzlichen Wunsch, mich zu töten. Sie war wieder so, wie ich sie liebte.
    Anthony Ballard und Mr. Silver wollten mir beim Aufstehen helfen, aber das war nicht nötig.
    »Laßt nur, Freunde«, sagte ich. »Es geht schon wieder. Ich bin ganz der alte.«
    »Tony«, schluchzte Vicky. »Es tut mir ja so leid…«
    Sie kam zu mir und tastete mit den Fingerkuppen sanft über meine Schläfe. Mir war, als würden mich Schmetterlingsflügel berühren.
    »Es braucht dir nichts leid zu tun«, erwiderte ich. »Ich weiß, daß die Vicky Bonney, die auf mich geschossen hat, nicht du warst. Außerdem bin ich wieder okay.«
    »Aber die Wunde an deiner Schläfe…«
    »Ein unbedeutender Kratzer«, schwächte ich ab. »Er wird heilen.«
    Mr. Silver teilte mir mit, was er von Vicky erfahren hatte. Drei Opfer sollten Asmodis gebracht werden. Nun, Vicky Bonney befand sich glücklicherweise nicht mehr in der Gewalt des grausamen Hexerpaars, aber wie sah es mit Esther und Claudine Parks aus?
    Als ich hörte, daß Jaggom und die Hexe auch noch zwei Zombies einsetzen konnten, war mir klar, daß wir unverzüglich zum Haus des Malers zurückkehren mußten.
    »Ich gehe nicht mit«, sagte Anthony Ballard. »Ich warte hier auf die beiden. Entweder ihr macht sie im Haus fertig, oder ich erledige sie hier.«
    »Gute Idee«, sagte Mr. Silver, und während sich der Hexenhenker einen guten Platz suchte, hasteten wir zum Herrenhaus zurück. Vicky begleitete uns, aber ich wollte dafür sorgen, daß sie sich in das Geschehen nicht mehr einschaltete.
    Der Gedanke an die Zombies ließ mich noch schneller laufen. Die beiden Verbrecher hatten den tödlichen Fehler gemacht, die Teufelskapelle aufzubrechen, und Jaggom und die Hexe waren sofort über sie hergefallen und hatten sie getötet.
    Das war das viele Blut, das in Esthers Alptraum geflossen war.
    Und nun war mir auch klar, wieso ich in der Kapelle keine Leichen entdeckt hatte. Die Zombies waren fortgegangen und hatten sich irgendwo verborgen.
    Was mochten sie in di Meolas Haus bereits angerichtet haben?
    Wir wurden immer schneller, liefen schon bald, als ginge es um unser Leben, doch nicht wir waren in Gefahr, sondern alle, die sich im Herrenhaus befanden.
    Denen mußten wir beistehen.
    Wir verließen den Wald, und im nächsten Moment sahen wir Esther und Claudine Parks. Aber sie waren nicht allein. Sie befanden sich in höllischer Begleitung.
    Ich befürchtete für Tom di Meola und Timothy Parks das schlimmste. Vor allem Parks hätte niemals zugelassen, daß sich das Hexerpaar seine Töchter holte.
    Er war im Besitz eines Gewehrs gewesen, als wir das Haus verlassen hatten. Für mich stand fest, daß der Mann nicht mehr lebte, sonst hätten Jaggom und die Hexe die Mädchen nicht so ungehindert aus dem Haus führen können.
    Von den Gesichtern der Hexe und des Hexers war nicht viel zu sehen. Die Kapuzen waren weit nach vorn gezogen und warfen einen schwarzen Schatten, der bis unter die Nase reichte.
    Als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher