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065 - Dem Dämon als Geschenk

065 - Dem Dämon als Geschenk

Titel: 065 - Dem Dämon als Geschenk
Autoren: A.F.Morland
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war jetzt wie Mahoney und Crawford auf Mord programmiert, und er folgte dem Maler auch sofort. Di Meola schaffte es nicht, zu bleiben, und er konnte im Augenblick auch nicht auf Parks schießen. Er mußte die Schrotflinte erst wieder nachladen, und dazu fehlte ihm die Zeit.
    Er stürmte die Treppe hoch. Timothy Parks hatte es nicht eilig, ihm zu folgen. Mit etwas steifen, ungelenken Schritten ging er durch die Halle und erreichte die Treppe, als di Meola oben die Mädchen aus ihren Zimmern trommelte.
    »Wo ist Vater?« war Esthers erste Frage.
    »Unten«, stieß der Maler aufgeregt hervor.
    »Warum sind Sie nicht bei ihm geblieben?« wollte Claudine wissen.
    »Ihr Vater… Er ist… Wir müssen uns vor ihm in Sicherheit bringen!«
    »Vor Vater?« fragte Esther ungläubig.
    »Hören Sie seine Schritte?« keuchte Tom di Meola. »Er kommt die Treppe herauf…«
    »Vater!« schrie Esther und wollte dem Verwalter entgegenlaufen, doch di Meola riß sie zurück.
    »Bleiben Sie hier! Ihr Vater ist… Er lebt nicht mehr…«
    »Tot…? Aber…«
    »O mein Gott!« stieß Claudine plötzlich erschüttert hervor, als sie ihren Vater sah. Sie drohte ohnmächtig zu werden.
    »Neiiin!« kreischte Esther. »Vater!«
    »Ins Atelier!« schrie Tom di Meola in heller Panik. »Schnell! Er will uns umbringen!«
    Taumelnd und torkelnd folgten ihm die Mädchen. Beide weinten herzzerreißend.
    »Vater«, stieß Esther immer wieder schluchzend hervor. »Vater!«
    Tom di Meola schloß sich mit den Mädchen ein. Es dauert nicht lange, da erreichte Timothy Parks die Tür, und er wollte hinein!
    Mit einer Wildheit, die ihm zu Lebzeiten nicht zu eigen gewesen war, wuchtete er sich gegen die Tür. Immer wieder. Unermüdlich. Bald knackte das Holz an mehreren Stellen.
    »Die Tür hält seinem Ansturm nicht stand!« stellte Tom di Meola fest.
    In fiebernder Hast lud er die Schrotflinte. Dann stemmte er sich mit dem Rücken gegen die Tür.
    »Geh weg!« brüllte er. »Laß uns in Ruhe!«
    Doch Parks machte weiter. Er zertrümmerte die Tür und riß sie aus den Angeln. Tom di Meola kam es vor, als hätte jemand eine Sprengladung gezündet.
    Es warf ihn nach vorn. Er verlor das Gleichgewicht und die Schrotflinte, die sich mehrmals drehte und durch das Atelier schlitterte. Die Tür landete hart auf dem Maler. Er bekam einen Schlag in den Nacken und war schwer benommen.
    Parks stieß ein feindseliges Knurren aus und wandte sich Claudine zu. Die Mädchen waren nicht mehr seine Töchter. Jede irdische Verbindung war abgerissen, existierte nicht mehr.
    Der Zombie sah in den Mädchen nur noch Opfer, und auf eines stürzte er sich sogleich.
    Todesangst peinigte Claudine. Sie schüttelte starr vor Grauen den Kopf. »Nein. Um Himmels willen, nein. Vater… Ich bin dein Kind… Du kannst mich doch nicht…«
    Weiter konnte sie nicht sprechen, denn im selben Moment schlossen sich die Hände des Untoten um ihren schlanken Hals und drückten unbarmherzig zu.
    Claudines Augen weiteten sich in panischem Entsetzen. Sie wehrte sich verzweifelt, doch ihr Vater war unheimlich stark. Sie stolperte über die Tür, die Tom di Meola soeben hochdrücken wollte, um darunter hervorzukriechen.
    Jetzt stürzte Claudine.
    Sie fiel auf die Tür, unter der der Maler noch lag. Dadurch wurde di Meola auf den Boden gepreßt und war ausgeschaltet.
    Esther war nicht fähig, all das Grauen zu begreifen. Sie wußte nur, daß sie ihrer Schwester helfen mußte, sonst war Claudine verloren. Aber wenn sie ihrer Schwester beistand, mußte sie ihren Vater unschädlich machen, und sie fürchtete, daß das über ihre Kräfte ging.
    Claudines Widerstand erlahmte mehr und mehr.
    Tu was! schrie es in Esther. Rette sie! Willst du zusehen, wie er Claudine umbringt?
    Sie holte sich das Gewehr. Nie zuvor hatte sie eines in der Hand gehabt. Sie verabscheute Waffen, aber nun mußte sie sie gegen ihren Vater einsetzen, sonst verlor sie nach ihm und durch ihn auch noch ihre Schwester.
    Bebend vor Aufregung und kaum noch Herr ihrer Sinne trat sie an ihren Vater heran. Sie richtete die Schrotflinte auf ihn und schloß die Augen, denn sie wollte nicht sehen, wie die Ladung ihn tötete.
    Es krachte so laut, daß sie meinte, ihr Trommelfell würde zerplatzen, und als sie die Augen wieder öffnete, sah sie ihren Vater nicht mehr.
    Er lag neben der Tür…
    ***
    Kaum war Tony Ballard zusammengesackt, da richtete Vicky Bonney ihre Pistole sofort auf Anthony Ballard. Der Hexenhenker sprang blitzschnell hinter einen
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