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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber
Autoren: Jason Dark
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Braut des Teufels zu werden.
    Ich zog meine Beretta. Während dieser eingespielten Bewegung tat sie nichts. Sie blieb einfach stehen, schaute mich an, aber das Lächeln verlor sich.
    »Willst du mich damit erschrecken?«, fragte sie.
    »Die Waffe ist mit geweihten Silberkugeln geladen, Ute. Ich weiß nicht genau, wer du bist und wie du es schaffst, dich zu verflüchtigen, aber ich will dich nicht mehr entkommen lassen. Du hast es nicht erreicht, mich zu vernichten. Du weißt, dass ich mit einem bestimmten Schutz ausgerüstet bin, der stärker ist als eine geweihte Kugel. Mein Kreuz hat deinen Geist in die Flucht geschlagen…«
    »Ja, das stimmt!« Auf einmal kam Leben in ihre fast schon treu wirkenden Augen. Sie zeigten ein gefährliches Blitzen. Der Mund verzog sich zu einem Halbmond, und dann reagierte sie.
    Sie stürzte sich nicht auf mich, sondern verschwand. Ihr Körper wurde so schnell durchscheinend, dass eine Reaktion meinerseits zu spät erfolgte.
    Als ich feuerte, war sie schon verschwunden. Die Kugel hackte in die Wand. Auf dem Weg dorthin und genau an der Stelle, wo sie Ute Bergmann eigentlich hätte treffen müssen, blitzte es für einen winzigen Moment verräterisch auf, dann war alles vorbei.
    Nur mühsam unterdrückte ich einen Fluch. Ich ärgerte mich über mich selbst. Natürlich hätte ich das Kreuz nehmen und sie möglicherweise vernichten können, dann aber wäre alles vorbei gewesen. Ich hätte das Rätsel der Menhire möglicherweise nicht lösen können. Dabei wollte ich wissen, was in diesem Gebiet hier vorging und weshalb man uns davon fernhalten wollte.
    Automatisch erinnerte ich mich wieder an den Schatten, der sich von seinem Träger hatte trennen können. Dieser Schatten war ebenso rasch verschwunden wie Ute Bergmann. Ein Blitz, ein Hauch, dann war es plötzlich vorbei.
    Ich steckte die Beretta wieder weg. Mit dem Kreuz in der Hand ging ich zu der Stelle, wo Ute verschwunden war. Nachwirkungen bekam ich keine zu spüren. Nicht einmal ein schwaches Aufleuchten des Kreuzes.
    Ute Bergmann durfte auf keinen Fall unterschätzt werden. Sie hatte mich genarrt und mir bewiesen, wie stark sie war. Sie hatte sich nicht einmal versteckt gehalten und war in die Gaststätte gekommen, obwohl Suko und ich dort standen.
    Sie wusste genau, was sie wert war, und sie besaß meiner Ansicht nach eine enorme Unterstützung.
    Jemand, der im Hintergrund lauerte und ihr die nötige Kraft verlieh.
    Von außen her schlug jemand heftig gegen die Zimmertür. Suko war es bestimmt nicht.
    Als ich öffnete, schaute ich in die Gesichter von zwei Frauen und einem Mann, der sich etwas zurückhielt.
    Eine rotblonde Person mit glatten Haaren wollte wissen, ob in dem Raum geschossen worden war.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Es hörte sich so an.«
    »Nein, nein.« Ich trat einen Schritt zurück, um ihr einen freien Blick zu geben. »Schauen Sie sich ruhig um. Sie werden hier nichts sehen.«
    Sie hob die Schultern und ging wieder. »Man kann ja nie wissen. In der heutigen Zeit passiert viel.«
    Im Flur holte ich sie ein. »Eine Frage noch. Werden Sie heute Nacht wieder zu den Menhiren gehen?«
    Staunen verwandelte ihren Blick. »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht, einen Fremden.« Ihr Lächeln zeigte Zynismus. »Oder gehören Sie auch zu den Leuten, die uns bekehren wollen?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Was soll dann die Frage?«
    »Ich wollte nur wissen, ob Sie hingehen, und wollte Sie aus diesem Grunde warnen.«
    Die zweite Person, eine zierliche Frau mit kurzem Igelschnitt und schwarzen Haaren, meldete sich.
    »Können Sie uns auch sagen, wovor Sie uns warnen wollen?«
    »Vor den Kräften, die dort…«
    Sie lachten zu dritt, und ich konnte nicht mehr weitersprechen. »Es tut mir Leid, mein Herr«, erklärte die Blonde, »aber diese Kräfte, die dort verborgen sind, strömen auf uns über und geben uns die neuen Kräfte. Das ist Natur pur. So kann man sie trinken, kann sie aufnehmen, kann sie fassen und ist schließlich, wenn man sich entspannt hat, eins mit der gesamten Welt.«
    »Zu der auch der Teufel gehört, nicht?«
    Die Frau, die mir nur bis zur Schulter reichte und eine lange Bluse über ihren Jeans trug, trat mit dem rechten Fuß auf. »Kommen Sie mir jetzt mit einem solchen Thema. Was heißt hier Teufel? Glauben Sie vielleicht, wir würden dort schwarze Messen oder kannibalische Rituale abhalten, wie einige Schmierfinken geschrieben haben? Nein, das ist…«
    »Moment mal. Ich sage es nicht zum Spaß.
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