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0647 - Hexenzauber

0647 - Hexenzauber

Titel: 0647 - Hexenzauber
Autoren: Jason Dark
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würden die Frauen ihr Schicksal bis in alle Ewigkeiten tragen. Das wiederum konnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
    Sie zogen den Kreis enger. Wahrscheinlich würden sie sich irgendwann auf mich stürzen.
    Ute Bergmann stellte sich auf die Zehenspitzen. Wie eine nackte Göttin kam sie mir vor. »Ich habe alles versucht. Ich habe dir sogar einen Vorschlag gemacht. Jetzt gibt es kein Zurück mehr für dich. Ich werde zuschauen, wenn sich die Frauen auf meinen Befehl hin auf dich stürzen und dich zerreißen werden.«
    »Bist du dir da sicher, Hexe?«
    Mit einem schrillen Wutschrei auf den Lippen fuhr Ute Bergmann herum - und schaute in das Gesicht meines Freundes Suko, der die Dämonenpeitsche bereits gezogen hatte.
    »Nimm für die Frauen dein Kreuz, John! Um die Hexe kümmere ich mich! Los, jetzt!«
    ***
    Ich konnte nicht jede Frau mit meinem Kreuz berühren, um ihr die Teufelsmacht auszutreiben, diese Zeit blieb mit einfach nicht. Aber ich konnte etwas anderes tun.
    Die Aktivierung des Kreuzes, das Sprechen der Formel, damit sich die Kraft voll und ganz entfaltete.
    Während auch Suko aktiv wurde, rief ich die Formel laut und deutlich.
    »Terra pestem teneto - Salus hic maneto!«
    Worte, die gegen das Böse gerichtet waren, die hineinschlugen wie Wellen und es aufrissen.
    Das Kreuz in meiner Hand wurde zu einem Stern. So hell strahlte es auf. Es detonierte lautlos, jagte seine Kraftschübe in alle Richtungen und rammte die Strahlen hinein in die unsichtbare Festung des Bösen, die hier lauerte und zerstört werden musste.
    Hatte das Kreuz sonst immer nur für wenige Sekunden aufgeblinkt, so hielt in diesem Gebiet zwischen den Menhiren sein Strahlen viel länger an.
    Das Licht blieb, es bestand aus einem hellen Flackern, und es zuckte über den Boden, glitt an den Seiten der Steine entlang und ließ die Umgebung wie eine Bühnendekoration erscheinen, die von künstlichem Licht und schnell herabsausenden Blitzen immer nur teilweise erhellt wurde.
    Obwohl sich die Frauen in meiner Umgebung nicht bewegten, kamen sie mir vor, als würden sie einen flatternden Reigen tanzen, wohl deshalb, weil die Lichter so schnell aufzuckten und wieder verschwanden.
    Sie wurden von den Strahlen des Kreuzes getroffen. Diese Kraft riss die andere aus ihnen hervor, denn ihre Köpfe beugten sich zugleich und richteten sich wieder auf.
    Ich fühlte mich wie ein Sieger, aber gegen Ute Bergmann hatte ich die Kräfte des Kreuzes nicht gleichzeitig richten können.
    Die Hexe hatte Suko übernommen.
    Als ich das Kreuz einsetzte, befanden sich die drei Riemen der Dämonenpeitsche bereits auf dem Weg zum Ziel. Aber auch die Hexe war schnell, denn es gelang ihr, die Arme hochzureißen, um die Peitschenhiebe abzuwehren.
    Zwei Riemen klatschten gegen sie, der Dritte erwischte ihre Brust und einen Teil der Schulter.
    Ein fürchterliches Brüllen drang aus ihrem Mund, als sie zurücktaumelte. Innerhalb der noch immer flackernden Strahlen sah sie aus wie die böse Zauberin, die ihre Kraft verlor.
    Die Riemen der Peitsche hatten sie gezeichnet und schreckliche Wunden gerissen. Die Haut war aufgeplatzt. Aus den offenen Streifen quoll eine dunkle Flüssigkeit hervor und verteilte sich.
    Das Gesicht der jungen Frau nahm eine dunkle Farbe an, die Augen wirkten dadurch raubtierhaft hell. Uns war klar, dass der schöne Körper nicht überleben würde.
    Nur gab Ute Bergmann nicht auf, denn irgendwo besaß sie die gleiche Kraft wie Hoffmann.
    Er hatte seinen Schatten entstehen und fern von ihm agieren lassen können.
    Sie tat es mit ihrem Geist.
    Plötzlich schwebte das Ektoplasma vor uns. Es war ein zuckendes Etwas, ein heller Streifen, der die Umrisse eines Menschen aufwies. Es war nicht festzuhalten. Ich merkte, dass die Kälte gegen mich kroch, als das Gebilde auf mich zuwirbelte, aber nicht mehr weiterkam, denn das Licht von meinem Kreuz erwischte es mitten in seinen Bewegungen und sorgte für eine Erstarrung.
    Vor, über und zwischen uns erstarrte das Ektoplasma zu einer festen Masse, die aussah wie dickes Eis.
    In der Luft blieb dieses Gebilde schweben. Man konnte es anfassen, vielleicht sogar zu Boden ziehen und es zertreten.
    Dieser Gedanke durchzuckte mich, während wenige Schritte von mir entfernt Ute Bergmann vollständig verging und sich zu einer dunklen, schmierigen Masse auflöste, die in langen Fäden von ihren Haaren herabhingen und immer mehr Haut einrissen.
    Die Kraft meines Talismans hatte sie zu einem verfaulten Etwas gemacht, das
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