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0645 - Das Teufels-Denkmal

0645 - Das Teufels-Denkmal

Titel: 0645 - Das Teufels-Denkmal
Autoren: Jason Dark
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Plötzlich zeigte auch van Akkeren eine gewisse Unsicherheit. »Verdammt, rede!«
    »Ich komme dagegen nicht an!«
    Suko bekam von dem Dialog kaum etwas mit. Er hatte genug mit seinem eigenen Schicksal zu tun.
    Obwohl gefesselt, bäumte er sich auf. Sein Mund stand dabei weit offen, die Augen waren aus den Höhlen getreten. Speichel sprühte von seinen Lippen, sein Körper brannte vor Schmerzen, wobei er den Eindruck hatte, von innen her zerquetscht zu werden. Jeder Knochen sollte zu Brei zerdrückt werden.
    Er sah auch nichts. Vor seinen Augen tanzten unterschiedlich gefärbte Schatten, mal waren sie schwarz, dann rot oder auch violett. Es war einfach furchtbar.
    Ein derartiges Ende hatte er sich nicht vorgestellt.
    Plötzlich stürzte Hoffmann auf van Akkeren zu. Er riss ihn einfach mit, sprang durch die Reihen der aufgestellten Kerzen, wobei es ihn nicht interessierte, ob sie umkippten oder nicht.
    Dann fielen Schüsse!
    ***
    Nicht ich hatte geschossen, sondern mein neuer Partner, ein deutscher Kommissar aus Leipzig. Sein Name: Harry Stahl. Er befand sich an meiner Seite, er kannte sich in dieser Stadt aus, und er hatte mich auch geführt.
    Wir waren durch die Katakomben gelaufen auf der Suche nach van Akkeren und Hoffmann, dem Mann, der es schaffte, seinen Schatten zu lösen und als Killer einzusetzen.
    Es war eine verdammte Jagd gewesen, immer mit der Furcht im Nacken, zu spät zu kommen.
    Wir hatten es geschafft, das Licht gesehen, eine ungewöhnliche Mischung aus blauem Schein, und der Kommissar hatte seine Dienstwaffe hervorgerissen und geschossen.
    Innerhalb des Lichtscheins hatten sich die Schatten bewegt, zwei Männer, von denen wir sehr exakt wussten, wer sie waren. Die Kugeln hatten sie stoppen sollen, aber das genaue Gegenteil war eingetreten.
    Die Schüsse hatten die beiden Gestalten gewarnt. Uns war das Weghuschen nicht entgangen, und ein Ziel hatten wir plötzlich auch nicht mehr. Nur das Licht brannte noch innerhalb des Gewölbes und schickte seinen Schein gegen die Decke.
    Die Echos dröhnten noch in unseren Ohren, als Harry Stahl einen Fluch ausstieß. Er wusste plötzlich, dass er einen Fehler begangen hatte. Noch einige Sekunden hätte er warten und dann erst schießen müssen, so aber waren nicht nur die Kugeln verschwendet, er hatte die anderen noch gewarnt.
    Wir stürmten in das Gewölbe, im ersten Augenblick geblendet durch den Schein, dann aber sah ich Suko und erkannte, in welch einem Zustand er sich befand.
    In diesem Augenblick vergaß ich van Akkeren und auch Hoffmann. Der Freund war wichtiger.
    Ich fiel neben ihm auf die Knie und erschrak, als ich seine Atemgeräusche hörte. So hatte ich ihn noch nie zuvor Luft holen hören. Saugend und scheppernd, keuchend und jammernd, es war einfach unbeschreiblich, wie sich mein Freund quälte.
    Ich wusste, dass er von dem Schatten angegriffen worden war, und er hatte nichts dagegen unternehmen können, denn er lag an Armen und Füßen gefesselt auf diesem verdammten Brett, das Ähnlichkeit mit dem Deckel eines Sargs aufwies.
    Mit einer glatten Bewegung zog ich den Dolch. Während ich die Klinge seitlich zwischen Sukos Hand und die Schlaufe schob, sprach ich auf meinen Freund ein, ohne überhaupt zu bemerken, was ich ihm alles sagte. Es waren geflüsterte Worte. Ich wollte nur reden, ihn beruhigen, mich selbst ablenken.
    Das Leder war hart und zäh. Ich ackerte regelrecht, um es durchtrennen zu können.
    Die rechte Hand zuerst, die linke folgte an der anderen Seite, danach die Fußknöchel, während sich Sukos Atem wieder beruhigte und in ein normales Keuchen übergegangen war.
    Ich schaute in sein Gesicht. Er sah schrecklich aus, war nicht mehr als eine verzerrte Maske mit zwei Augen, in denen sich noch die Todesangst abzeichnete.
    »Okay, Suko, okay!« Ich hielt ihn an den Schultern fest, weil er sich auf dem Brett von einer Seite zur anderen bewegte und dabei weiterhin jammerte.
    »John…?«
    »Ja, verdammt!«
    Er blieb plötzlich still liegen. Aus seinem Mund rann noch weißlicher Speichel, der sich mit dem Schweiß auf seinem Kinn vermischte. »Ich bin entwischt, John! Verdammt, ich bin dem Schatten entwischt. Er war schlimm, er war das Grauen…«
    »Ich weiß, Alter, ich weiß…«
    »John, bitte…«
    »Nichts sagen, Suko, gar nichts. Bleib einfach nur still liegen, hörst du?«
    »Ja, aber…«
    »Ich bin gleich wieder da.« Da es meinem Freund besser ging, konnte ich mich um den Kommissar kümmern, von dem ich nicht einmal einen
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