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0645 - Das ewig Böse

0645 - Das ewig Böse

Titel: 0645 - Das ewig Böse
Autoren: Claudia Kern
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sich vor den Affendämon.
    »Greif ihn nicht an, das ist einer von den Guten«, sagte er schnell. Er wußte, daß er nicht viel Zeit hatte, bevor das Pendel wieder zur anderen Seite schwang. »Hör zu, du darfst unter keinen Umständen Magie einsetzen. Sie macht dich dämonisch. Verstehst du?«
    Nicole starrte ihn ungläubig an. Sie zweifelte nicht an seinen Worten, aber sie konnte seine magische Aura spüren.
    »Cheri«, fragte sie tonlos, »hast du Magie benutzt?«
    Bevor der Parapsychologe antworten konnte, riß neben ihm die Erde auf. Er sah nach oben und sprang zur Seite.
    Das magische Wesen griff an! Mit einer Flügelspitze fegte es den Affendämon zur Seite und verfehlte Zamorra nur um Zentimeter. Nicole richtete den Blaster auf das Wesen und stellte auf Dauerfeuer. Fauchend brannte sich der Laserstrahl in den rasenden Körper. Der ohrenbetäubende Schrei des Wesens mußte kilometerweit zu hören sein.
    Nicole hielt weiter drauf. Das Wesen kämpfte gegen den Strahl und kam langsam näher. Es konnte und wollte nicht fliehen. Nicole sah direkt in das leuchtende Blau seiner Augen.
    Und begriff.
    »Der Dolch ist die Verbindung!« rief sie der Kriegerin zu. »Deshalb sind alle vor dir gestorben, Nefir-Tan, du darfst ihn nicht einsetzen!«
    Die Warnung kam zu spät. Die Kriegerin sprang bereits an ihr vorbei, den Dolch hoch erhoben, und stürzte auf das Wesen zu.
    Zamorra sah ungerührt zu und überlegte, ob er irgendwie eingreifen sollte oder ob es besser war, einfach abzuwarten, bis sich alle gegenseitig umgebracht hatten. Vermutlich, dachte sein dämonisches Ich, macht es mehr Spaß, selbst Hand anzulegen.
    Mit einem wütenden Schrei warf er sich auf die Kriegerin und riß sie zu Boden. Geschickt wich er ihren Angriffen mit dem Dolch aus, konnte aber nicht verhindern, daß ihr Tritt ihn in die Magengrube traf. Er stöhnte auf und ließ sich zur Seite fallen.
    Der Tritt nahm ihm die Luft zum Atmen; japsend krümmte er sich zusammen.
    Aber er erholte sich gerade rasch genug wieder soweit, um noch reagieren zu können.
    Nefir-Tan sprang auf, packte den Dolch und wollte noch einmal zutreten, nur um sicherzugehen, daß ihr Gegner in der nächsten Zeit nicht mehr aufstand. Im gleichen Moment schoß die Hand des ehemaligen Dämonenjägers nach vorne, umklammerte ihren Fuß und brachte sie zu Fall. Er warf sich auf sie und legte seine Hände um ihren Hals.
    »Du machst mich richtig wütend!« knurrte er und drückte zu.
    Erleichtert hatte Nicole aus den Augenwinkeln gesehen, wie Zamorra die Kriegerin gestoppt hatte. Sie konzentrierte sich wieder auf das Wesen, das plötzlich mit einem Flügel zuschlug. Nicole wurde durch den Schlag von den Beinen gerissen und flog meterweit durch die Luft.
    Sie prallte hart auf und rollte sich ab. Als sie wieder auf die Beine kam, raste das Wesen mit einem Wutschrei auf sie zu.
    Nicole sah sich um. Der Blaster, den sie verloren hatte, lag einige Meter entfernt. Sie hechtete darauf zu und entging nur um Haaresbreite einem weiteren Flügelschlag.
    Dann richtete sie den Blaster wieder auf das Wesen und feuerte. Erschrocken bemerkte sie, daß die Energieanzeige fast auf Null stand.
    Sie hatte nicht mehr viel Zeit.
    Rekoc hatte sich abseits vom Kampf gehalten. Er wußte nicht, was er tun sollte. Schließlich hatten sie doch mit dem Wesen reden sollen, aber dafür hatte es keine Gelegenheit gegeben. Und jetzt sah er, wie sein menschlicher Freund eine Frau erwürgte. Ihre Augen traten schon aus den Höhlen hervor, und ihr Gesicht färbte sich langsam blau.
    Er trat vorsichtig an Zamorra heran. »Hör auf damit«, sagte er.
    Der Mensch sah zu ihm auf. Rekoc erschrak. Das Gesicht des Menschen war verzerrt und voller Haß. So hatte er ihn noch nie gesehen und ihm solch ein Verhalten auch nicht zugetraut, nach allem, was er bisher an Zamorra gesehen hatte. Das, was der Mensch jetzt war, mußte die Magie aus ihm gemacht haben.
    »Laß mich in Ruhe, Affenhirn!« zischte Zamorra und wandte sich wieder der Kriegerin zu.
    Rekoc schüttelte traurig den Kopf. »Das kann ich nicht«, sagte er leise und schlug zu.
    Lautlos brach Zamorra über Nefir-Tan zusammen.
    Derweil sah Nicole, wie das Wesen wie in Zeitlupe auseinanderbrach. Noch immer hielt sie den Blaster auf es gerichtet und feuerte weiter.
    Bis der Strahl erlosch. Der Blaster war leer.
    Das Wesen schrie nicht mehr. Wie eine Vase, die auf den Boden aufprallt, zerbrach es in tausend Stücke, die langsam zu Boden sanken. Als das erste Teil von ihm den
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