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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Verschlüsselung auf Dämons Geist das geringere Problem. Die konnte nun zwar nie mehr rückgängig gemacht werden; der einzige, der das gekonnt hätte, nämlich Damon, war tot. Aber mit ihrem eigenen, gleich starken Dhyarra-Kristall konnte Byanca sich gewissermaßen hineinmogeln.
    Fulcor lachte wütend auf.
    Er schuf die Flammen, in denen er zurück in den ORTHOS reiste.
    Byanca mußte hierher gelockt werden. Irgendwie.
    ***
    Bo Cat ahnte nicht, daß ausgerechnet ein ORTHOS-Damon zu ihrem unfreiwilligen Helfer geworden war. Sie wußte nicht, was sich am Landeplatz abgespielt hatte. Sie wußte auch nicht, daß Fulcor nicht die Geduld besessen hatte, nach dem Flugobjekt zu suchen. So blieb die Hornisse unentdeckt.
    Kurz vor Abend erreichte sie die Stadtmauern von Aronyx.
    Sie hatte überlegt, wie sie weiter vorgehen sollte. Sie mußte irgendwie in den Tempel gelangen. Dort gab es am ehesten die Informationen, die sie benötigte. Informationen über die Stärke, das Verteidigungspotential dieser Welt.
    Wie Vuk vor dem Verlust seines Verstandes schon angemerkt hatte: es galt, sich in Sachen Kleidung anders auszustatten, um nicht zu sehr aufzufallen. Sie hatte da einen Plan gehabt, den sie auch jetzt noch ausführen konnte. Aber jetzt war es kein Versteckspiel mehr, sondern tödlicher Ernst.
    Vuk war ihre beste Tarnung, aber zugleich auch ein Handicap, nachdem er debil geworden war. Cat bedauerte sein Schicksal, aber es bedeutete nur eine geringfügige Änderung ihres ursprünglichen Planes.
    Sie hatte vorgehabt, ihn als Sklaven mit sich zu führen. Als solcher hätte er ganz andere Kontakte knüpfen können als sie selbst. Die Unterschicht war meist besser über viele Dinge informiert als die Herrschaften selbst - schon aus reinem Überlebenstrieb heraus; selbst der blödeste Sklave lernte irgendwann, daß Wissen Macht ist und daß Informationen und entsprechendes Taktieren das eigene Leben verlängern konnten.
    Vuk hätte Informationen aus der Welt der Unterprivilegierten einholen sollen, während sie selbst sich um Adel und Klerus bemühte.
    Sicher hätte ihm diese Arbeitsteilung nicht gefallen. Aber sein Rang war viel niedriger; er mußte gehorchen.
    Jetzt war es anders geworden. Er war nur noch ein Klotz am Bein.
    Sie würde ihn also nicht bei sich behalten, sondern verkaufen und versuchen, ihn anschließend zu vergessen. Ihn einfach zu töten, brachte sie nicht übers Herz. Doch es hatte keinen Sinn, ihn mit sich zu schleppen; er war Ballast. Selbst auf dem Kristallplaneten des ERHABENEN konnte man ihm nicht mehr helfen. Sein Verstand war irreparabel zerstört, er war nur noch eine Art Zombie.
    Noch ehe sie in Sichtweite der Torwachen von Aronyx kam, begann sie an ihrer Tarnung zu arbeiten.
    Sie entledigte sich ihres silbernen Overalls und wickelte ihn und ihren Helm zu einem Bündel zusammen. Dann entkleidete sie Vuk. Als Sklave brauchte er nur dann Kleidung, wenn seine Herrin ihm das Tragen derselben gestattete. Ohnehin gab es in der Straße der Götter keine Nacktheitstabus. Deshalb war auch die Nacktheit des toten Schwertträgers kein Hinweis auf seinen gesellschaftlichen Status gewesen.
    Aus Teilen von Vuks Overall rupfte sie sich eine sparsame, auf Männer recht reizvoll wirkende Art von Bekleidung zurecht, die ihre körperlichen Vorzüge gerade freizügig genug präsentierte, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Mit dem Blaster schmolz und formte sie Material, daß es zu einem Sklavenkragen wurde, den sie Vuk umlegte. Dann verbarg sie seine und ihre Waffen in dem zusammengeschnürten Bündel.
    Wenig später erreichte der fliegende Teppich Aronyx.
    Am Tor erbat Bo Cat Einlaß in die Hauptstadt von Grex.
    Der erste Teil ihrer Mission war geschafft.
    Wenn auch bei weitem nicht so wie geplant.
    Aber ab jetzt konnte es nur noch besser werden, hoffte sie.
    ***
    Fulcor suchte Roka Than auf.
    »Du bist ab sofort von deinen Pflichten im ORTHOS freigestellt«, eröffnete er dem Hohepriester. »Ich habe eine ganz besondere Aufgabe für dich.«
    Oh nein, dachte Than. Neue Diener sind gekommen, und ich bin ausersehen, ihnen als Opfer vorzuführen, wie eine Bestrafung aussieht…
    »Du wirst den ORTHOS verlassen«, sagte Fulcor. »Du kennst die Legende um Damon und Byanca.«
    Es war eine Feststellung, keine Frage. Natürlich war jedem Priester die Geschichte der beiden Hybriden bekannt - sie gehörte zur Allgemeinbildung.
    »Damon ist tot«, sagte Fulcor.
    Erschrocken riß Than die Augen auf. »Herr?«
    »Es ist wahr.
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