Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
gezwungen war, wider Willen ihre Magie zu benutzen. Danach war das Fabeltier ebenso schnell wieder verschwunden. Aber auch in Merlins Zauberwald Broceliande, der von der Hexe Baba Yaga zerstört worden war, hatte sie mit Einhörnern gespielt und mit ihnen geredet. [4]
    Von daher wunderte es Nicole nicht, daß Eva so leichten Kontakt zu Diable fand und dieser Hengst, der normalerweise seinem Namen - Teufel -alle Ehre machte, sie ohne Proteste auf sich reiten ließ.
    Sie hatte sogar auf Zaumzeug und Sattel verzichtet.
    »He, wie wär's mit einem kleinen Rennen zurück nach Tendyke's Home?« tief Uschi. »Wer zuerst ankommt, darf sich von Eva vernaschen lassen! - Heyyaah!« Sie trieb ihr Pferd an. Ihre Schwester folgte ihr sofort.
    Eva beugte sich zu Diables Ohren vor und flüsterte etwas hinein. Im nächsten Moment jagte der Hengst vorwärts, folgte den Peters-Zwillingen.
    Nicole hielt ihr Pferd zurück und ließ es im Schrittempo folgen. Wenn die Mädels unbedingt Spaß haben wollten - sollten sie doch. Nicole zog es nicht an dieses Ufer. Deshalb wurden ihr Evas ständige Avancen allmählich lästig. Das Para-Mädchen hatte mit Männern nichts am Hut, sondern zog die Zärtlichkeit ihrer Geschlechtsgenossinnen vor, und die äußerlich nicht voneinander zu unterscheidenden, eineiigen Zwillinge machten bei diesem Spielchen mit, obgleich sie andererseits fest mit Robert Tendyke liiert waren. Aber den schien das nicht zu stören. Vielleicht amüsierte es ihn sogar ein wenig.
    Derzeit befanden sich Tendyke und Professor Zamorra in Tendyke's Home. Der Abenteurer und Konzernbesitzer war von einer Geschäftsreise zurückgekehrt. Während die Ladys ihren Ausritt unternahmen, wollte Zamorra sich mit ihm über ein paar Dinge unterhalten, die den Einsatz von Dynastie-Technologie und das Eindringen in eigentlich geschützte Datennetze anging, dessen sich Tendykes Mitarbeiter befleißigt hatten.
    Das war zwar durchaus hilfreich gewesen, um mit dem Ssacah-Diener Bishop, den Messing-Kobras und dem Kobra-Damon selbst fertig zu werden, aber generell bedenklich.
    Während Nicole langsam weiterritt und Eva und die Zwillinge als kleine Punkte in der Ferne verschwanden, dachte sie an Ssacah.
    War der Kobra-Damon wirklich tot?
    Es war für Nicoles Geschmack zum Schluß alles zu einfach gegangen. Bishop hatte Köder ausgelegt, die dazu führten, daß Zamorra und seine Mitstreiter schließlich in Ssacahs Dimension Vordringen konnten. Es kam zur direkten Auseinandersetzung mit dem Damon, und dabei war das dämonische Schlangenmonstrum mit Laserstrahlen niedergebrannt worden. [5]
    Aber weder Nicole noch Zamorra selbst waren sich ihrer Sache völlig sicher. Schon einmal hatten sie geglaubt, Ssacah getötet zu haben. Es lag viele Jahre zurück. Doch der Kobra-Damon hatte in seinen Ablegern weiterexistiert, diesen unterarmlangen Messingschlangen, und als sie sich wieder genügend vermehrt hatten, um ihm ausreichende Lebensenergie zu liefern, war er wieder zu neuem Leben erwacht.
    Und wenn Nicole daran dachte, wie sich allein im Norden Indiens der Kobra-Kult inzwischen ausgebreitet haben mochte, wie stark sich die Messing-Kobras dort vermehrt hatten, sah sie durchaus die Gefahr, daß Ssacah schon bald erneut in alter Stärke und Frische auf der Bühne erschien.
    Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, daß Bishop gegen seinen zischelnden Herrn rebellierte. Denn immerhin hatte Bishop doch dafür gesorgt, daß Zamorra und die anderen in Ssacahs Dimension Vordringen konnten! Nicht nur Nicole hegte den Verdacht, daß der Hohepriester versucht hatte, sie zu benutzen - um den Damon auszuschalten!
    Bishop war ein Mann, der nach der Macht strebte.
    Nicole traute ihm zu, daß er den Damon beseitigen ließ, um selbst die Herrschaft über den Kobra-Kult an sich zu reißen.
    Bishop war ein Intrigant…
    Während Nicole ihren Gedanken nachhing, bewegte ihr Pferd sich nur langsam vorwärts. Plötzlich stoppte es.
    Es scheute, stieg auf. Jäh wurde Nicole aus ihren Überlegungen gerissen, mußte das Tier wieder unter ihre Kontrolle bringen.
    Im ersten Moment vermutete sie eine Schlange oder einen Skorpion, vor dem sich das Pferd erschreckte.
    Aber das war nicht das Problem.
    Ein großer Alligator lag im Gras und sah ziemlich erschlagen aus, streckte alle viere von sich.
    Es war eigentlich ungewöhnlich, hier draußen auf eines dieser Reptile zu stoßen. Die tummelten sich eher in den Everglades-Sümpfen, wo sie genügend leichte Beute fanden, oder in den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher