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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wolkenfestung der Sturmrösser ging. Nicole war gezwungen worden, in Byancas Rolle zu schlüpfen. Aber die Halbgöttin konnte wiederbelebt werden, es gab sie nach wie vor. Der Tod hatte sie nicht zu halten vermocht.
    Warum sollte es jetzt bei Damon anders sein?
    Warum machte Thor von Asgaard sich Sorgen?
    Zumal er eher froh darüber hätte sein müssen, daß der ORTHOS einen mächtigen Streiter verlor. Denn wenn auch Damon Byanca liebte und niemals die Hand wider sie erhob, gab es für ihn doch noch eine gewisse Loyalität den ORTHOS-Dämonen gegenüber.
    Nach einer Weile erreichte Nicole das Anwesen. Sie entließ das Pferd in Georges Obhut. George war Chauffeur, Gärtner, Techniker und was auch immer; ergo kümmerte er sich auch um den »vierbeinigen Fuhrpark«. Auf dem Weg ins Haus kamen ihr Eva und die Zwillinge entgegen.
    »Die haben mich 'reingelegt«, klagte Eva augenzwinkernd. »Sind Nase an Nase zugleich über die Ziellinie gegangen, und wollen nun beide mit mir ins…«
    Nicole winkte ab. Für derlei Geplänkel war sie jetzt wirklich nicht in Stimmung. Sie suchte das Gästezimmer auf, in dem Zamorra und sie für die Dauer ihres Aufenthalts einquartiert waren, und schlüpfte in ein kurzes Kleid. Wo steckte Thor? Hatte er nicht angedeutet, er werde bereits hier sein, wenn Nicole eintraf?
    »Stell dir vor, wir haben Besuch«, empfing Zamorra sie, als sie den großen Wohnraum betrat, von dem aus eine Glastür zur Terrasse und zum Swimming-Pool führte. »Du wirst nicht glauben, wer's ist…«
    »Hallo, Thor«, winkte Nicole an ihm vorbei dem Besucher zu. »Bei Gelegenheit mußt du mir erklären, wie du das machst. Ihr OLYMPOS-Götter seid doch keine Teleporter, und entsprechende Weltentore gibt es hier nicht…«
    Zamorra sah irritiert zwischen beiden hin und her. »Du weißt schon…?«
    »Wir hatten bereits eine unheimliche Begegnung der dritten Art«, erklärte sie. »Thor, der Alligator ist ganz schön sauer auf dich. Er läßt dir ausrichten, daß er dir beim nächsten Mal den Blinddarm abbeißt.«
    »Den was?«
    Im Hintergrund räusperte sich Robert Tendyke. »Darf ich als Gastgeber vielleicht auch mal erfahren, worum es hier eigentlich geht? Dieser Bursche mit seinem Hammer nistet sich hier einfach ein, sagt, er sei mit dir verabredet, Nicole… Was ist hier nun eigentlich Plan?«
    »Befremdliches«, murmelte sie. »Thor, wie wäre es, wenn du jetzt endlich mal erzählen würdest, was geschehen ist?«
    »Was ist ein Blinddarm?« fragte Thor ungerührt.
    »Ein Wurmfortsatz.«
    »Wurm? Ich habe keinen Wurm an mir, den man abbeißen kann.«
    »Dann erzähle endlich!« verlangte Nicole. »Sonst beiße ich dir noch was ganz anderes ab.«
    Der muskelbepackte Riese erhob sich und stützte sich auf den Stiel seines Kriegshammers. Unwillkürlich verglichen Zamorra und Nicole ihn mit Odin, dem geheimnisvollen Asen, mit dem sie schon einige Male zu tun gehabt hatten. Die nordische Mythologie kannte sowohl Odin als auch Thor als Gottheit. Zwei Namen für die gleiche Person… und doch waren beide nicht miteinander identisch. Für die Göttersagen mochten sie gleich sein, in der Wirklichkeit waren sie es nicht. Zamorra und Nicole kannten sowohl Odin als auch Thor, und beide unterschieden sich voneinander wie Tag und Nacht. Odin war einfach nur mächtig und überwältigend, Thor von Asgaard dagegen eher der Typ, den man in der Kneipe trifft, nur daß er über göttliche Omnipotenz verfügte. Blieb die Frage, wieviel davon er seinem Dhyarra-Kristall verdankte…
    Allerdings hatte er den erst erhalten, als er aus einer Parallelwelt der Erde zur Straße der Götter gelangte…
    Thor berichtete. Er hielt eine schwungvolle, wortgewaltige Rede, die er mit theatralischen Gesten ausschmückte.
    Die technischen Einrichtungen des OLYMPOS hatten ein fremdes Flugobjekt registriert, das am anderen Ende der Welt gelandet sein mußte. Wenig später wurde eine kurze Aktivität von Damons Dhyarra-Kristall registriert - wenn ein Kristall dieser Stärke benutzt wurde, blieb das für andere Besitzer von Dhyarra-Kristallen niemals unbemerkt. Anschließend hatte ein Hohepriester des ORTHOS, den man schon lange nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen hatte, Byanca aufgesucht und behauptet, ihr geliebter Damon sei tot. Daraufhin hatte Thor selbst diesen Hohepriester verhört und aufgrund seiner Angaben weitere Nachforschungen betrieben, um festzustellen, daß Damon tatsächlich nicht mehr lebte. Sein Tod stand zwar im Zusammenhang mit der
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