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0644 - Die Bestie von Aronyx

0644 - Die Bestie von Aronyx

Titel: 0644 - Die Bestie von Aronyx
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fremde bereits auf.
    Er war groß, schlank und muskelbepackt. Ein Prachtstück von Mann, dachte Bo Cat. Ehe sie sich vom Sandsturm ›begraben‹ ließ, hatte sie sich den Helm übergestülpt. So konnte sie jetzt auch beobachten, ohne den Kopf heben zu müssen. Das Videosystem übertrug alles und projizierte es direkt auf ihre Netzhäute.
    Bo betrachtete den Fremden eingehend und kam zu dem Schluß, daß sie ihn ganz bestimmt nicht aus ihrem Bett werfen würde. Sein Körper gefiel ihr, und sein Gesicht zeigte einen beinahe dämonischen Ausdruck, der die Ewige erregte.
    Der Mann bewegte sich völlig nackt, und er trug eine auf den Rücken geschnallte, kunstvoll goldverzierte Scheide mit einem großen Bihänder-Schwert.
    Seltsamerweise hatte der Sandsturm bisher keine Spuren auf seiner nackten Haut hinterlassen.
    Er näherte sich der Hornisse und begutachtete sie.
    Plötzlich schnellte sich Vuk empor.
    Lautlos lief er auf den Mann mit dem Schwert zu. Der heulende Sturm übertönte die Schritte des Ewigen.
    Erst im letzten Moment wandte der Nackte sich um und griff sofort nach seinem Schwert.
    Vuk feuerte seinen Blaster ab.
    Der rote Laserstrahl durchschlug den Körper des Mannes; schwache Restenergie leuchtete am Metall der Hornisse auf und verlosch wieder.
    Der Krieger riß die Augen weit auf, starrte Vuk ungläubig staunend an und brach dann blitzschnell neben der Hornisse zusammen.
    Nun sprang auch Cat auf. »Warum haben Sie das getan?« stieß sie wütend hervor. Sie fühlte sich irgendwie beraubt. Mit seinem präzisen Schuß hatte Vuk ihr ganz persönliches Lustobjekt vernichtet, hatte einen wunderbar geformten Körper beschädigt.
    »Ich bin nur Ihrem Befehl zuvorgekommen, Delta«, behauptete Vuk. »Dieser barbarische Eingeborene bedeutete eine Gefahr. Wenn das stimmt, was Sie mir über diese eigenartige Zivilisation erzählten, hätte er die Hornisse leicht als Raumflugkörper identifizieren können. Er mußte somit getötet werden, um sein Wissen nicht an seinesgleichen weitergeben zu können.«
    Cat bemerkte die versteckte Kritik sehr wohl. Aber sie ging nicht darauf ein. Eine Grundsatzdiskussion mit einem Untergebenen während des Einsatzes war das letzte, was sie wollte. Er hatte ihre Befehle auszuführen. Kritisieren konnte er später, wenn sie hier fertig und auf dem Rückflug zum Kristallplaneten des ERHABENEN waren.
    »Vielleicht hätte er uns vor seinem Tod noch Informationen geben können. Es mag Entwicklungen geben, von denen wir noch nichts wissen. Der letzte Kontakt mit der Straße der Götter liegt lange zurück. Deshalb sind wir ja auch hier.«
    Vuk senkte den Kopf.
    »Sein Schwert besitzt einen Dhyarra-Kristall«, entdeckte er plötzlich. Er wälzte den auf dem Rücken liegenden Mann auf die Seite. So konnte er besser an das Schwert heran, zog es aus der Scheide.
    Der Dhyarra-Kristall leuchtete wieder auf.
    »Vorsicht!« schrie Bo Cat. »Werfen Sie's weg, schnell…«
    Es war zu spät.
    Die gewaltige Dhyarra-Magie wurde bereits wirksam.
    Pech für Tau Ern Vuk…
    ***
    Fulcor, der Herr des Feuers, und Abbadon selbst nahmen die Meldung des Hohepriesters Roka Than entgegen. Fremde aus dem Weltraum hatten die Straße der Götter betreten?
    »Konntest du ihr Ziel lokalisieren?« fragte Abbadon.
    »Unseren Berechnungen zufolge muß das - übrigens extrem kleine -unbekannte Flugobjekt in den Bergen niedergegangen sein, in einer Schlucht gut fünf Tagesreisen sooystlich von Khe-She.«
    »So nahe? Wie leichtsinnig von dem Piloten. Vielleicht werden die Sturmrösser sich um das Flugobjekt kümmern.«
    Khe-She war eine nahezu uneinnehmbare Wolkenfestung, und die Sturmrösser waren magische Wesen, die lange Zeit unter einer Art Bann gelegen hatten, in letzter Zeit aber wieder von sich reden machten. Die Schuld daran trugen unter anderem Wesen aus einer anderen Welt. Fulcor entsann sich: Nicole und Zamorra hießen sie. Sie hatten auch ihm, dem Herrn des Feuers, Probleme bereitet und waren unversehrt wieder entkommen. [2]
    »Ich würde mich darauf nicht unbedingt verlassen«, sagte Fulcor schroff. »Ich will genau wissen, was ihr beobachtet habt. Was hat die Abtastung für Werte ergeben?«
    Abbadon runzelte die Stirn.
    Roka Than nannte Begriffe, mit denen Abbadon nicht viel anfangen konnte. Aber Fulcor verstand sie.
    »Was soll das?« fragte der Herr des ORTHOS unwirsch.
    »Weißt du nichts über die Ausbildung deiner menschlichen Diener und über die Möglichkeiten des ORTHOS?« fragte Fulcor spöttisch
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