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0642 - Horror im Harem

0642 - Horror im Harem

Titel: 0642 - Horror im Harem
Autoren: Jason Dark
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der dicht neben meinem Freund Suko landete.
    Innerhalb kurzer Zeit hatte sich der Inspektor freigewickelt, stand auf und klopfte Staub aus der Kleidung.
    »Warum war er so sauer?«, fragte ich.
    »Ach, ich habe einen Fehler gemacht und eine Frau angesprochen. Dabei wollte ich nur wissen, ob sie einen Eric Donati kennt. Das war wohl ein Fehler.«
    »Meine ich auch, Alter.«
    »Wie kommen wir hier wieder raus?«
    »Überhaupt nicht. Wir müssen auf Donati warten. Englisch spricht hier keiner.«
    »Dann versuche es mit Französisch. Marokko gehörte doch mal dazu, war eine Kolonie…«
    »Du hast ja Ideen, Alter, wunderbar.« Ich versuchte es in dieser Sprache und hatte Erfolg, denn der Mann, den ich bedrohte, erwiderte mir, dass er so etwas wie ein Chef war und hatte eingreifen müssen, weil Suko durch das Ansprechen die Ehre der Frau und des Stammes beleidigt hätte. Ich versuchte dem Mann klarzumachen, dass keiner von uns so etwas beabsichtigte, und fragte ihn dann nach Eric Donati.
    Der Berber verengte die Augen. »Oui, ich kenne ihn. Wir alle kennen ihn, er ist nicht unser Freund.«
    »Unser auch nicht, aber wir brauchen ihn.«
    »Gut. Er kommt, wenn Markt ist.«
    »Wovon lebt er?« Ich stand neben dem Mann, und wir unterhielten uns wie zwei alte Freunde, während sich Suko zurückhielt. Er wollte nichts falsch machen.
    »Teppiche!«, bekam ich zur Antwort. »Er handelt mit Teppichen und kauft sie uns ab.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein, nur Teppiche, sagt er.« Der Berber hob die Schultern. »Was er noch tut, wissen wir nicht. Es soll uns auch nicht interessieren, wir wollen nichts von ihm.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Da ist er!«
    Der Berber hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ich einen Wagen sah. Es war ein völlig verstaubter Transporter, verstärkt an den Achsen, um die schwierigen Strecken zu schaffen. Beladen war er mit Teppichen, die wie Käsescheiben aufeinander lagen. Donati musste woanders schon abgesahnt haben. Allein fuhr er nicht. Am Steuer hockte ein Araber, der mit ihm zusammen ausstieg und einen rosafarbenen Anzug trug, dazu Stiefel an den Füßen.
    Donati lachte breit. Er war der Typ Mann, den ich eigentlich nicht mochte. Von der Art: Alles herhören, jetzt komme ich! Schwarzhaarig, braungebrannt, immer lustig, mit Ringen an den Fingern und unter den Augen, die sich in ständiger Bewegung befanden. Bewaffnet war er ebenfalls, ließ aber das kurzläufige Schnellfeuergewehr auf dem Sitz zurück, als er breit lächelnd auf mich zukam und mir die Hand entgegenstreckte. Auf seiner hellen Khakikleidung lag bräunlicher Staub.
    »John Sinclair, nicht wahr?«
    »Sicher.«
    Wir gaben uns die Hand. Er schüttelte meine und schaute dabei zu Suko hin, der abwartend neben uns stand und nur beobachtete. »Dann ist das Ihr Partner.«
    »Genau.«
    Er drückte auch Suko die Hand. Anschließend bat Donati um Pardon, weil er noch etwas zu erledigen hätte. Er klopfte gegen unseren Jeep, bevor er sich an die Berber wandte und mit schnellen Worten auf sie einsprach, während sein Helfer neben ihm stand und ein dümmliches Grinsen zeigte.
    Nach der Rede holte er sein Gewehr und kehrte zu uns zurück.
    »Mein Mitarbeiter wird sich um die Geschäfte kümmern. Ich stehe Ihnen also zur Verfügung. Wollen wir nicht einen Schluck trinken?«
    »Gut.«
    Zum zweiten Mal betrat ich das Lokal, diesmal nicht allein, Suko und Donati flankierten mich. Man kannte ihn. Der Wirt wieselte heran. Donati bestellte Wasser und wies darauf hin, dass er es kühl haben wollte, was der Wirt versprach. Da beide französisch redeten, brauchte nicht erst übersetzt zu werden.
    Donati streckte die Beine aus. Er sprach davon, dass die Geschäfte nicht besonders liefen und er deshalb froh war, Bekannten einen Gefallen tun zu können.
    »Sind es nur die Engländer?«, wollte ich wissen.
    Da lachte er. »Nein, aber der Osten spielt nicht mehr so mit, wissen Sie. Da hat sich eben viel geändert, das schlägt sich auch auf meine Geschäfte nieder.« Er schaute erst mich an, dann Suko. »Komisch, Yard-Leute habe ich mir immer ganz anders vorgestellt, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Das verstanden wir zwar nicht, es war auch egal. Wir waren nicht gekommen, um uns mit Donati zu unterhalten. Er wurde dafür bezahlt, dass er uns ans Ziel brachte.
    Erst trank er das Wasser aus der Flasche. Suko und ich hatten uns für eine Dose entschieden. Das Zeug war tatsächlich kalt.
    Donati rülpste, stellte die Flasche weg und holte aus der Innentasche
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