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0640 - Das Blut-Rätsel

0640 - Das Blut-Rätsel

Titel: 0640 - Das Blut-Rätsel
Autoren: Jason Dark
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Schädel?«, fragte Suko.
    »Auch das stimmt.«
    »Kannst du mir verraten, wer dich da auf den Arm nehmen will, Alter? Wer zieht da die Schau ab?«
    »Ich habe noch keine Ahnung. Asmodis auf dem Hintergrund möglicherweise.«
    »Das könnte natürlich sein. Jedenfalls werde ich versuchen, es herauszufinden.«
    »Wann willst du fahren?«
    »Na ja, ich werde mich gleich in Bewegung setzen, weil ich mich auf dem Friedhof noch umsehen will.«
    »Kennst du ihn denn?«
    »Nein.«
    »Gut, dann bleibe ich im Hintergrund.«
    »Tu das.« Kopfschüttelnd legte ich auf. Ich fühlte mich unwohl. Jemand hielt mich wie eine Marionette an einem langen Faden, um mich nach seiner Pfeife tanzen zu lassen.
    Das war einfach verrückt.
    Ich hatte schon eine Hand auf den Totenkopf gelegt, um ihn wieder einzutüten, als das Telefon schellte.
    Mich durchschoss es wie ein Stromstoß, denn irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieser Anruf etwas in Bewegung setzen würde. Ich hob ziemlich schnell ab und kam nicht dazu, mich zu melden, weil mich das heftige Atmen störte.
    »Mr. Sinclair?«
    Erst durch Nachdenken identifizierte ich die Stimme als die des Hausmeisters. »Ja, wer sonst?«
    »Ähm - sie - sie ist wieder da!«
    Ich begriff sofort. »Die Frau mit den roten Haaren und dem langen weißen Kleid?«
    »Ja, Sir. Sie - sie steht neben mir und hält ein Messer mit blutiger Klinge in der Hand…«
    »Tun Sie nichts, ich komme!«
    ***
    Ich bereute es, in den folgenden Augenblicken nicht Superman zu sein, denn der wäre jetzt an der Hauswand nach unten geflogen und hätte sein Ziel blitzschnell erreicht.
    Ich musste mich auf den Lift verlassen, den ich natürlich erst hochholen musste. Es verging Zeit, und meine Gedanken bewegten sich wirr hinter der Stirn.
    Irgendwie kam ich nicht mit. Wie war es möglich, dass diese tote Person wieder zurückkehrte. War sie tatsächlich nur ein Zombie gewesen? Hatte ich mich so geirrt?
    Trotz der Eile hatte ich den Schädel nicht vergessen. Er befand sich in einer Segeltuchtasche, die immer an der Garderobe hing. Endlich öffneten sich die Türen. Ich atmete auf und sprang in die Kabine.
    Sie schoss nach unten.
    Auf meine Stirn trat Schweiß. Ich schaute gegen die nackte Wand, fühlte mich in der Kabine wie in einer Grabkammer und spürte urplötzlich den Gegenruck, als sie stoppte.
    Ich erstarrte.
    Verdammt, das war nicht das Ende der Fahrt. Ich hing irgendwo zwischen den Stockwerken fest, sah auf die Anzeigetafel und entdeckte dort das hastige Flackern der einzelnen Knöpfe.
    Die Kabine stand, daran gab es nichts zu rütteln, und ich merkte, wie mich ein flaues Gefühl überkam. Mit rechten Dingen ging das nicht zu. Hier wollte mich jemand festsetzen. Möglicherweise hatte der Hausmeister nicht selbst angerufen. Es musste jemandem gelungen sein, die Stimme des Mannes zu imitieren.
    Wie ging es weiter?
    Zunächst einmal nicht. Ich verfiel auch nicht in Panik. Den Notrufknopf ließ ich unberührt.
    Jede Kabine hat einen Ausstieg. Auch diese hier machte keine Ausnahme. Der Ausstieg befand sich in der Decke. Um ihn zu öffnen, musste ich mich strecken.
    Ich konnte nicht einmal erkennen, zwischen welchen Stockwerken ich festsaß. Meiner Schätzung nach musste es zwischen der dritten und vierten Etage sein.
    In der Stille hörte ich mein Atmen. Wer sich in einer derartigen Lage befand wie ich, der musste mit allem rechnen, für den vergingen auch die Sekunden sehr träge, der lauschte auf jedes fremde Geräusch, und ich hörte über mir das Kratzen.
    Genau dort, wo sich der Ausstieg abzeichnete. Ein unheimliches Geräusch, als würden Krallen das Rechteck des Ausstiegs genau nachzeichnen.
    Sicherheitshalber ging ich etwas zurück, um mich mit dem Rücken gegen die Wand lehnen zu können. In dieser Haltung wartete ich ab. Ab und zu schaute ich nach oben.
    Noch tat sich nichts. Nur dieses Kratzen blieb. Es verstärkte sich sogar.
    Neben mir stand die Tasche mit dem Schädel, der sich nicht bemerkbar machte. Ich hatte meine Hand auf den Griff der Beretta gelegt und würde sie zur Not sofort ziehen können.
    Das Kreuz hing noch vor meiner Brust. Da einige Hemdknöpfe nicht geschlossen waren, konnte ich es blitzartig hervorziehen, wenn es nötig sein sollte.
    An den Rändern des Ausstiegs tat sich etwas. Sie zitterten, sie knirschten sogar - und das Viereck hob sich langsam an. Die Beleuchtung kam mir matter vor, ich achtete nicht darauf, mein Augenmerk galt einzig und allein dem Notausstieg.
    Da geschah etwas,
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