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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators
Autoren: Unbekannt
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Dinge. Gesteh's doch ein! Hier, in Imperium-Alpha, haben sich im Laufe der vergangenen Tage soviele Ungereimtheiten ereignet, daß man die lenkende Hand von Anti-ES förmlich spüren kann, nicht wahr?"
    Da konnte ich nicht widersprechen.
    „Es ist denkbar"" fuhr das Extrahirn fort, „daß Anti-ES im jüngsten Verlauf des, Spiels einige Pannen unterlaufen sind.
    Das Ergebnis ist, daß die Mannschaft von Imperium-Alpha allmählich stutzig und mißtrauisch wird. Man ist dabei, das Spiel zu durchschauen. Da muß Anti-ES eingreifen. Es muß das Mißtrauen zerstreuen. Es muß den Verdacht entkräften und dafür sorgen, daß man in Imperium-Alpha glaubt, es sei - alles noch so wie früher. Dazu wird ein Bote entsandt. Sein Bewußtsein hat die merkwürdige Aufzeichnung durch Fellmer Lloyds Meßgerät hervorgerufen."
    „Du sprichst in Rätseln", behauptete ich. „Was ist in Imperium-Alpha nicht mehr so wie früher?"
    „Dummkopf!" herrschte das Extrahirn mich an. „Warum willst du dir selbst nicht eingestehen, was dein Unterbewußtsein schon vor Tagen erkannt hat."
    „Was ist das?"
    „Viele merkwürdige Vorgänge der letzten Tage lassen sich einfach erklären, wenn man annimmt, daß Perry Rhodan nicht wirklich Perry Rhodan, sondern ein Agent von Anti-ES ist!"
     
    *
     
    Der Extrahirnlappen hatte recht. Der Verdacht schwelte seit Rhodans letztem Anfall an der unteren Grenze meines Bewußtseins. Rhodan könne nicht Rhodan sein, das war der Schluß, den das Mißtrauen aus den Ereignissen der jüngsten Vergangenheit gezogen hatte. Der Verstand hatte dagegen zu argumentieren versucht. War es nicht denkbar, daß die heftigen Anfälle der letzten Wochen und Monate den Großadministrator so mitgenommen hatten, daß er ein anderer geworden zu sein schien? Ja, antwortete das Mißtrauen, aber noch einfacher ist die Erklärung, daß er nicht wirklich Rhodan ist. Wo ist dann der wahre Rhodan? wollte der Verstand wissen, und der Umstand, daß das Mißtrauen darauf keine Antwort wußte, schien den Streit zugunsten des Verstandes zu beenden.
    Ich war dabei, Fellmer Lloyd anzurufen, um zu erfahren, ob er mit seiner Analyse der Aufzeichnungen Fortschritte gemacht habe. Auf dem Weg zum Interkom hörte ich den Apparat von selbst ansprechen.
    Reginald Bulls breites, sommersprossiges Gesicht erschien.
    „Ich habe ein Anliegen, über das ich mit dir sprechen möchte", sagte er ohne weitere Einleitung. „Wie steht es mit deiner Zeit?"
    Ich versuchte, ein wenig Leben in die Unterhaltung zu bringen.
    „Oh, ich bin fast völlig ausgebucht". klagte ich."Bälle, Tänze, Parties, Empfänge na, du weißt ja."
    Er aber war für Spott nicht aufgelegt.
    „Wie wär's jetzt gleich?" - wollte er wissen.
    „Einverstanden", antwortete ich ernst, da ich erkannte, daß er nicht aufzuheitern war. „Hier oder dort?" Laut Protokoll sollte ich eigentlich..."
    „Der Teufel soll das Protokoll holen", knurrte er verdrießlich.
    „Ich bin schon auf dem Weg zu dir!"
    Ich wartete. Sein besorgter Blick, sein ganzes Gebaren wiesen darauf hin, daß er etwas Wichtiges auf dem Herzen hatte. Und womit hätte es sonst zu tun haben können als mit Perry Rhodan, dem Mann, der uns plötzlich rätselhaft erschien. Fünf Minuten vergingen zehn. Ich wurde ungeduldig. Er hatte gesagt, er sei schon auf dem Wege.
    Als eine Viertelstunde vergangen war, rief ich ihn an. Er meldete sich seltsamerweise sofort.
    „Wo bleibst du?" fragte ich.
    Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Gequältes an sich.
    „Wie meinst du wo bleibe ich?" fragte er zurück.
    „Vor einer Viertelstunde hast du mir deinen Besuch angemeldet", erklärte ich. „Seitdem warte ich auf dich."
    Er schüttelte den Kopf und fuhr sich mit einer fahrigen Geste über die Stirn. '„Ich? Meinen Besuch angemeldet?" murmelte er.. „Ich weiß nichts davon."
    Ich traf eine rasche Entscheidung.
    „,Bleib, wo du bist!" forderte ich ihn auf. „Ich komme zu dir!"
    Dann schaltete ich ab. Mein Extrahirn hatte recht behalten.
    Eine fremde unheimliche Macht befand sich unter uns.
     
    3.
     
    Die Aussprache mit Reginald Bull ergab keinen Anhaltspunkt.
    Er erinnerte sich nicht daran, mich angerufen zu haben. Es gab nichts, worüber er mit mir hatte sprechen wollen. Er hatte auch keine Lücke in der Erinnerung. Er wußte genau, was er im Laufe der vergangenen halben Stunde getan hatte. Ein Interkom - Anruf an meine Adresse war in seinem Gedächtnis nicht verzeichnet.
    Darüber, warum er so verstört wirkte, wollte er mit mir nicht
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