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0639 - Der Tod des Großadministrators

Titel: 0639 - Der Tod des Großadministrators
Autoren: Unbekannt
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sprechen. Er machte den Eindruck eines Mannes, der vor kurzem ein entsetzliches Erlebnis gehabt hat. Ich verzichtete darauf, weiter in ihn zu dringen. Wenn es soweit war, würde Reginald Bull schon von selbst mit der Sprache herausrücken.
    Auf dem Rückweg sah ich bei Fellmer Lloyd vorbei. Er saß immer noch über seinen Maßstreifen und hatte inzwischen den Daten-Terminal aktiviert, um sich von einem der positronischen Rechner in der Zentrale einiges ausrechnen zu lassen.
    Er war unverkennbar nervös.
    „Die metabiologische Frequenz der Zellkernstrahlung hat sich überhaupt nicht verändert", sagte er zur Begrüßung.
    „Was heißt das!"
    „Metapsychik und, Metabiologie eines Körpers stehen miteinander im Zusammenhang", erklärte er. „Nach allem, was wir wissen, sind die Frequenzen der beiden Strahlungen, der des Bewußtseins und der des Gewebes außerhalb des Gehirns, durch einen Zahlenfaktor miteinander verknüpft, der eine charakteristische Größe für ein bestimmtes Individuum darstellt.
    Bei Perry Rhodan hat sich nicht nur die metapsychische Frequenzkonstante, sondern auch der Zahlenfaktor verändert, denn die Frequenz der metabiologischen Schwingungen ist gleichgeblieben."
    Er sah mich hilfesuchend an, als erwarte er von mir Rat.
    „Also noch mehr Unerklärliches", dämpfte ich seine Hoffnungen.
    Er nickte niedergeschlagen.
    „Ein Rätsel nach dem andern."
    „Gut. Dann macht es Ihnen auch nichts aus, wenn ich Ihnen ein weiteres aufgebe."
    Zweifel, Verwunderung standen in seinen Augen.
    „Schalten Sie den Aufzeichner an", trug ich ihm auf.
    Er gehorchte verwundert. Der Schalter befand sich auf der Konsole des Daten - Terminals.
    „Aufnahme läuft", erklärte er.
    „Nehmen Sie eine Schaltung vor", befahl ich weiter, „die dafür sorgt, daß die Aufzeichnung morgen früh, genau acht Uhr, automatisch wiedergegeben wird."
    Fellmer Lloyd war ein Mann, mit dem es sich gut zusammenarbeiten ließ. Er stellte keine unnötigen Fragen.
    Er verließ sich darauf, daß man ihn beizeiten von selbst einweihen werde.
    „Eingestellt", sagte er.
    „Gut. Es besteht die Gefahr, daß weder Sie, noch ich uns morgen früh an das erinnern werden, was ich Ihnen jetzt vortragen will. Wir müssen es uns auf diese Weise ins Gedächtnis zurückrufen. Hören Sie gut zu, Fellmer: Ein Fremder ist in den innersten Kern von Imperium-Alpha eingedrungen."
    Erstarrte mich an, die Augen weit vor Schreck.
    „Unmöglich!" stieß er hervor. 'Er könnte sich vor mir nicht verstecken. Ich könnte die Ausstrahlung seines Bewußtseins fühlen. Sie wissen..."
    Ich deutete auf die Meßstreifen.
    „Erinnern. Sie sich an die intensive Strahlung, die Perry, Rhodans Bewußtseinsschwingungen fast völlig überlagerte „Ja, ich..."
    „Sollten Sie ein derart intensiv strahlendes Bewußtsein nicht wahrgenommen haben?"
    Er sah plötzlich, worauf ich hinauswollte.
    „Das ist richtig", ächzte er. „Wie konnte ich das übersehen!"
    Er schloß die Augen, um sich zu konzentrieren. Nach einer Weile sah er wieder auf. „Aber wie erklären Sie sich das, Sir?"
    „Vorläufig sind wir noch nicht beim Erklären", wies ich ihn zurück.
    Dann erzählte ich ihm, was ich mit Staatsmarschall Bull erlebt hatte. Es kam mir darauf an, den Bericht auf dem Band zuhaben, bevor mir die Erinnerung daran verlorenging denn mit dieser Gefahr rechnete ich von Minute zu Minute. Lloyd war noch entsetzter als zuvor.
    „Ist es möglich, daß Sie sich getäuscht haben?" fragte er verzweifelt.
    „Wie meinen Sie getäuscht?"
    „Daß Sie womöglich..."
    Er schwieg, sprach den Satz nicht zu Ende. Ich jedoch nahm den Faden auf.
    „Sie sehen, in welche Widersprüche man sich dabei verwickelt, nicht wahr? Daß ich mich täusche, setzt voraus, daß ich suggestiv oder hypnotisch beeinflußt worden bin. Daß Reginald Bull die Erinnerung an einen wichtigen Vorgang verliert, setzt dasselbe voraus. Also ?"
    „Sie und der Staatsmarschall, ächzte er, „überhaupt wir alle sind mentalstabilisiert. Man kann uns nicht hypnotisieren!"
    „Und doch hat man es zumindest in einem Fall getan!" fügte ich erbarmungslos hinzu.
     
    *
     
    Wir wußten nicht viel, aber eines war klar: Ein Fremder befand sich in Imperium-Alpha. Er schien sich nicht in einem von unseren Bewußtseinen festgesetzt zu haben, sondern war ein autarkes Wesen, frei beweglich, unheimlich und unsichtbar.
    Es mußte ein Wesen von besonderer Struktur sein. Es hatte ein Bewußtsein, das zwar von Fellmer Lloyds Instrumenten,
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