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0638 - Der Konterplan

Titel: 0638 - Der Konterplan
Autoren: Unbekannt
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erklärte Tyno dem Kodespezialisten, der ihn erwartungsvoll anblickte. „Jetzt ist die Reihe an dir, Armon."
    Tyno spulte das Tonband zurück und ließ es noch einmal ablaufen. Armon hatte das Dechiffriergerät eingeschaltet und speicherte den Rafferfunkspruch im Computer.
    Zuerst dehnte er ihn auf die normale Länge von zwei Minuten und fünfzehn Sekunden. Danach eliminierte er die Störgeräusche, bis nur noch die Funkzeichen übrigblieben, die er in die richtige Reihenfolge bringen mußte. Nun hatte er die Nachricht vor sich.
    Es handelte. sich um eine Wirtschaftsmeldung, aus der hervorging, daß ein Geschäftsfreund auf Villung nicht in der Lage war, die von den Eingeborenen in Handarbeit verfertigten Götzenschreine termingerecht zu liefern.
    Der Text interessierte ihn in dieser Form überhaupt nicht, denn er war noch nicht endgültig. Armon mußte ihn erst dekodieren.
    Diese Arbeit nahm die meiste Zeit in Anspruch, obwohl ihm das Dechiffriergerät eine wertvolle Hilfe war. Ohne dieses Gerät hätte er, obwohl er den Kode kannte, viele Stunden benötigt, um den Reintext zu erhalten. so konnte er hoffen, es in fünfzehn Minuten zu schaffen.
    Es ging sogar etwas schneller. Aber als Armon den Originaltext vor sich hatte, wußte er damit nichts anzufangen.
    Die Schranken fallen. Der Schlüssel zur Macht wird freigegeben. Ergreife die Initiative.
    „Bist du mit dem Dechiffrieren fertig?" erkundigte sich Tyno, als er sah, daß Armon sich entspannte. „Dann bringe die Nachricht sofort zum Chef."
    „Aber er hat Besuch", gab Armon zu bedenken.
    „Das hat dich nicht zu kümmern", sagte Tyno. „Der Chef trug mir auf, ihm die Nachricht sofort zu überbringen."
    Armon ließ den Originaltext in Computerschrift auf eine Folie stanzen und vernichtete alle Unterlagen. Die Lochkarte konnte nur durch Sharkor-Macs privates Lesegerät entziffert werden.
    Er verließ damit die Funkzentrale und begab sich ins Vorzimmer von Sharkor-Macs Büro, wo Elvira am Empfangstisch saß.
    „Melde mich beim Chef an. Es ist dringend", trug er ihr auf.
     
    *
     
    „Sind Sie überhaupt bei der Sache, Sharkor-Mac?" fragte Max Bellmer zweifelnd.
    „Doch, doch", versicherte der Anti-Priester. Aber das stimmte nicht. Er wußte, daß die angekündigte Funknachricht inzwischen längst eingetroffen sein mußte und konnte es kaum mehr erwarten, sie in Händen zu halten.
    Was würde darin stehen? Er hatte nun bereits drei Monate zugewartet, ohne einen entscheidenden Schritt tun zu dürfen.
    Würde er nun noch länger warten müssen, oder ließ man ihn endlich handeln?
    Als Elvira Thoren über -die Bildsprechanlage meldete, daß der Fremdweltkorrespondent Bheuren ihn in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen wünschte, da wußte er, daß der Augenblick der Entscheidung gekommen war.
    Er entschuldigte sich bei Bellmer und komplimentierte ihn so rasch wie möglich hinaus, indem er ihm die Lieferung der Totenmasken von Havalshat für den 15. Januar versprach. Es kümmerte Sharkor-Mac in diesem Moment überhaupt nicht, ob er diesen Termin einhalten konnte.
    Bellmer war zufrieden und ging.
    Armon Bheuren betrat das Büro des Anti-Priesters.
    „Geben Sie schon her", sagte Sharkor-Mac ungeduldig, als er die Lochkarte in Bheurens Hand sah. Er entriß sie ihm förmlich und steckte sie in den Eingabeschlitz seines Lesegerätes.
    „Die Schranken fallen", las er laut, und sein Atem ging schneller. „Der Schlüssel zur Macht wird freigegeben. Ergreife die Initiative."
    Sharkor-Mac blickte triumphierend zu Armon, der unschlüssig vor seinem Arbeitstisch stand.
    „Auf diesen Augenblick habe ich seit. drei Monaten gewartet", sagte Sharkor-Mac. „Jetzt kann ich endlich zuschlagen!"
    „Benötigen Sie mich noch. Chef?" erkundigte sich Armon unterwürfig.
    Sharkor-Macs Blicke wurden durchdringend. Er fixierte sein Gegenüber mit den Augen wie eine Schlange ihr Opfer. Armon versteifte sich unnatürlich, er wirkte plötzlich wie eine willenlose Marionette.
    „Natürlich benötige ich Sie, Armon, ebenso wie Ihre Kollegen", sagte Sharkor-Mac eindringlich. „Ich brauche meine Diener nun mehr denn je. Rufen Sie alle zusammen. Wir werden eine Exkursion in eine Abteilung machen, die bisher für uns verboten war. Sie haben es selbst gelesen, Armon die Schranken werden fallen!"
     
    4.
     
    Elvira Thoren, Tyno Wallauch und Felgenson hatten sich bereits an der Treppe zum Keller eingefunden. Sharkor-Mac brauchte nicht lange zu warten, bis Armon mit Lhena Fiogga
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