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0638 - Der Konterplan

Titel: 0638 - Der Konterplan
Autoren: Unbekannt
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Minuten, um sich zu beruhigen. Dann machte sie die Post fertig und brachte sie hinüber in Armon Bheurens Büro.
    Etwas Wichtiges dabei?" fragte er, nachdem er kurz aufgeblickt hatte.
    Armon Bheuren stammte, wie sie alle, von der Pionierwelt Krydier-Blau. Sharkor-Mac hatte sie dort vor dreieinhalb Monaten angeworben und sofort nach Terra gebracht, ohne daß er ihnen sagte, welche Tätigkeit auf sie wartete. Sie hatten auch nicht danach gefragt, sondern stellten sich darauf ein, von ihm Befehle zu erhalten und sie bedingungslos auszuführen.
    Daran fand Elvira nichts Außergewöhnliches. Nur manchmal kam es ihr doch seltsam vor, daß sie sich alle dem Anti-Priester so bedingungslos ausgeliefert hatten.
    Den Gedanken, daß Sharkor-Mac sie mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten beeinflußte, wies Elvira entschieden von sich.
    Armon Bheuren war mit seinen achtundzwanzig Jahren so alt wie sie. Er hatte ein hübsches, fast bubenhaftes Gesicht, rote Haare und helle Augen von der gleichen Farbe. Er wurde von Sharkor-Mac als Fremdweltkorrespondent geführt, war inoffiziell aber zugleich Kodespezialist.
    Er fertigte zumeist die Texte an, die Elvira in Reinschrift brachte. Danach mußte sie sie ihm nochmals zur Kontrolle vorlegen. Seine Aufgabe war es aber auch, Hyperfunksprüche aufzusetzen und zu chiffrieren, oder die eingehenden Funksendungen zu entschlüsseln.
    Elvira hatte ihn einmal gefragt, was denn so Geheimnisvolles in den Briefen und Funksprüchen war, daß Sharkor-Mac sie verschlüsselte. Doch darauf hatte sie von Armon keine Antwort erhalten, obwohl sie sonst keine Geheimnisse voreinander hatten.
    Sie standen einander sehr nahe, so nahe sich Verliebte eben standen, versuchten das vor den anderen jedoch geheimzuhalten. Und nun hatte Felgenson ihr gegenüber eine versteckte Andeutung gemacht „Ich muß mit dir sprechen, Armon", sagte sie. „Es betrifft unser..."
    „Still!" fuhr er sie an. „Nicht hier. Wenn Sharkor-Mac etwas über unsere Beziehungen erfährt, dann kann das böse Folgen haben.
    Du weißt daß er unter seinen Angestellten keine Amouren wünscht."
    „Felgenson scheint etwas gemerkt zu haben", sagte Elvira.
    Armon blickte auf.
    „Was hat er gesagt?"
    „Er sagte, daß meine Nerven nicht mehr die besten seien und ob nicht vielleicht du schuld daran wärest."
    Armon grinste. „Laß dich von ihm nicht ins Bockshorn jagen.
    Er wollte dir nur eine Falle stellen. Er kann überhaupt nichts über uns wissen. Das mußt du dir immer vor Augen halten.
    Niemand weiß etwas davon, daß wir uns lieben. Wir werden heute abend darüber sprechen. Aber jetzt mußt du gehen, sonst wird Felgenson noch mißtrauischer. Ich muß zu Tyno, er erwartet einen wichtigen Hyperfunkspruch."
    Armon wartete, bis Elvira gegangen war, dann überflog er die handgeschriebenen Geschäftsbriefe. Sie hatte seinen verschlüsselten Text getreu übernommen und keinen einzigen Fehler gemacht. Die Briefe konnten abgeschickt werden.
    Armon verschloß und versiegelte sie und warf sie in den Schlitz der Rohrpost. Danach begab er sich in die Funkzentrale.
     
    3.
     
    Tyno Wallauch saß angespannt vor dem Hyperfunkgerät.
    Als er vor drei Monaten mit den anderen in diese Villa gezogen war, staunte er nicht schlecht. Nach Sharkor-Macs eigenen Angaben war er zuvor noch nie hier gewesen-und dennoch waren die Büros bereits mit allem Notwendigen ausgestattet.
    Tyno machte sich darüber keine Gedanken. Er nahm an, daß Sharkor-Mac für einen der großen Konzerne arbeitete, der alle Vorbereitungen für seine Geschäfte getroffen hatte. Da sich Sharkor-Mac nicht darüber äußerte, fragte Tyno auch nicht. Die anderen verhielten sich ebenso.
    „In wenigen Sekunden ist es soweit", sagte Tyno schließlich, als er aus den Augenwinkeln sah wie Armon am Dechiffriergerät Platz nahm.
    Tyno wußte noch nicht, um welche Art von Funkspruch es sich handelte. In einem vorangegangenen Hypergramm war nur angedeutet worden, daß heute, am 20. Dezember 3457 um 15 Uhr 12 eine wichtige Geschäftsnachricht eintreffen würde: Sharkor-Mac hatte ihn um besondere Aufmerksamkeit gebeten, was für die Wichtigkeit dieser Nachricht sprach.
    Um Punkt 15 Uhr 12 vernahm Tyno ein kurzes Piepen im Kopfhörer, dann war auch alles schon wieder vorbei. Also handelte es sich um einen Rafferfunkspruch.
    Tyno nahm die Kopfhörer ab, ließ das Hyperfunkgerät jedoch weiter auf Empfang geschaltet - man konnte ja nie wissen, ob nicht noch eine weitere Nachricht folgte.
    „Schon vorbei",
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