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0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

0636 - Das Blut der Schwarzen Priester

Titel: 0636 - Das Blut der Schwarzen Priester
Autoren: Jason Dark
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verwandelte sich dabei in ein furioses Etwas.
    Blitze, Schatten, wieder Blitze, die es schafften, die Schatten zu zerteilen und aufzulösen.
    Sekunden später gab es den Schwarzen Priester nicht mehr. Die Kraft des Bumerangs hatte ihn tatsächlich zerstört, und auch sein Lichtschwert half ihm nichts mehr.
    Britta und ich standen da, schauten staunend zu und fühlten uns wie Akteure, die in einem Fantasy-Film mitspielten, der sein Finale erreicht hatte.
    Ich drehte mich zur Seite, weil ich nach dem zweiten Gegner schauen wollte.
    Er befand sich noch im Haus, kniete, die Lanze ragte aus seinem Rücken. Er war nicht mehr in der Lage, sich zu erheben. Durch die Zerstörung des Schwarzen Priesters war es uns gelungen, die Magie aufzuheben.
    Das Blut des Schwarzen Priesters, das ihn in Atlantis unbesiegbar gemacht hätte, kehrte seine Kraft nun ins Gegenteil um.
    Es zerstörte ihn!
    Aus den Poren und anderen Körperöffnungen drang ein beißend stinkender Rauch. Dann quoll plötzlich die schwarze Masse hervor und erstickte den ehemaligen Söldner von außen und von innen.
    Er wurde von einem schwarzen Klumpen umfangen und löste sich einfach auf. Was von ihm übrig blieb, das nahm der schwarze Klumpen an sich, der innerhalb kürzester Zeit nicht nur versteinerte, sondern auch porös wurde, wie ich feststellte, als ich meinen Fuß darauf setzte und der Klumpen knackend zerbrach.
    Aus und vorbei!
    Wie auch die magische Zeitverschiebung, denn die Welt des alten Atlantis verschwand und machte der Platz, in der wir uns wohl fühlten und tief durchatmen konnten.
    »Ich kann nicht mehr«, keuchte Britta Seels und ließ sich fallen, wo sie stand.
    Ich blieb auf den Beinen, auch wenn es mir schwer fiel, denn ich wollte dem die Hand drücken, die uns durch das gezielte Werfen des Bumerangs gerettet hatte.
    Mein Freund Suko!
    Wir fielen uns in die Arme. »Fast wie im Roman, Alter!«, keuchte ich. »Der Retter erscheint in letzter Sekunde.«
    »In allerletzter. Diesmal hatte ich für dich keinen Penny mehr gegeben.«
    »Weißt du was? Ich auch nicht…«
    ***
    Die Bewohner von Hartford hatten nichts begriffen. Wir wussten nicht einmal, ob sie sich überhaupt an diese ungewöhnlichen Stunden erinnerten, in denen es zu der Zeitverschiebung gekommen war.
    Wahrscheinlich nicht, und das war auch gut so.
    Der Himmel sah wieder normal aus. Es funkelte kein Stern mehr, weil die Wolken die Pracht verdeckten.
    Ich hockte in Sukos BMW, quer zum Sitz, die Beine nach draußen, die Füße auf den Boden gestemmt, und trank Mineralwasser aus der Flasche, die mir jemand besorgt hatte.
    Auch Britta befand sich ganz in meiner Nähe. Sie saß im Fond und trauerte über den Verlust ihres Freundes.
    Suko war unterwegs, um zu telefonieren. Als er zurückkehrte, da lächelte er.
    »Was ist so lustig?«, fragte ich und schielte dabei auf die leere Flasche.
    »Das kann ich dir sagen. Erst mal schöne Grüße vor Sir James, der sich revanchiert hat.«
    »Bei wem?«
    »Es ist einigen Typen im Innenministerium hart in die Parade gefahren. Du weißt ja, wegen der Templer und deren Verbindungen zur CIA.«
    »Klar - und?«
    »Das wird nicht noch einmal vorkommen.«
    »Richtig«, sagte ich. »Ebenso wenig wie das Blut der Schwarzen Priester.«
    »Bist du sicher?«
    »Fast«, gab ich zurück.
    »Das meine ich auch.«
    Klar, bestimmt würde uns irgendwann einmal ein Fall nach Atlantis führen, wo wir dann auf diese Wesen trafen. Wir hatten trotzdem allen Grund, uns zu freuen, denn uns war der Sieg über die Mächtigen ohne Karas Hilfe gelungen. Das machte selbst uns alte Profis noch stolz.
    Nur Britta war untröstlich. Wir hatten Mühe, ihr auszureden, dass sie sich die Schuld am Tod ihres Freundes gab. »Aber ich habe ihn gerächt«, sagte sie schließlich.
    »Und mein Leben wahrscheinlich gerettet«, fuhr ich fort, »obwohl ich sagen muss, dass Rache nicht die richtige Art ist, einen Fall oder ein Problem zu lösen.«
    »Jetzt spricht wieder der Bulle aus dir, Sinclair.«
    Ich lächelte. »Nein, Britta, nicht der Polizist oder Bulle. Es ist die Lebenserfahrung, glaub mir.«
    Sie hob nur die Schultern, was Suko und ich ihr nicht einmal übel nehmen konnten.
    Irgendwann würde auch sie hinzulernen. Das brachten die Jahre zwangsläufig mit sich…
    ENDE
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