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0635 - Das Grab der Sinclairs

0635 - Das Grab der Sinclairs

Titel: 0635 - Das Grab der Sinclairs
Autoren: Jason Dark
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James ans Ziel bringen sollte.
    Der Mann hielt dem Superintendenten die Tür auf. Sir James stieg in den Fond und hatte das Gefühl, sein eigenes Grab zu betreten.
    Eine derartige Niederlage war ihm lange nicht mehr untergekommen…
    ***
    Noch immer wußte Bill Conolly nicht den Namen der Frau, aber sie hatte ihn aus dem Grab geführt, hinein in den Dunst und in ein Versteck, das Bill vorkam wie eine Nebelinsel.
    Sie waren auf dem Weg keinem Menschen begegnet, und Bill war sich vorgekommen wie in einer anderen Welt, obwohl es die gleiche war, in der er lebte.
    Seine Füße bewegten sich auf weichem Grasboden. Er sah Bäume und kleine Felsen um sich herum, und er hörte auch das Plätschern der Wellen, bis sie in die direkte Uferregion eines Bachs gerieten, der dem Loch Awe entgegenfloß.
    Genau hier blieb die Unbekannte stehen, drehte sich um und lächelte Bill zu.
    Der Reporter hob die Schultern. »Wo… wo sind wir hier?« erkundigte er sich.
    »Nicht weit von der Kirche und dem Friedhof entfernt. Es ist ein etwas sumpfiges Gelände, wo kaum ein Mensch hinkommt.«
    »Aha.« Bill nickte nur, dann fragte er: »Ich darf mich doch bei Ihnen bedanken, oder nicht?«
    »Wenn Sie wollen.«
    »Danke sehr. Danke dafür, daß Sie mir das Leben gerettet haben. Ich wäre in der Gruft elendig erstickt.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Bill fiel auf, daß die Frau ebenfalls mit einem amerikanischen Akzent sprach. Er lächelte, schaute zu Boden, schüttelte den Kopf und erkundigte sich nach dem Namen.
    Die Unbekannte schaute ihn an. »Sie können mich Sonja nennen.«
    »Und weiter?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Bill hob die Schultern. »An und für sich nicht, aber ich hätte doch gern gewußt, mit wem genau ich es zu tun habe. Wie kommen Sie hierher? Sie sind Amerikanerin und…«
    »Das stimmt. Wie auch die anderen.«
    »Gehören Sie denn zu ihnen?«
    »Im Prinzip schon oder auch nicht. Jedenfalls weiß ich einiges über sie, und was ich weiß, hat mir mein Bruder gesagt, den sie in den Selbstmord getrieben haben!«
    Bill Conolly staunte. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.
    »Dann sind Sie Sonja Slane?«
    »Richtig.«
    »Meine Güte, das ist ein Hammer.« Der Reporter war bleich geworden. »Weshalb hat Gordon mir nichts davon gesagt?«
    Sie hob die Schultern. »Ich war seine Sicherheit. Ich habe ihn vor drei Monaten besucht und bin geblieben. Ich habe durch ihn erfahren können, was läuft. Er war derjenige, der mir die Tips gegeben hat. Er setzte mich als Rückendeckung für Sie ein. Nur konnte ich nicht früher eingreifen, ich mußte warten, aber ich war vor den Männern hier und habe mir alles genau anschauen können, auch deshalb, weil mich mein Bruder über die örtlichen Gegebenheiten aufgeklärt hat. Ich kannte also Schlupfwinkel und Geheimgänge und wußte auch, was mit Ihnen geschehen sollte.«
    Bill nickte nur, dann lachte er. »Okay, Sonja, ich steckte in der Gruft. Ich habe mich auf einen noch neuen Sarg gesetzt, aber ich sah andere Särge, ältere, verstehen Sie? Und die waren bestimmt nicht leer.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Wer also wird oder wurde hier begraben?«
    »Wissen Sie das noch immer nicht?«
    »Vielleicht!«
    »Templer!«
    Bill Conolly atmete tief aus. »Das habe ich mir gedacht«, flüsterte er. »Es ist eine alte Templergruft aus dem Mittelalter, die wieder aufgetan wurde.«
    »Richtig.«
    »Warum aus Amerika?«
    »Das ist einfach. Die Vorfahren dieser Leute stammten aus Schottland. Es waren Templer, die verschwinden mußten, als es zur großen Auflösung des Ordens kam. Hier oben am Loch Awe haben sich einige von ihnen für die Dauer von Jahren aufgehalten, bevor sie sich dazu entschlossen, nach Westen zu segeln, um irgendwann einmal die Küste Neufundlands zu erreichen. Auch von dort sind sie später verschwunden, haben sich in den Neuengland-Staaten niedergelassen und sich dort mit der Gruppe der Freimaurer vermischt. Die Jahrhunderte vergingen, aber die Zeit schaffte es nicht, die Bänder zu zerreißen. Mächtige Präsidenten waren Freimaurer und fühlten sich auch dem Templerorden, mit dem alles begann, zugehörig. Auf einzelnen Verstrickungen will ich nicht eingehen, vielleicht beschäftigen Sie sich mit diesem Thema einmal, denn da bietet die amerikanische Geschichte einiges. Ich möchte Ihnen noch etwas sagen. Wenn Sie in ein historisches Archiv gehen und sich den Plan der Stadt Washington aus dem Jahre 1772 besorgen können, werden Sie feststellen, daß die Präsidenten Washington
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