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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Lösung eines enormen magischen Problems kennen?
    »Was weißt du über die Zeitringe?« fragte Zamorra. Er konnte sich nicht erinnern, ihr einen der beiden Ringe jemals gezeigt zu haben.
    »Es wurde darüber gesprochen«, sagte sie spröde. »Es wurde auch über Don Cristofero gesprochen. Er scheint ein recht unangenehmer Mensch zu sein.«
    Zamorra schmunzelte.
    »Wenn ich dich so höre, gehe ich davon aus, daß es Nicole war, die darüber gesprochen hat. Stimmt's, oder habe ich recht?«
    Eva schwieg.
    Zamorras Schmunzeln wurde zum Grinsen. Don Cristofero war tatsächlich ein recht unangenehmer Mensch, wenn man nicht beachtete, in welcher Zeit er geboren, aufgewachsen und erzogen worden war. Er gehörte der Adelsschicht an und legte eine für die Gegenwart beispiellose Arroganz an den Tag. Aber wenn man ihn besser kennenlernte und tiefer in seine Gedankenwelt vorstieß, stellte man fest, daß er vielleicht doch gar nicht so übel war. Da waren positive Ansätze, die er aber stets mit seinem polternden, rechthaberischen, arroganten Auftreten überdeckte.
    »Und woher willst du wissen, daß du das Dilemma lösen kannst, wenn du die Ringe bisher nicht einmal in der Hand hattest?« fuhr er fort, wieder ernst werdend.
    »Zeige sie mir«, verlangte sie. »Dann kann ich dir mehr sagen.«
    Zamorra sah sie nachdenklich an.
    »Gehört das etwa auch zu den rätselhaften Wissensfragmenten, zu denen du nur hin und wieder unkontrolliert Zugriff hast?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Das ist ziemlich wenig, was du mir an Informationen zu bieten hast, weißt du?« sagte er.
    »Vertraust du mir nicht?«
    »Das hat nichts mit Vertrauen zu tun«, erwiderte er. »Aber du kommst daher, redest von Geheimnissen und glaubst, diese Dinge verwenden zu können, um…«
    »Ich wußte nicht, daß die Existenz der Zeitringe geheim ist«, unterbrach Eva ihn schroff. »Nicole redete sehr offen davon. Sie nannte mir sogar den Machtspruch, der erforderlich ist, um sie zu aktivieren.«
    »Ich hoffe, du hast ihn dir gut gemerkt.«
    »Etwas dagegen?«
    Zamorra hob abwehrend beide Hände und erhob sich aus dem Sessel vor seinem hufeisenförmig geschwungenen Arbeitspult, auf dem Tastaturen und Monitore dreier parallel geschalteter Computer auf ihre Nutzung warteten. »Lieber Himmel, nun krieg's nicht gleich in den falschen Hals!« stöhnte er auf. »Eva, ich meinte das durchaus positiv! Dieser Machtspruch läßt sich auch bei etlichen anderen Gelegenheiten sinnvoll verwenden und…«
    Er verstummte.
    »Und kann mithelfen, jemandem die magischen Kräfte noch schneller zu entziehen«, ergänzte sie etwas anders, als er vorgehabt hatte - aber genau dieser Gedanke war auch ihm gekommen, als er verstummte, um ihn nicht auszusprechen und Eva damit zu verletzen. »Damit könnte ich auch für dich zu einer Gefahr werden, nicht wahr?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Wohl kaum, wenn ich davon ausgehe, daß dein Desinteresse an Magie, genauer gesagt deine Ablehnung, noch ebenso stark ist wie gestern oder vorgestern. Dann wirst du ja wohl kaum Merlins Magie benutzen wollen, um deine eigenen Fähigkeiten noch zu präzisieren.«
    Sie schnappte nach Luft.
    »Es hat sich nichts geändert«, sagte sie dann kühl.
    Er sah sie nachdenklich an. »Das glaube ich dir«, sagte er. »Aber wieso willst du dich dann mit dieser Art von Magie beschäftigen? Versprichst du dir davon einen Vorteil? Oder siehst du es möglicherweise als eine Art Therapie, um mit alldem fertig zu werden?«
    »Weder noch«, erwiderte sie. »Ich brauche keine Therapie und keinen Therapeuten. Ich möchte einfach nur da helfen, wo ich helfen kann. Ist das so schwer zu begreifen? Erlaubst du mir nun, es zu versuchen, oder nicht?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Eigentlich möchte ich erst einmal wissen, wie du das anstellen willst«, sagte er. »Wie sieht dein Plan aus? Immerhin haben schon eine ganze Menge Leute daran herumgebrütet, wie dieser Zeitkreis geschlossen werden kann, ohne daß es zu einem Paradoxon kommt.«
    »Mein Plan ist ganz einfach«, erklärte Eva. »Ausprobieren, fertig. Sonst noch Wünsche?«
    »Du bist ziemlich aggressiv«, sagte er.
    »Das ist nur ein Echo auf die Ablehnung, die mir hier im Augenblick entgegenschlägt«, sagte Eva. »Ich an deiner Stelle wäre froh, wenn mir jemand einen Weg zeigte, wie dieses Problem zu lösen ist.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Es ist wahrscheinlich sinnlos, dich darauf hinzuweisen«, sagte er, »daß die meisten Dinge, die ohne
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