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0634 - Duell der Schamanen

0634 - Duell der Schamanen

Titel: 0634 - Duell der Schamanen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu reisen, und kehrte von dort aus mit dem blauen Ring wieder zurück, so öffneten sich nacheinander gleich zwei Kreise. Um sie wieder zu schließen, müßte man dann mit dem blauen Ring wieder in die Vergangenheit zurück und mit dem roten erneut in die Gegenwart heimkehren.
    Eine nicht ganz unkomplizierte Sache…
    Dadurch, daß Zamorra und Nicole mit dem Zukunftsring in die Gegenwart zurückgekehrt waren, befanden sie sich, genau betrachtet, seither in der falschen Zeit. Der Zukunftsring setzte das Jahr 1675, in dem sie seinerzeit durch den verunglückten Heimkehrzauber des Gnoms gestrandet waren, als ihre ›Gegenwart‹ voraus und das Jahr 1994, in dem dieser Zauber stattgefunden hatte, als ›Zukunft‹. Mithin mußten sie mit eben diesem Ring wieder in die Vergangenheit zurückkehren. Dann schloß sich der Kreis.
    Aber dann waren sie wieder dort, wo sie angefangen hatten: in der Vergangenheit !
    Theoretisch hätten sie am verpfuschten Zeit-Zauber des magiekundigen Gnoms ansetzen müssen. Das war aber in der Praxis völlig unmöglich. Hier ließ sich einfach nichts mehr korrigieren.
    Es war ein Dilemma, aus dem weder Zamorra noch einer seiner Freunde bisher einen Ausweg finden konnten. Egal, wie sie es versuchten -entweder öffnete sich jeweils ein neuer Kreis, oder es endete im völligen Chaos. Und weder mit der einen noch mit der anderen Perspektive war ihnen gedient.
    Und nun kam Eva und behauptete, genau dieses Problem lösen zu können?
    Es fiel Zamorra schwer, das einfach so hinzunehmen.
    Zumal Eva selbst ein Problem auf Beinen war.
    Sie war vor etwa einem halben Jahr unversehens aus dem Nichts aufgetaucht. Bewußtlos hatte sie vor dem Haupttor der Umfassungsmauer von Château Montagne gelegen, trotz der Februarkälte recht freizügig in Leder gekleidet und mit einem langen Dolch bewaffnet. Als sie erwachte, besaß sie keine Erinnerung an ihr früheres Leben, wußte nicht einmal ihren Namen. Deshalb hatte man sie der Einfachheit halber Eva genannt, und sie akzeptierte den Namen, weil er ihr gefiel. [3]
    Sie beherrschte mehrere Sprachen, kannte eine Menge Dinge, ohne zu wissen, woher. Es gab keinen Zugriff zu ihrer Vergangenheit. Aber sie besaß eine merkwürdige Fähigkeit: sie konnte magische Energie aufsaugen, um sie später für eigene Zwecke zu verwenden.
    Nur zwei Monate später war sie in Lyon ermordet aufgefunden worden, Ihr Leichnam verschwand.
    Und wieder zwei Monate darauf tauchte Eva in Italien wieder auf. Und wûeder ohne Erinnerung. Sie wußte auch nichts davon, daß sie vorher einige Zeit im Château Montagne zugebracht hatte. Erst recht nicht, daß sie ermordet worden war. Es war, als wäre alles Bisherige überhaupt nicht geschehen. Sie fing praktisch am Punkt Null wieder an. [4]
    Nachforschungen über ihre Identität hatten bislang nicht viel erbracht. Das einzige, was Zamorra und Nicole herausgefunden hatten, war, daß sie scheinbar die Tochter des uralten Zauberers Merlin war - eine seiner Töchter.
    Das war aber auch schon alles. Selbst die Erwähnung Merlins hatte in Eva keine Erinnerung geweckt.
    Das einzige, was sie wußte, war, daß sie die recht freizügige Lederkleidung ablehnte, die ihr das Aussehen einer Kriegerin aus einem Fantasy-Film gab. Diese Art von Bekleidung sei absolut nicht ihre Welt, hatte sie bisher immer wieder behauptet und auch mehrfach versucht, die Sachen loszuwerden. Aber so oft sie sie wegwarf, so oft kehrten sie auf rätselhafte Weise zu ihr und an ihren Körper zurück. Dafür gab es bisher keine Erklärung. Aber es geschah immer dann, wenn sie ihre spezielle Para-Fähigkeit einsetzte.
    Die war auch etwas Unbegreifliches. Ted Ewigk vermutete, sie sei möglicherweise eine Gkirr - was dadurch ad absurdum geführt wurde, daß sie offenbar Merlins Tochter war. Sie selbst lehnte ihr Para-Können resolut ab, sie wollte es nicht akzeptieren und auch nicht daran arbeiten, um es kontrollieren zu können. So zeigte sich diese Fähigkeit stets dann, wenn niemand wirklich damit rechnete, und speziell in den gefährlichsten Situationen. Denn sie machte keinen Unterschied, ob sie Freunden oder Gegnern Magie entzog. Das konnte Freunde in arge Bedrängnis bringen. Eva in der Nähe zu haben, war deshalb stets ein gewaltiger Risikofaktor, wenn es um den Einsatz von Magie ging.
    Wie schon in ihrer ›ersten Phase‹ lebte sie im Château Montagne. Hier konnte sie sich in Sicherheit und unter Freunden fühlen.
    Und nun tauchte sie in Zamorras Arbeitszimmer auf und wollte die
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