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0633 - Wenn Druidenseelen trauern

0633 - Wenn Druidenseelen trauern

Titel: 0633 - Wenn Druidenseelen trauern
Autoren: Jason Dark
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Cola.
    »Schmeckt es dir noch immer?«
    Er nickte heftig. »Und wie. Ich wechsele ja auch.«
    »Tatsächlich?«
    »Klar, Colette. Du musst das so sehen. Heute esse ich einen Cheeseburger, morgen ist wieder der Hamburger an der Reihe, übermorgen der Big Mac, dann der…«
    Er hörte auf zu reden, weil sich Colette vor Lachen kaum halten konnte. Sie lachte auch noch, als sie sprach. »Das finde ich stark, ehrlich, schon der leichte Fast-Food-Wahnsinn.«
    Storm kniff ein Auge zu. »Der leichte, sagst du? Nein, Kollegin, das ist mehr.« Wie gesagt, er war ein lustiger Vogel und konnte sich auch selbst auf den Arm nehmen.
    Nach dem Essen unternahm er stets einen Spaziergang, der ihn bis zum nächstliegenden Abfallkübel führte, in dem die Reste der Verpackung verschwanden.
    Als er zurückkam, reckte er sich, und ein Strahlen glitt über seinen Mund.
    »An was denkst du, Pete?«
    »Paris, ich denke an Paris. Muss irre sein, dort mal zu schlendern und das Leben zu genießen.«
    Colette war da anderer Meinung. »Ich weiß nicht so recht, Pete, ich bin zweimal in Paris gewesen. Einmal für länger und kann dieser Stadt nicht so viel abgewinnen. Sie ist mir einfach zu schmutzig. Vielleicht hatte ich auch nicht das nötige Geld, um entsprechend wohnen zu können. Viele meiner Landsleute denken so wie ich, wenn sie nicht gerade aus Paris stammen.«
    »Welche Stadt magst du denn?«
    Sie hob die Schultern. »Da will ich mich nicht einmal festlegen. Ich fühle mich auf dem Land sehr wohl. Die Bretagne ist einfach wunderschön. So urwüchsig und echt.«
    »Aber da ist nichts los.«
    »Kommt darauf an. Es gibt Menschen, die sich für die Landschaft begeistern. Du glaubst gar nicht, wie groß die Anzahl der Maler ist, die in der Bretagne leben. Das weite Land, der Himmel, das Spiel von Licht, Schatten, Wolken und Wind, das ist einfach etwas anderes, das kann man auch nicht beschreiben, so etwas musst du erlebt haben. Wenn du dich im Urlaub entspannen willst, fahre in die Bretagne.«
    »Mein Eheweib will immer nach Spanien, und die Kleine auch. Heute Morgen noch hat sie davon angefangen. Als ich nach Hause kam, saß sie da und wälzte schon Prospekte.«
    »Und? Fahrt ihr?«
    Pete fuhr durch sein vorderes Stoppelhaar. »Was bleibt mir armem Schwein denn anderes übrig?«
    »Jetzt hör aber auf! Dir geht es doch gut.«
    Er grinste breit. »Ich beschwere mich auch nicht.«
    Sie hätten die Unterhaltung noch locker weiterführen können, aber die Zentrale störte. Die Warnlampe leuchtete auf, das Signal ertönte, und Pete nahm ab.
    »Fahren Sie zum Soho Center. Dort sind verdächtige Gestalten in einer der Einkaufspassagen gesehen worden.«
    »Okay, Sir. Weiß man mehr?«
    »Wahrscheinlich Einbrecher. Wir schicken Ihnen Verstärkung, aber Sie sind am nächsten dran.«
    »Okay, Sir.«
    »Wo ist das?«, fragte Colette, die mitgehört hatte.
    »Nicht weit von hier. Bei dem Verkehr können wir in wenigen Minuten dort sein.«
    »Mit Sirene?«
    »Bin ich verrückt? Wir wollen die Burschen doch nicht warnen.« Der Gewaltstart drückte die beiden hart in die Polster.
    »Was schätzt du, Pete, können die gefährlich werden?«
    Storm wackelte mit dem Kopf. »Glaube ich kaum. Einbrecher schießen meistens nicht.«
    »Ich kenne aus Frankreich anderes. Nicht dass ich es erlebt hätte, aber man liest Berichte und hört einiges.«
    »Das glaube ich dir sogar.«
    In den folgenden Minuten unterhielten sie sich nicht, denn Pete Storm musste sich auf das Fahren konzentrieren.
    Soho hatte noch immer einen finsteren Ruf, den allerdings mehr im Ausland, um Touristen anzulocken. Tatsächlich war dieser Londoner Stadtteil längst nicht mehr so schlimm.
    Es war viel abgerissen und renoviert worden. Es gab neue Restaurants mit internationaler Küche, man konnte toll ausgehen, vieles war schick und ›in‹ geworden, deshalb musste man nach dem ursprünglichen Soho oft mit der Lupe suchen.
    Auch moderne Einkaufspassagen gehörten zum Stadtbild. Der Touristenstrom riss einfach nicht ab, und es wurde viel gekauft.
    Einmal fragte Colette ihren Kollegen: »Hast du eigentlich den Film Blue Steel gesehen?«
    »Nein, warum?«
    »Ich fühle mich wie Jamie Lee Curtis, die Hauptdarstellerin. Auch sie war Polizistin.« Colette sprach leise, die Augen hätte sie verengt. Auf ihrer Stirn perlten kleine Schweißkugeln, was den Fahrer wunderte, denn er hatte einen schnellen Blick nach links geworfen.
    »Geht es dir nicht gut?«
    »Im Moment nicht. Es ist die Ungewissheit und
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