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0633 - Wenn Druidenseelen trauern

0633 - Wenn Druidenseelen trauern

Titel: 0633 - Wenn Druidenseelen trauern
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig die Gewissheit.«
    »Begreife ich nicht.«
    »Macht auch nichts. Ist ja nicht dein Problem. Ich habe nur ein komisches Gefühl, weißt du?«
    Er nickte. »Das haben viele Neulinge. Hatte ich auch, kenne ich.«
    »Aber ich bin kein Neuling.«
    »Für uns schon.«
    Colette lachte leise. »Schon gut, Pete, du bist lieb, echt.«
    »Ja, ja.« Er bestätigte sich selbst. »Das habe ich mir auch immer gesagt. Zu lieb für diese Welt, einfach zu großzügig.«
    Die Französin hatte ihrem Kollegen nichts von den Erscheinungen gesagt. Damit hätte sie ihn nur beunruhigt oder sich selbst in schlechtes Licht gebracht. Ihr kam plötzlich die Idee zu beten. Ohne dass es Pete sah, faltete sie die Hände und betete still.
    Das Soho Center war ein schlauchähnliches Areal und stellte ein Verbindungsstück zwischen zwei Straßen her. Man konnte es also von zwei Seiten betreten.
    Hier gab es zahlreiche Geschäfte. Modern gestylte Boutiquen ebenso wie kleine Lebensmittelläden, wo man teure Spezialitäten kaufen konnte.
    Es gab die Kramläden, die Blumengeschäfte, die Bäckereien, die Schmuckläden, von denen einer nur Silber verkaufte. Echtes Silber war wieder gefragt, vor allen Dingen altes, da nahmen zahlreiche Menschen weite Wege in Kauf, um es zu erwerben.
    Was echt war und was nicht, konnte nur der Fachmann sagen. Viele Käufer wurden betrogen.
    Sie hatten den Streifenwagen auf dem Gehsteig abgestellt. Um diese Zeit und bei dieser Kälte war nicht viel los. Nur wenige Spaziergänger hielten sich in der Nähe auf.
    Die Passage kam Colette vor wie ein Tunnel mit kalter Glitzerpracht. Ihr gefiel die Anlage nicht, sie stieß sie sogar ab. Das mochte auch am Licht liegen. Es fiel als heller Teppich schattenlos auf die beigen Fliesen.
    Von den Männern sahen sie nichts. Leer lag der Durchgang vor ihnen.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten!«, flüsterte Pete Storm. »Entweder halten sie sich in einem der schmalen Seitengänge auf, die es hier auch gibt…«
    »Oder sie sind schon im Laden«, vollendete Colette.
    »Richtig, Kollegin.«
    Sie gingen nebeneinander, ließen aber genügend Platz zwischen sich. An den beleuchteten Schaufenstern der Geschäfte schlichen sie vorbei.
    Colette musste lächeln, als sie ein Geschäft mit Dessous made in France passierte. Die duftigen Teile waren sehr schön dekoriert, da konnte man Appetit bekommen.
    Sehr vorsichtig schaute sie in einen der Seitengänge hinein. Er war schmal, auch nicht tief, mit knapp drei Schritten hatte man ihn durchmessen.
    Nichts…
    Storm war schon weitergegangen. Auch er schaute in einen Gang. Über Eck befand sich ein Laden, der Porzellan anbot. Dahinter lag das kleine Geschäft mit dem Silber.
    Und dort wurde die Tür von innen aufgerammt. Die Einbrecher hatten es geschafft, die Alarmanlage außer Betrieb zu setzen. Das Zeug klebte noch an der Tür.
    Zwei Männer waren es. Der eine trug einen Sack über der Schulter und sah tatsächlich so aus, wie man Einbrecher in Witzblättern darstellte.
    Blitzschnell zog Storm seine Waffe, sprang in die Mitte der Einfahrt und hielt die Kanone im Anschlag. Wie auf der Schule gelernt, da durfte man keine Kompromisse eingehen.
    Colette hatte die Bewegung gesehen und hörte schon Storms Stimme. »Keine Bewegung - Polizei!«
    Was taten die Einbrecher?
    Sie erstarrten, denn das Auftauchen hatte sie überrascht. Zwei Männer, gleich groß, wobei einer von ihnen einen Sack über der Schulter trug.
    Wenn er sich bewegte, klirrten die Silberteile gegeneinander. Jetzt allerdings stand er still.
    Auch Colette hatte die Dienstwaffe gezogen. Die beiden Diebe wirkten überrascht, eine Frau vor sich zu sehen. Mit der Linken hakte sie die Handschelle los.
    »Okay, Colette, du wirst sie fesseln, und ihr rührt euch nicht!« Pete Storm gab die Befehle mit schneidender Stimme, deren Echos durch die Passage hallten.
    Colette Ingram hatte eine Gänsehaut bekommen. Das ungute Gefühl wollte nicht weichen, es hatte sich noch verstärkt, und sie war davon überzeugt, dass etwas passieren würde.
    »Lass sie rauskommen, Pete!«, flüsterte sie dem Kollegen zu. »Die Gasse ist mir zu eng.«
    »Du hast Recht.« Ergab die Kommandos und ging gleichzeitig zurück, um den Männern freie Bahn zu schaffen.
    Das waren die Stresssituationen, in denen ein Fehler tödlich enden konnte.
    Sie schlichen vor.
    Colette behielt die beiden im Blick. Die Typen gefielen ihr nicht, und sie fragte sich, ob das normale Einbrecher waren. Junge Leute, Mitte zwanzig, die
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