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0631 - Die Bluteulen

0631 - Die Bluteulen

Titel: 0631 - Die Bluteulen
Autoren: Jason Dark
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Dieses Gebäude dient jetzt als Aufnahmelager für Flüchtlinge. Ich weiß nicht, was sie dort will, es muss jedoch ein wichtiger und zentraler Punkt sein. Ich jedenfalls werde weiter meine Beobachtungen durchführen und eingreifen, falls nötig. Drücken wir uns allen die Daumen.«
    Suko ließ den Brief sinken. Er wartete auf einen Kommentar unsererseits, der allerdings ausblieb, da wir die Worte erst noch verdauen mussten.
    »Das ist die Spur«, sagte Sir James schließlich. »Sie werden sie aufnehmen müssen.« Er schaute dabei Suko an, dann mich und erntete keinen Widerspruch.
    Ich dachte quer und sprach meine Gedanken auch aus. »Diese Bettina Constanza kam aus Rumänien nach Deutschland. Und wenn ich Rumänien höre, denke ich an etwas Bestimmtes.«
    »Mallmann - Dracula II«, sagte Sir James.
    »Richtig.«
    »Siehst du eine Verbindung zwischen den Vampiren und den Tengus, John?«
    »Suko, das ist eine gute Frage. Ich versuche nur, das Schreiben zu interpretieren. Shao berichtete, dass die Tengus Unterstützung suchen. Könnte es nicht sein, dass sie sich mit den Vampiren in Verbindung setzen und gemeinsam etwas aufbauen wollen?«
    »Da wären mir die Strigen schon näher.«
    Ich hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Klar, aber deren Anführer Strigus ist verschwunden.«
    »Was nicht heißt, dass er nicht zurückkehren kann.«
    Sir James beendete unser Gespräch. »Wir können sagen, was wir wollen, es hat keinen Sinn. Wichtig für uns ist doch, dass wir die Frau namens Bettina Constanza finden. Sie müssen in den Bayerischen Wald und dort nachforschen.«
    »Das kann dauern.«
    Suko sagte etwas Treffendes. »Jetzt wäre Mallmann genau die Person, die uns helfen könnte.«
    Ich winkte nur ab und ließ mich auf einem Stuhl nieder. »Bettina Constanza«, murmelte ich. »Den Namen habe ich nie zuvor gehört. Was hat sie mit Eulen zu tun?«
    »Finden Sie es heraus«, sagte Sir James. »Ich werde versuchen, mit Kollegen in der Bundesrepublik Kontakt aufzunehmen. Möglicherweise ist die Frau bekannt. Wenn sie aus Rumänien kam, muss sie registriert worden sein.«
    »Vorausgesetzt, sie ist nicht schwarz über die Grenzen gekommen«, warf ich ein.
    »John, Sie sind sehr pessimistisch.«
    »Ist das ein Wunder? Die verfluchten Tengus können einen schon pessimistisch machen.«
    »Wer Luzifer überstanden hat, wird auch an den Tengus nicht zerbrechen«, erklärte Sir James und ließ uns allein.
    Glenda hatte das noch intakte Rollo vor das leere Rechteck fallen lassen und sogar noch die Nerven gehabt, einen frischen Kaffee zu kochen. Sie war es leider gewohnt, einen Schrecken schnell zu überwinden, dazu hatte sie einfach schon zu viel mitgemacht. Während sie einschenkte, fragte sie leise: »Ob sich der Tengu oder die Eule ebenfalls schon auf dem Weg zum Bayerischen Wald befindet?«
    »Rechnen müssen wir mit allem«, erwiderte ich.
    »Aber er ist angeschossen.«
    Ich winkte ab. »Bei einem Tengu spielt das keine Rolle, Glenda. Der regeneriert sich wieder. Den kannst du zerhacken und hast ihn nur äußerlich zerstört. Ich weiß auch nicht, wie es möglich ist, aber er ist nahezu unbesiegbar.«
    »Wenn das stimmt, sollte man sich am besten begraben«, murmelte sie.
    »Ja, fast.«
    Innerlich waren wir schon darauf eingestellt, dem Festland einen Besuch abzustatten. Auch den Bayerischen Wald kannten wir. Schon einige Male hatten uns Fälle in diese Gegend geführt. Zusammen mit dem Böhmerwald bildete er das größte Waldgebiet in Europa, denn beide Flächen gingen ineinander über, ohne sichtbare Trennungen.
    »Wenn ihr weg seid, werde ich euer Büro als Vorzimmer benutzen«, meinte Glenda.
    »Die Handwerker kommen schnell.«
    Ich stand auf und blickte auf meine Uhr. »Wenn Sir James etwas erreicht, dann hoffentlich bald. Je früher wir reisen können, um so besser für uns.«
    »Frag doch nach.«
    Ich nickte Suko zu. »Das mache ich auch.«
    Ich brauchte es nicht, denn Sir James kehrte zurück. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln, und wir wussten sofort, dass er Erfolg gehabt und wir gewonnen hatten.
    »Es gibt eine Spur«, erklärte er. »Manchmal dürfen wir froh über gewisse Querverbindungen sein. Eine Bettina Constanza ist tatsächlich bekannt. Sie kam aus Rumänien und hat um politisches Asyl in der Bundesrepublik gebeten.«
    »Wurde es ihr gewährt?«
    »Das kann ich nicht sagen. Möglicherweise wird das Verfahren noch laufen. Aber ihr ist ein Aufenthaltsort zugewiesen worden, und Shao hatte mit ihrer Nachricht
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