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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls
Autoren: Larry Brent
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zur Hälfte aus dem Sarg gezerrt.
Karnhoff beugte sich über sie.
    In diesem
Moment traf ihn voll der Lichtstrahl von Larry Brents Taschenlampe. Der Ghul
wirbelte mit einem dumpfen, bösartigen Knurren herum. Seine Augen leuchteten
wie Diamanten, seine Hände streckten sich nach Larry aus, und die langen,
knochigen Finger mit den häßlichen Fingernägeln krümmten sich.
    »Ich habe mit
Ihnen zu reden, Karnhoff !« Larrys Stimme klang ruhig
und leise. Er konnte hier unten nicht lauter sprechen. Sand rieselte von den
gewaltigen Wurzeln herab, die schräg über ihm hingen, zum Großteil noch im
Boden weiterwuchsen, auf dem er jetzt stand.
    »Sprechen ?« hallte des Ghuls dumpfe Stimme. »Ich wüßte nicht,
worüber. Sie haben einen Fehler gemacht, mir zu folgen. Ich weiß nicht, wie es
Ihnen gelungen ist. Aber es gibt ein Gesetz unter den Ghuls. Wer einmal als
Außenseiter in ihre Welt eingedrungen ist, hat das Recht verwirkt, jemals
wieder in das Reich der Lebenden zurückzukehren .«
    Während er
sprach, kam er direkt und furchtlos auf Larry zu.
    »Bleiben Sie
stehen !« X-RAY-3 riß die Smith & Wesson Laserwaffe
aus der Halfter, die er von Iwan Kunaritschew zurückerhalten hatte.
    Doch dadurch
ließ sich der Ghul nicht einschüchtern. Er passierte den Lichtkreis, den die
Taschenlampe erzeugte, und griff nach Larry. Dem kam es nicht darauf an, diesen
ungewöhnlichen Menschen zu töten. Aber er konnte auch nicht riskieren, hier
unten in dem gefährlichen Labyrinth einen langen Kampf auszufechten.
    Der Ghul
selbst schien keine Sekunde an eine Gefahr zu denken. Er, der ständig vom Tod
und dessen Geruch umgeben war, fürchtete den Tod nicht! Wenn aber einer den
eigenen Tod nicht fürchtete, war ihm nur schwer mit Drohung und Einschüchterung
beizukommen.
    Larry duckte
sich, als die Faust auf ihn zuschoß. Er packte den Ghul blitzschnell am Kragen,
riß ihn herum, ließ die Taschenlampe in dieser Bewegung achtlos zu Boden fallen
und holte mit der Smith & Wesson Laserwaffe aus. Deren Knauf traf den Ghul
im Genick, da er sich geistesgegenwärtig nach vorn fallen ließ, um dem Schlag
auszuweichen.
    Es knackte
dumpf.
    Gelegenheit,
die Wirkung seiner Verteidigung zu überprüfen, hatte X-RAY3 nicht mehr.
    Es trat etwas
ein, was ihm den Schweiß aus allen Poren trieb.
    Im Fallen
trat der Ghul auf die Taschenlampe, die Larry gezwungenermaßen am Boden
deponiert hatte.
    Es knackte,
die schützende Glasscheibe wurde zusammengetreten, die Birne erlosch.
    Nachtdunkle
Schwärze hüllte die beiden Menschen ein.
    Larry wich
zurück. Er hielt den Atem an und lauschte. War sein Schlag kräftig genug
gewesen?
    Mit
gemischten Gefühlen registrierte er das verstärkte Rieseln des Sandes von den
Wurzeln und der Wand neben sich. Eine Bewegung in der absoluten Finsternis vor
ihm ließ ihn erkennen, daß der Ghul nicht außer Gefecht gesetzt worden war. Das
hatte er befürchtet. Es war Karnhoff gelungen, aus dem Schlag zu laufen.
    Larry wußte,
daß er die Auseinandersetzung so schnell wie möglich zu Ende bringen mußte,
wollte er mit heiler Haut davonkommen. Er wagte es in Anbetracht der
veränderten Situation nun überhaupt nicht, die tödliche Waffe einzusetzen.
Ungewollt konnte er jetzt seinen Widersacher treffen, den er zwar unschädlich
machen, aber nicht um sein Leben bringen wollte.
    Dieser Mann
war wichtig! Er mußte sprechen, man mußte ihm die Gelegenheit bieten, wieder
ein Mitglied der Gesellschaft zu werden, an deren unterster Stufe er durch
widrige Umstände angelangt war.
    Die Luft vor
Larry bewegte sich. Zwei Hände legten sich um seinen Hals.
    Der Ghul sah
seinen Gegner vollständig, während X-RAY-3 auf sein Gefühl und instinktive
Reaktion angewiesen war.
    Larry hakte
sich unter die Daumen. Die Kraft des Ghuls war beachtlich. Doch Larry Brent war
schon mit kräftigeren Gegnern fertig geworden. Larry schleuderte den Angreifer
zurück.
    Franz
Karnhoff geriet ins Taumeln und verlor das Gleichgewicht. Seine Hände griffen
instinktiv nach einem Halt. Er erwischte die quer über die Grabdecke wachsenden
Wurzeln der Weide. Ruckartig riß er daran. Die Decke war dieser Belastung nicht
gewachsen. Ein kopfgroßes Stück löste sich. Durch die Erschütterung geriet
einiges in Bewegung, was in all den Jahren eine latente Gefahr gewesen war. Nun
wurde sie akut.
    Unmittelbar
über dem Grab, zu dem der Gang führte, sackte der Grabstein nach unten. Der
schwere Marmorkoloß brach durch die dünne, ungestützte Decke.
    Larry hörte
das
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