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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls
Autoren: Larry Brent
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sich dem
alten, baufälligen Gerätehäuschen.
    »Warten Sie
hier auf mich, Capitano«, sagte Larry. Er zog die Lattentür nach außen und
starrte in das schummrige, mit Unrat überfüllte Innere.
    »Ich werde
Sie begleiten, Signor Brent .« Frenolini trug einen
schwarzen Schnurrbart. Obwohl der Capitano erst Anfang vierzig war, hatte er
eine Vollglatze.
    »Nein, ich
möchte, daß Sie hier auf mich warten. Es ist nur ein Gegner, Capitano. Mit dem
werde ich fertig. Sollte ich allerdings in einer halben Stunde nicht zurück
sein, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mal nach dem Rechten sehen würden .« Beide Männer gingen in das Gerätehaus. Zwischen
schimmeligen Stielen und verrosteten Spaten entdeckten sie eine morsche, auf die
Seite geschobene Bretterwand, die ein mannsgroßes Loch verstellte, das schräg
in den Boden führte.
    Larry ließ
seine Taschenlampe aufblitzen.
    »Ich möchte
doch lieber…«, begann Frenolini, schwieg aber, als Larry den Kopf schüttelte.
    X-RAY-3
wollte jedem Außenstehenden nach Möglichkeit einen Schock ersparen. Nicht jeder
hatte die Nerven, unter Umständen das Bild zu verdauen, das sich ihm hier unten
im Labyrinth des Ghuls bot.
    Larry
rutschte in das Loch und fand sofort festen Boden unter den Füßen. Die Wände
waren feucht und schwarz. Muffiger Geruch ging von der Erde aus. Larry konnte
nur zwei Schritte gehen, als er vor einer Bretterwand stand. Der Gang war zu
Ende. Einer, der dieses Loch unter Umständen durch Zufall entdeckte, würde
denken, daß hier ein Erdloch durch einen Bretterverschlag gesichert war. Larry
dachte anders, da alles darauf hinwies, daß der Ghul hier in ein Versteck
eingedrungen war, von dessen Existenz außer ihm niemand etwas wußte.
    Der PSA-Agent
tastete die feuchten Bretter ab. Es gab eine Stelle, wo sich zwei Bretter mit
leichtem Druck nach innen lösen ließen. Der Strahl von Larrys Taschenlampe
stach in den Tunnel, der vor ihm lag.
    Capitano
Frenolini starrte durch das Loch von oben. Sein Gesicht war ernst. Das Ganze
behagte ihm nicht. Zum ersten Mal in seinem Leben wurde er auch mit einem
Problem konfrontiert, das für ihn bis zu dieser Minute nicht existent gewesen
war.
    Larry Brent
bewegte sich geduckt durch den schmalen, gewundenen Gang unter der Erde.
    Wer immer
diesen Tunnel angelegt hatte, er war sich über die Gefährlichkeit offenbar
nicht klar gewesen. Es gab keine Stützbalken. Eine größere Erschütterung, ob
von innen oder außen, konnte diesen Geheimgang verschütten.
    Larry merkte,
wie der Sauerstoff knapp wurde. Er atmete flach und schnell.
    Der
Lichtstrahl wanderte immer vor ihm her und zeigte ihm den Weg. Auf eine
künstliche Lichtquelle war der Ghul nicht angewiesen. Er hatte Nachtaugen wie
eine Katze.
    Wurzeln
ragten von der niedrigen Decke herab und streiften Larry Brents Gesicht. Er
passierte eine Stelle, die offensichtlich mal eine Grabstätte gewesen war.
Knochenreste wiesen eindeutig darauf hin.
    Der Tunnel
knickte scharf nach rechts ab.
    Sand rieselte
herab und drang dem Amerikaner in den Kragen. Die Luft wurde immer schlechter, sauerstoffärmer
und widerlicher. Gräbergeruch schlug ihm entgegen.
    Der feuchte
Boden knirschte unter seinen Schritten. Dann verbreiterte sich der Gang vor
ihm. Links stand ein Sarg, der in Fäulnis übergegangen war. Die Decke über ihm,
wo sich der Grabstein befand, war eingesackt. Hier hatte die noch frische Erde
seinerzeit nachgegeben und niemand hatte die Mulde aufgeschüttet.
    Larry fühlte
sich mehr als unwohl in seiner Haut.
    Angst
erfüllte ihn! Sich vorsichtig duckend, passierte er den Durchlaß zum nächsten
Grab.
    Es war
älteren Datums. Der Sarg war am Kopfende durch irgendeinen unerfindlichen Grund
aufgeplatzt. Der Kopf der Leiche lag frei, oder zumindest das, was davon
übriggeblieben war.
    Der
Knochenschädel war an mehreren Stellen eingedrückt und gespalten, was auf einen
schweren Unfall schließen ließ. In den Augenhöhlen, den Öffnungen von Mund und
Nase befanden sich feuchte Erde und Kriechtiere.
    Larry hielt
den Atem an und wandte den Kopf. Ging drei Schritte weiter. Die Wurzeln einer
Weide bildeten ein wirres, bizarres Gespinst vor seinem Gesicht. Er mußte sich
ducken, um ins nächste Grab zu kommen.
    Und dort sah
er den Ghul hocken.
    Hinter dem
Vorsprung des Tunnelganges stand der Sarg, an dem er sich zu schaffen machte.
    Der Deckel
lag auf der Seite. Karnhoff war in ein verhältnismäßig frisches Grab
vorgestoßen.
    Die Leiche,
die sein Interesse gefunden hatte, war
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