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063 - Das Monster lebt

063 - Das Monster lebt

Titel: 063 - Das Monster lebt
Autoren: A.F.Morland
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Coltrane und all den andern Idioten.
    Bei denen durfte ein Mensch keine Schwächen haben. »Verdammte Perfektionisten!« schimpfte der Schauspieler und drehte den Verschluß wieder zu.
    Er schob die Whiskyflasche in die Lade, lehnte sich zurück und schloß für einen Moment die Augen, als wollte er sich auf die Wirkung des Alkohols konzentrieren.
    Er genoß sie, und als er die Augen wieder öffnete und seine großen Hände hob, stellte er zufrieden fest, daß er nicht mehr zitterte.
    Er haßte Ben Coltrane, haßte auch Lauren Portofino, aber er brauchte sie, durfte sich mit ihnen nicht verfeinden, mußte vor ihnen kriechen und sich von allen mit Füßen treten lassen.
    Aber wenn dieser Film fertig war und wenn er ein Erfolg wurde, würde er nicht mehr buckeln. Dann konnte er endlich Bedingungen stellen und brauchte sich von den Produzenten, diesen geldgierigen Ungeheuern, nicht mehr übers Ohr hauen zu lassen.
    Dann mußten sie ihm bezahlen, was er wirklich wert war!
    Er jagte sich eine Sprayladung in den weit aufgerissenen Mund und schloß die Lade. Jemand klopfte an die Tür, wartete nicht, bis Thaw etwas sagte, sondern trat ein.
    Es war Gregory Waterman, klein, schmalbrüstig, mit Hornbrille und Augen, die wie Quallen aussahen. Mit vorwurfsvollem Blick schaute er den Schauspieler an.
    Er schloß die Tür und lehnte sich daran.
    »Na los, fang schon an«, knurrte Thaw. »Brüll, daß die Wände wackeln. Wo bleibt dein Wutanfall? Seit ich diese Rolle übernommen habe, hacken alle auf mir herum. Es macht mir nichts mehr aus, wenn du mir auch ein blaues Auge schlägst, Greg.«
    »Du bist das größte Rindvieh, das ich kenne, Yapeth«, sagte der Manager emotionslos, »Weißt du, wie schwierig es war, diese Rolle für dich zu bekommen? Ich mußte vor Ben Coltrane auf den Knien herumrutschen. Die widerlichsten Tricks mußte ich anwenden, um ihn herumzukriegen. Ich habe mich für dich so sehr erniedrigt, daß ich mich schon selbst zum Kotzen fand. Jetzt hast du den Part, und was machst du daraus? Du versaust ihn systematisch.«
    »Coltrane will mich nicht mehr in seinem Film haben, ist dir das noch nicht aufgefallen?«
    »Blödsinn, das redest du dir ein.«
    »Ich sage dir, der hat bereits einen anderen Mann in der Hinterhand. Er sucht nur noch nach einem passenden Grund, mich hinausschmeißen zu können, aber diesen Grund werde ich ihm nicht liefern.«
    Der Manager zog die Luft prüfend durch seine unförmige Nase ein. »Du hast getrunken!«
    »Quatsch, Greg…«
    »Erzähl mir nichts. Ich riech dieses penetrante Pfefferminzzeug!«
    »Ich hatte einen schlechten Atem.«
    »Eine Whiskyfahne hattest du!« Jetzt schrie Gregory Waterman doch. »Wie kann man nur so blöd sein? Du säufst dich um deine letzte Chance, ist dir das nicht bewußt? Geht das in deinen dämlichen Schädel nicht hinein? Wenn du diese Rolle verlierst, bist du fix und fertig, dann will nie wieder jemand etwas von dir wissen, und mich kannst du ebenfalls vergessen, denn mir ist meine Zeit zu kostbar, als daß ich sie an Idioten verschwende.«
    »Greg, ich schwöre dir, ich habe nichts getrunken.«
    Der Manager begab sich zu Thaw und öffnete die Lade. Er wies auf die Whiskyflasche. »Und was ist das da?«
    »Die liegt hier schon ewig rum.«
    »Verdammt, Yapeth, versuch mich nicht für dumm zu verkaufen. Hör auf, mich zu belügen!«
    »Na schön, ich habe einen kleinen Schluck genommen, weil meine Hände zitterten. Deshalb bin ich doch nicht betrunken.«
    Gregory Waterman starrte ihn durchdringend an. »Wenn ich noch einmal - nur ein einziges Mal noch - merke, daß du was getrunken hast, lasse ich dich fallen, Junge. Dann bist du für mich gestorben!«
    »Ich finde, du übertreibst ein wenig, Greg. Ein Schluck haut einen Mann doch nicht um.«
    »Dich schon, und du hast mein Wort, daß ich dir dann nicht mehr auf die Beine helfe. Dann bin ich mit dir fertig!«
    Waterman drehte sich um und stürmte aus der Garderobe. Er schleuderte die Tür wütend hinter sich zu.
    Yapeth Thaw stieß ein paar unflätige Verwünschungen aus und wußte, daß er auch seinen Manager haßte.
    ***
    Die schöne, gefährliche Hexe hieß Cuca. Sie war ein Wesen aus einer anderen Dimension, aber das sah man ihr ebensowenig an wie ihr richtiges Alter.
    Man konnte sie höchstens auf 24 schätzen, doch die Zeitrechnung der Menschen hatte für sie keine Gültigkeit. Sie befand sich im Auftrag ihres Verbündeten in diesem Filmstudio.
    Er haßte es, daß die Menschen laufend Filme
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