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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hättest, hättest du jetzt vielleicht einen toten Dämon in einem Schrotthaufen. Sag mal, seit wann brauchen Dämonen Autos, um zu flüchten? Können die sich neuerdings nicht mehr mittels Magie entfernen?«
    »Frag mich was leichteres«, murmelte Zamorra. Er warf dem Amulett vor Nicoles Brust einen schrägen Blick zu. Es signalisierte immer noch Schwarze Magie.
    Zamorra beugte sich in den Wagen und faßte nach dem Gesicht des Betäubten. Strich über die Haut, krümmte die Finger zu Krallen und hatte plötzlich einen Teil des Gesichtes in der Hand!
    Angewidert schlenkerte er die Fetzen beiseite.
    »Plastikmasse!« stieß er hervor. »Das ist…«
    Unter der Gesichtsmaske befand sich…
    Nichts!
    ***
    »Ein Unsichtbarer?« murmelte Zamorra verblüfft.
    Er zerrte das Wesen aus dem Wagen, streckte es auf der Straße aus. Nicole lief zum Mercedes zurück, schaltete die Beleuchtung und die Warnblinkanlage ein, damit eventuelle andere Verkehrsteilnehmer, die diese Straße benutzten, nicht ahnungslos in die Unfallstelle hineincrashten, und rangierte den Wagen dann so, daß seine Scheinwerfer den Unheimlichen anstrahlten. Zamorra riß ihm Hemd und Jacke auf. Als er den Körper direkt berührte, sah er auftauchen, was er unter seinen Händen fühlte: pelzbedeckte Haut!
    Ließ er los, wurde das, was sich unter der Kleidung verbarg, sofort wieder unsichtbar!
    »Aber die Unsichtbaren haben doch keine schwarzmagische Aura!« sagte Nicole beinahe hilflos.
    »Und auch keinen Wolfspelz!« ergänzte Zamorra müde. »Da glaubt man, der Lösung nahe zu sein, und prompt wird das Rätsel noch ein Stück größer…«
    Die wenigen Unsichtbaren, mit denen sie es bisher zu tun bekommen hatten, hatten allesamt superschlanke, geradezu spindeldürre Körper besessen mit großen Köpfen, die von Facettenaugen beherrscht wurden, wie Insekten sie aufweisen. Dieser Unsichtbare aber zeigte sich bepelzt, recht stämmig und… sein Kopf ähnelte auch mehr einem Wolf als einem dieser Außerirdischen!
    Hinzu kam die schwarzmagische Aura!
    Nichts paßte zusammen!
    »Ein Fehltritt?« spekulierte Nicole plötzlich. »Sollte sich ein Werwolf mit einem Unsichtbaren gepaart haben, und diese Kreatur ist das Ergebnis?«
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf.
    »Das scheint die einzig vernünftige Erklärung zu sein, aber sie paßt nur, wenn unsere Werwolf-Dämonen und diese Außerirdischen genetisch kompatibel sind. Aber die Unsichtbaren treiben sich noch gar nicht so lange auf der Erde herum! Wir haben sie doch erst vor knapp vier Jahren erstmals kennengelernt, und in der Folge haben sie durch uns dann die Erde überhaupt erst entdeckt…«
    »Das glauben wir!« hielt Nicole ihm entgegen. »Und wenn sie sich schon viel früher auf Terra tummelten und wir da nur nichts von mitbekommen haben? Oder wenn die Paarung, deren Resultat wir hier vor uns liegen haben, in einer anderen Dimension oder auf einem anderen Planeten stattfand? Dann hatte der Bursche Zeit genug, heranzuwachsen. Zudem wissen wir noch viel zu wenig über die Unsichtbaren. Vielleicht reifen die viel schneller als wir zum erwachsenen Wesen heran und brauchen dafür nur ein Fünftel der Zeit…«
    »Wenn er erwacht, werden wir ihn fragen«, beschloß Zamorra und erhob sich wieder. »In der Zwischenzeit werde ich mich ein bißchen verarzten. Wir packen den Burschen in den Kofferraum und fahren zurück nach Longdown. Da dürfte inzwischen auch schon die Hölle los sein…«
    ***
    Er hatte nicht übertrieben.
    Der Ro 80 brannte nicht mehr. Menschen, vom Knall der Explosion und dem Feuerschein auf die Straße getrieben, waren mit Feuerlöschern gekommen, um den Brand einzudämmen. Andere hatten den toten Wirt vor der Tür seines Gasthauses gefunden und in der Schankstube eine bewußtlose junge Frau, die einigen als die Spanierin bekannt war, die am frühen Abend mit drei anderen Personen eingetroffen war. Und dann kamen auch noch Ben und Cal mit ihrem Pickup, dessen Kühlergrill zerschmolzen war und auf dessen stallmiststinkender Pritsche einer der drei anderen Fremden lag, im gleichen bewußtlosen Zustand wie die Frau im Pub.
    Jemand kam auf die Idee, nach Exeter zu telefonieren und die Polizei anzufordern.
    An einen Arzt dachte niemand, weil man ja einen im Dorf hatte, nur ging niemandem so richtig auf, daß es ja genau dieser Arzt war, den jemand brutal ermordet hatte.
    Zamorra und Nicole stoppten vor dem Pub. Den Fluchtwagen des Unsichtbaren hatten sie draußen am Straßenrand zurückgelassen und
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