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0629 - Attacke der Werwölfe

0629 - Attacke der Werwölfe

Titel: 0629 - Attacke der Werwölfe
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abgesichert, ihr Gefangener befand sich im Kofferraum des Mercedes. Aus dem konnte er nicht so einfach entwischen, wenn er die Paralyse wider Erwarten schneller überstand als geplant.
    Während der Fahrt hatte Nicole berichtet, was ihr selbst passiert war und wie sie nach Longdown zurückgekehrt war. Sie vergaß auch nicht zu erwähnen, daß drei der Werwölfe entkommen waren. Aber beide dachten sich noch nichts dabei, als Nicole daran erinnerte, daß der vom Wolfskeim infizierte Julio Comez noch auf der Pritsche des Pickup liegen mußte.
    Er lag nicht mehr!
    Menschen, die wie aufgescheuchte Hühner durchs Dorf liefen und mit wohligen Schauern die spätabendliche Sensation genossen, konnten nicht weiterhelfen. In der Menge spürte Nicole schließlich Cal auf. »Haben Sie und Ben meinen Begleiter irgendwohin gebracht?«
    »Wir? Warum hätten wir das tun sollen? Eben lag er doch noch hier auf der Pritsche!« wunderte Cal sich. »Ich bin froh, daß er weg ist. Jetzt können wir endlich von hier wieder verschwinden! Wenn ich geahnt hätte, was hier alles los ist, hätte ich Sie garantiert nicht mitgenommen! Wer bezahlt uns eigentlich den Schaden am Auto, Miss? Unser Vater reißt uns die Köpfe ab, wenn wir ihm den Karren so wieder auf den Hof stellen…«
    »Das wird geregelt«, versprach Nicole. »Geben Sie mir Ihre Adresse. Wenn das alles hier vorbei ist, kümmern wir uns sofort um Ihre Entschädigung!«
    Aber Cal war schon wieder abgetaucht, hatte sie einfach stehengelassen.
    Nicole und Zamorra sahen sich an. »Lieber Himmel«, stöhnte Nicole auf, »Ich hätte nie gedacht, daß in einem so kleinen verschlafenen Nest so viele Menschen herumwimmeln!«
    Ganz Longdown mußte auf den Beinen sein, vom jüngsten Enkel bis zur ältesten Großmutter. In einem verschlafenen Dörfchen wie diesem geschah es ja auch nicht alle Tage, daß mitten im Dorf ein Auto in die Luft flog und Menschen sich ein Feuergefecht mit seltsamen Waffen lieferten. Ein paar jüngere Burschen suchten sich bereits die Augen nach versteckten Kameras aus und waren bereit, auf Filmaufnahmen zu wetten.
    Einen hörte Nicole sagen: »Schauen wir doch mal im Pub nach! Da haben sie doch den Typen von Bens Pritschenwagen hingeschleppt…«
    Also hatte doch jemand eine Beobachtung gemacht! Sofort war Nicole bei ihm. Ihr neuer Gesprächspartner rümpfte die Nase. »Sie stinken ja genauso wie Bens Pickup!« erklärte er ihr in unhöflicher Offenheit.
    »Ich belästige Sie nicht länger, wenn Sie mir verraten, was Sie eben beobachtet haben!« drängte Nicole und wies auf den Stallmisttransporter.
    »Das wissen Sie doch selbst besser -Sie gehören doch zum Team!« behauptete der andere.
    »Das hier ist kein Film«, mischte Zamorra sich ein. »Bitte, Sir, was haben Sie gesehen?«
    »Daß drei Männer den, der hier auf der Ladefläche lag, weggetragen haben. Zum Pub hinüber!«
    »Drei Männer?« hakte Nicole blitzschnell nach. »Können Sie die beschreiben?«
    »Ich hab' sie nicht so genau gesehen. Ich war zu weit weg.« Seine Begleiter konnten auch keine Details sagen, aber einer sprach davon, die drei Männer hätten wohl Felljacken getragen.
    »Danke!« stieß Nicole hervor. Zusammen mit Zamorra lief sie bereits zum Pub zurück.
    Drei Männer in Felljacken - drei Werwölfe, die sich ganz offen in ihrer Pelzgestalt gezeigt hatten!
    »Sie sind hier! Warum haben wir nicht damit gerechnet?« stöhnte Nicole. »Verdammt, jetzt haben sie Comez als Geisel…«
    »Oder als potentiellen Verbündeten! Geiselnahme kannst du vergessen. Werwölfe sind keine Geiselnehmer, sondern Killer! Hoffentlich haben sie Cosima nicht schon ebenso umgebracht wie den Wirt - verdammt, wieviele Tote muß es in diesem Höllenspektakel denn noch geben?«
    Aus Richtung Exeter erklang eine Polizeisirene. Blaulichter flackerten. Die alarmierte Polizei kam. Aber was konnten die Beamten hier schon ausrichten, außer Bestandsaufnahme zu machen? Mangels Magie-Erfahrung mußten sie die Lage außerdem völlig falsch einschätzen.
    »Ich stürme die Bude, hole Cordona und Comez da raus und erledige die Wölfe!« stieß Zamorra hervor.
    »Laß das lieber mich machen«, drängte Nicole. »Du bist erschöpft und verletzt.«
    »Ich bin wieder fit!« behauptete Zamorra. »Aber gegen Rückendeckung habe ich nichts einzuwenden…«
    Im gleichen Moment, in dem sie beide unten am Leichnam des Wirtes vorbei den Pub betraten, flog oben das Giebelfenster auf. Eine pelzige Gestalt sprang heraus, federte den Aufprall
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