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0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch
Autoren: Unbekannt
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politischen Vergehens beschuldigte, wurde die Verhandlung nicht vor einem ordentlichen Gericht geführt, sondern ein Gremium aus Politikern der verschiedenen Parteien beschäftigte sich damit.
    In diesem Gremium waren Konservative ebenso zahlreich vertreten wie Reformer und Extremisten. Die Reformer, denen Heltamosch vorsaß, galten allgemein als Hactschytens Verteidiger, während die Extremisten als seine Henker angesehen wurden. Auf welcher Seite dagegen die Konservativen standen, darüber herrschte allgemeines Rätselraten.
    Klar war nur, daß schon die Voruntersuchung, bei der theoretisch auch ein Urteil ausgesprochen werden könnte, zu einem politischen Machtkampf werden würde. Das hatte auch Heltamosch bei einem Gespräch unter vier Augen angedeutet, er versprach Rhodan aber, daß die Reformer sich bedingungslos für ihn einsetzen würden.
    Das Interesse der Öffentlichkeit an diesem Fall war groß. Man glaubte, an dem Ausgang des Prozesses ersehen zu können, wer der Nachfolger des Raytschas sein würde: Ycranter oder der Mato Pravt Heltamosch. Den Konservativen mit ihrem Kandidaten Lleynlugg, einem zwar jungen, aber bereits senilen Raytaner, räumte man dagegen keine Chance ein.
    Obwohl außer den Mitgliedern des zu Gericht sitzenden Gremiums niemand der Vorverhandlung beiwohnte, konnten die Bewohner aller vierzehn Planeten des Pastrayv-Systems teilnehmen, denn sie wurde von allen Fernsehstationen übertragen. Die Übertragung wurde sogar von verschiedenen Fernsehstationen anderer Sternreiche übernommen.
    Das Gremium bestand aus je 33 Mitgliedern der Reformisten, Konservativen und Extremisten. Ycranter, als Ankläger, nicht hinzugezählt, so daß die Extremisten über insgesamt 34 Stimmen verfügten.
    Zur Einleitung wurde Rhodans Flucht durch Maczadosch geschildert und auf die Tatsache hingewiesen, daß er sich mit allen Mitteln der Verhaftung durch die Behörden widersetzt hatte.
    Ycranter begründete die Erwirkung des Haftbefehls damit, daß sich Hactschyten eines Vergehens gegen die Wassergesetze schuldig gemacht hatte. Er hatte sogar daran gedacht, ein solches Verbrechen zu konstruieren und konnte etliche Namen von Zeugen nennen, die jedoch niemand anhören wollte. Denn Ycranter mußte selbst zugeben, daß die Begründung für den Haftbefehl nur ein Vorwand war, um „einen der gefährlichsten Verbrecher aller Zeiten, mit dem die Reformer paktieren", dingfest zu machen.
    Dann kam es zur eigentlichen Anklage.
    „Dieser Mann, Hactschyten, ist in der gesamten Galaxis als Ceynach-Verbrecher berüchtigt, der seiner gerechten Strafe bisher nur entging, weil ihm nichts nachzuweisen war", begann Ycranter. „Aber wenn es hier nur um einfachen Gehirnraub ginge, dann würde nicht ein politisches Gremium zu Gericht sitzen. Ich habe Beweise dafür, daß Hactschyten durch ein Ceynach-Verbrechen die Politik des Naupaumschen Raytschats beeinflussen und sogar die Macht an sich reißen wollte. Sein Plan war es, sich die Schwächen der Reformer zunutze zu machen, um sodann über das höchste Amt des Reiches verfügen zu können. Dazu mußte er jedoch die Gunst des Mato Pravt gewinnen. Was, wie wir an der Situation erkennen können, für ihn nicht schwer war."
    Die Extremisten zollten Ycranter Beifall, von den Reformern kamen Proteste, die Konservativen verhielten sich zurückhaltend.
    Rhodan beugte sich zu Heltamosch vor und meinte besorgt: „Ycranter scheint auf Hactschytens Vorhaben anzuspielen, Ihr Gehirn zu vertauschen. Wie kann er das herausgefunden haben?"
    „Ycranter ist ein kluger Mann", entgegnete Heltamosch. „Er muß zu der Überzeugung gekommen sein, daß sich ein Hactschyten nicht aus selbstlosen Motiven an den Mato Pravt heranmacht. Aber was die Beweise dafür anbelangt, so blufft er nur. Es kann sich um nicht mehr als reine Vermutungen handeln."
    Ycranter begann jetzt damit, das tatsächlich von Hactschyten geplante Verbrechen in vielen Einzelheiten zu rekonstruieren.
    Er behauptete, daß der Überfall auf den Mato Pravt nur deshalb erfolgte, um sein Gehirn gegen ein beeinflußbares zu vertauschen und fuhr fort: „Der Zweck dieses Unternehmens liegt klar auf der Hand.
    Wenn sich in Heltamoschs Körper ein von Hactschyten beeinflußbares Gehirn befunden hätte, dann wäre Heltamosch sein willenloser Sklave gewesen. Das allein hätte Hactschyten jedoch noch nichts eingebracht. Aber dieser Verbrecher spekulierte mit der Kurzsichtigkeit des Volkes. Er glaubte, daß ein Mato Pravt die besten Chancen haben
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