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0627 - Die Hölle von Maczadosch

Titel: 0627 - Die Hölle von Maczadosch
Autoren: Unbekannt
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entdeckst, wenn es dir aufgefallen ist, daß sich öfter Mutanten um dich herumtreiben, dann geschieht das zu deinem Schutz.
    Willst du mir Vorwürfe machen, daß ich um dich besorgt bin?
    Oder gibt es irgendeinen Grund, warum ich dich beschatten lassen sollte?"
    Rhodan machte eine energische Handbewegung.
    „Erspare dir diese scheinheiligen Reden, Arkonide. Wir kennen uns lange genug, als daß ich dich nicht durchschauen würde."
    Atlan sah Rhodan fest in die Augen und meinte dann bedächtig: „Ja, wir kennen uns schon lange, eine halbe Ewigkeit. Und man sollte meinen, daß einer den anderen auch tatsächlich kennt.
    Aber so sicher bin ich nun nicht mehr. Dein Verhalten in einigen Situationen paßte nicht in das Bild, das ich von dir habe. Und ich glaubte, dich durch und durch zu kennen."
    „Ein Mensch ist kein programmierter Roboter, der ein Leben lang die vorbestimmte Rolle spielt." Rhodan beugte sich über den Arbeitstisch. „Ein Mensch ist verschiedensten Einflüssen unterworfen. Er lernt, er entwickelt sich weiter, seine Psyche wandelt sich - aber seine Persönlichkeit wird nicht nur von einer sich selbst regenerierenden Psyche geformt, sondern größtenteils von den äußeren Umständen."
    „Stimmt", gab Atlan zu, schränkte jedoch sofort ein. „Aber in all den Jahrhunderten, die ich dich kenne, habe ich noch nie erlebt, daß sich dein Charakter so grundlegend verändert hat. Er hat, wenn du mir den Ausdruck gestattest, eine Kehrtwendung um 180 Grad gemacht."
    „Das bildest du dir doch nur ein!"
    „So? Und die Sache mit den Anti-Priestern aus dem Trek-Mano-System? Muß ich dich daran erinnern, daß du befohlen hast, den Planeten Trek-Mano IV einfach zu vernichten? Du gabst den Anti-Priestern eine Frist von fünf Stunden, um den ganzen Planeten zu evakuieren! Du wußtest, daß sie das nicht einmal in der zehnfachen Zeit schaffen würden. Das heißt mit anderen Worten, daß du einen ganzen Planeten mit voller Absicht ausrotten wolltest!"
    „Die Anti-Priester von Trek-Mano IV wurden bei verbotenen Bio-Experimenten überrascht", rechtfertigte sich Rhodan. „Das brachte mich so auf, daß mein erster Gedanke war, endlich einmal ein Exempel zu statuieren, um die ewigen Verstöße des Bäalol-Kultes gegen die Evolutionsgesetze zu unterbinden. Aber habe ich den Vernichtungsbefehl dann nicht zurückgenommen?"
    Atlan seufzte vernehmlich.
    „Verdammt, Perry, ich bin doch nicht gekommen, um dir Vorhaltungen zu machen. Ich bin in Sorge um dich. Wir glauben mit ziemlicher Sicherheit zu wissen, daß ein Gegenpol zu dem Geisteswesen ES, das wir Anti-ES nennen, existiert und das gegen die Menschheit intrigiert. Wenn wir uns nicht in ständiger Alarmbereitschaft halten, dann kann es sein, daß wir von einer ungeheuren Katastrophe überrascht werden. Wir müssen alle Eventualitäten einplanen, und dazu gehört auch, daß auf dich ein besonderes Augenmerk geworfen werden muß. Als die Sache mit Trek-Mano IV passierte, standest du für einige Zeit bereits unter dem Einfluß von Anti-ES. Wenn es die Herrschaft nicht wieder über dich verloren hätte, dann wäre auf deinen Befehl nicht nur Trek-Mano IV, sondern das gesamte System vernichtet worden."
    Andro-Rhodan senkte den Blick.
    „Du hast recht", sagte er. Er blickte wieder auf und sah den Arkoniden prüfend an. „Bist du gekommen, um mir das vor Augen zu halten?"
    „Das ist der Grund meines Besuchs", erklärte Atlan. „Weiter möchte ich dich jedoch bitten, daß du, um allen Beteiligten bei der Durchführung der Sicherheitsmaßnahmen zu helfen, dich nicht mehr in diesem Maße isolierst. Aus welchem Grund hast du dich denn in dein Büro zurückgezogen?"
    „Ich habe eine Eingabe für das Parlament vorbereitet", sagte Rhodan knapp.
    „Darf man wissen, worum es dabei geht?"
    „Du wirst es heute nachmittag bei der Sitzung erfahren."
    Atlan schwieg für einen Moment betroffen. Dann rang er sich ein Lächeln ab und meinte: „Na gut, wenn du es für richtiger hältst, nichts über deinen Schachzug zu verraten, dann will ich nicht weiter in dich dringen."
    Der Arkonide erhob sich.
    „Atlan..."
    „Ja?"
    Andro-Rhodan erhob sich ebenfalls und ging um den Tisch herum, bis er vor dem Arkoniden stand.
    „Wir dürfen die Gefahr, die uns aus dem Unbekannten droht, nicht unterschätzen..."
    „Das tue ich gewiß nicht", versicherte Atlan lächelnd.
    „Wir dürfen unsere Position nicht schwächen, indem wir uns gegenseitig mißtrauen", fuhr Rhodan fort. „Merkst du denn
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