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0626 - Kampf der Gehirne

Titel: 0626 - Kampf der Gehirne
Autoren: Unbekannt
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Selki-Loot", drang es aus Heltamoschs Lautsprecher.
     
    8.
     
    Er hatte den Rest der Nacht nicht geschlafen. Er hatte wach gelegen und sich über sich selbst Gedanken gemacht.
    Es erschreckte ihn, zu erkennen, in welchem Maße er sich persönlich mit den Zielen und Absichten des Duynters Heltamosch identifiziert und wie viel persönlichen Anteil er an den Vorgängen der vergangenen Tage genommen hatte. Als wäre er ein Naupaumscher Mensch, der nur das eine Ziel verfolgte, Recht und Gerechtigkeit in der Galaxis Naupaum zum Sieg zu verhelfen.
    Dabei war er doch Terraner - er, Perry Rhodan, der Großadministrator des Solaren Imperiums. Oder vielleicht auch nicht mehr. Er wußte nicht, wo die heimatliche Milchstraße lag. Er war nicht einmal sicher, ob er sich noch im selben Universum, auf derselben Bezugsebene befand. Wie konnte er da über die relativen Zeitabläufe in dieser und der heimatlichen Galaxis etwas aussagen? Vielleicht vergingen dort Jahre, während hier nur eine Sekunde verstrich. Vielleicht war es umgekehrt.
    Er machte sich Vorwürfe. Er allein trug die Verantwortung für das Wohl der Menschheit und ihres Sternenreichs. Und doch hatte er diese Verantwortung schändlich vernachlässigt. Er hätte sich nach außen hin zugute halten lassen können, daß er alles, was in den vergangenen Tagen von seiner Hand geschehen war, nur deswegen getan hatte, weil er sich in dem Mato Pravt einen dankbaren Freund erwerben wollte, der ihm helfen würde, den Weg nach Hause zu finden. Innerlich aber wußte er, daß er seine Verantwortung zeitweise gänzlich vergessen hatte und in den Mühen des Kampfes gegen Selki-Loot und den Roten Anatomen aufgegangen war. Das mußte anders werden. Er durfte sein Ziel nicht aus den Augen verlieren - auch nicht eine Sekunde lang.
    Er dachte an seinen Doppelgänger, der jetzt das Solare Imperium beherrschte und nach den Befehlen von Anti-ES handelte, und bitterer Grimm stieg in ihm auf. Er mußte alles tun, was in seiner Macht stand, um den Weg zur Erde wiederzufinden.
    Noch ein Unternehmen stand ihm bevor, dann würde Heltamosch bereit sein, mit ihm nach Rayt zu fliegen: Die Bestrafung des Navaters Selki-Loot, der in seinen Speichern das präparierte Gehirn aufbewahrte, das den Platz von Heltamoschs Gehirn hätte einnehmen sollen. Perry Rhodan würde darauf drängen, daß dieses Vorhaben so rasch wie möglich abgewickelt wurde und ohne den Aufwand an Menschenleben, den die Vernichtung des Roten Anatomen gefordert hatte.
    Dann, wenn er nach Rayt kam, der Zentralwelt des riesigen Sternenreichs, fand er in den galaktonautischen Unterlagen der Flotte womöglich die Spur, nach der er suchte.
    Die Spur im All - den Beginn des Weges, der zur Erde führte.
     
    *
     
    Schon bald nach den ersten beiden Fehlschlägen war Selki-Loot klar geworden, daß sich der Anschlag auf Heltamosch so, wie er geplant gewesen war, nicht mehr durchführen lassen würde. Er zog daraus seine Konsequenzen, und er zog sie auf die kühle, leidenschaftslose Art und Weise, die eines begabten Strategen würdig war.
    Seine Agenten in Singalah-Ytom hatten in Erfahrung gebracht, welche Ausrüstungsgegenstände von Heltamosch und seinem Begleiter, wahrscheinlich Hactschyten, dort gekauft worden waren. Allein die Auswahl der Gegenstände hatte Selki-Loot stutzig gemacht. Er hatte seine Agenten weitergeschickt. Sie hatten sich bei anderen Händlern erkundigt und erfahren, daß am selben Tag in Singalah-Ytom noch weitere Einkäufe getätigt worden waren, jeweils von Gruppen zu zwei oder drei Mann. Die Händler hatten sie als Yaanztroner beschrieben, aber gleichzeitig zugegeben, daß in ihrem Gehabe etwas Militärisches lag. Selki-Loot war über diesen Hinweis verächtlich hinweggegangen. Für ihn stand fest, daß es sich bei den Einkäufern um Duynter gehandelt hatte. Grüne Farbe zur Färbung des Hautflaums war leicht zu erhalten und ebenso leicht anzuwenden.
    Aus der Zusammenstellung des Gekauften ließ sich das Vorhaben des Feindes verhältnismäßig leicht ermitteln. Selki-Loot konnte nicht umhin, die Initiative und den Einfallsreichtum des Gegners zu bewundern. Die gekaufte Ausrüstung reichte aus, um ein mittelgroßes Raumfahrzeug bis auf Entfernungen von dreißigtausend Kilometern fernzusteuern und Radio- oder Telekomgespräche, die das fernferngesteuerte Fahrzeug empfing, an eine Bodenstelle weiterzuleiten und von dort beantworten zu lassen. Gerät für diesen Teil des Vorhabens machte drei Viertel des gesamten Einkaufs
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