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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke
Autoren: Unbekannt
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Unwillkürlich wich er einen Schritt zurück. Der Wachdiener blickte an ihm vorbei in das Labor und erstarrte.
    Rhodan überwand seine Überraschung, doch es war schon zu spät. Er hatte nicht so reagiert, wie es Hactschyten getan hätte.
    Er versuchte, seinen Fehler wieder gutzumachen und nutzte dabei die Tatsache aus, daß er jetzt Einzelheiten bei dem Insektenabkömmling bemerkte, die er vorher übersehen hatte.
    Das Fragmentwissen seines neuen Körpers half ihm dabei.
    „Verschwinde, Tschasch", befahl er mit kühler Stimme.
    „Kümmere dich um das GOK."
    Der Navater bewegte sich nicht. Wie gebannt starrte er auf den Bordin-Körper, und plötzlich griff er nach seinem Energiestrahler.
    Rhodan erfaßte sofort, was in dem Kopf des Navaters vorging.
    Der Wachdiener beurteilte die Situation richtig. Das schimmernde Energiefeld um den Kopf des Bordins sagte ihm, daß kein Gehirn in diesem Körper weilte. Das Hirn in der Glocke gehörte der Bestie von der Dschungelwelt. Der gesamte Einsatz galt aber dem Hirn des Fremden, das in dem Bordin-Kopf gewesen war.
    Also fehlte ein Hirn und das konnte nur Hactschytens sein.
    Rhodan warf sich dem Navater entgegen, während er zugleich mit der linken Hand nach seinem Gürtel griff, um seine eigene Waffe zu ziehen. Doch dabei hatte er übersehen, daß er jetzt nicht mehr in dem Bordin-Körper lebte, sondern in dem Hactschytens. Dieser aber hatte gar keine Waffe getragen. So fuhr seine Hand ins Leere.
    Es war sein Glück, daß der Navater noch viel zu überrascht und zu bestürzt über seine Erkenntnis war. Er konnte noch nicht so schnell und konsequent handeln wie sonst. Nur diesem Umstand war es zu verdanken, daß er nicht sofort schoß.
    Rhodan hieb ihm mit der linken Hand auf den Waffenarm und schlug ihn zur Seite. Die drei anderen Arme des Navaters stießen auf ihn zu und packten ihn an den Armen und an der Schulter.
    Sie rissen ihn zu sich heran. Rhodan stieß seinen Fuß mit aller Kraft gegen eines der chitingepanzerten Beine des Wachdieners.
    Sie waren so hart, daß er glaubte, sich die Knochen daran zu zerschlagen. Aber der Navater war auch nicht ganz unempfindlich. Er schrie schrill und taumelte zurück. Dabei zerrte er seinen Gegner mit sich. Sie stürzten auf den Gang hinaus und fielen übereinander.
    Rhodan schlug erneut nach dem Arm, der die Waffe hielt. Jetzt traf er so gut, daß dem Navater der Energiestrahler entfiel.
    Dennoch stiegen seine Chancen damit keineswegs. Das mußte er sofort darauf feststellen. Sein Gegner preßte ihn fest an sich.
    Dann legte er ihm eine freie Kralle um den Nacken und drückte ihm die Luft ab.
    So sehr Rhodan sich auch wehrte, er kam nicht frei. Mit eiserner Kraft hielt ihn der Insektenabkömmling fest.
    Vor seinen Augen begann es zu flimmern. Immer wieder schlug er mit den Fäusten gegen den Chitinleib, aber er merkte sehr bald, daß seine Anstrengungen absolut sinnlos waren.
    Da griff Doynschto endlich ein.
    Der Wissenschaftler schoß seinen Narkosestrahler aus nächster Nähe auf den Kopf des Navaters ab. Augenblicklich löste sich die tödliche Fessel. Rhodan und sein Gegner trennten sich voneinander. Der Terraner kroch über den Boden und würgte. Mühsam rang er nach Atem. Dabei blickte er zu Doynschto hinüber, ohne zu begreifen, was geschah.
    Der Yaanztroner hielt dem Navater die Schockwaffe noch immer gegen den Kopf, obwohl der Wachdiener sich schon nicht mehr bewegte.
    „Was tun Sie?" fragte Rhodan endlich.
    Doynschto richtete sich auf.
    „Ich habe ihn getötet", erklärte er. „Es blieb mir keine andere Wahl."
    Er kehrte in den Transplantationsraum zurück und bediente einige Instrumente an der Steuertafel. Als Rhodan sich soweit erholt hatte, daß er aufstehen und zu Doynschto gehen konnte, kamen einige Roboter. Sie transportierten den Toten ab.
    Doynschto deutete nervös auf die Bildschirme.
    „Das GOK schafft es", erklärte er. Sie haben eine Lücke im Energiezaun erzeugt. Noch kämpfen sie mit dem anderen Navater, aber es wird nur noch wenige Minuten dauern, bis sie ihn erledigt haben. Dann werden sie hierher kommen."
    „Dann gehen Sie endlich an die Arbeit", sagte Rhodan drängend.
    Doynschto nahm die Glocke mit dem Gehirn auf und brachte sie zum Transplantationstransmitter. Dort legte er sie auf die runde Senderplatte. Er ging zu dem Bordin-Körper und injizierte ihm eine farblose Flüssigkeit.
    Plötzlich wurde die Klinik von einer donnernden Explosion erschüttert. Einige der Bildschirme, die ihnen
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