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0625 - Die Nullzeit-Brücke

Titel: 0625 - Die Nullzeit-Brücke
Autoren: Unbekannt
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Kämpfe ab, die sich das Geheime Organ-Kommando mit den beiden Navatern lieferten. Zwischen den beiden Gruppen zuckten die Energiestrahler hin und her, ohne jedoch entscheidende Schäden anrichten zu können, weil der Energiezaun den größten Teil der ausgeschütteten Energie ablenkte.
    Im Hintergrund näherten sich schwerste Kampfgleiter des GOK.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Polizeiorganisation mit aller Macht zuschlagen und damit den Energiezaun beseitigen würde.
    Doynschto gab Rhodan einen leichten Stoß gegen den Rücken.
    „Gehen Sie jetzt!"
    Der Terraner blickte zum letzten mal auf seine Bordin-Hände hinab. Er erschrak, als er sah, welche Veränderungen bereits eingetreten waren. Die Unverträglichkeitserscheinungen waren so stark geworden, daß sich das Ende schon abzeichnete.
    Als er zum Empfangsgerät ging, fiel ihm jeder Schritt schwer.
    Bis jetzt war ihm nicht bewußt gewesen, wie groß die Gefahr für sein Gehirn geworden war.
    „Was geschieht mit diesem Körper?" fragte er. „Wird er es überstehen?"
    „Er wird soviel Energie gewinnen, daß er noch einmal seine ganze Kraft entfalten kann", erklärte Doynschto, der jetzt auf einem Stuhl hinter einer Schaltkonsole Platz genommen hatte.
    Konzentriert regulierte er die Transmitter.
    Rhodan stand auf der runden Platte des PGT-Geräts. Er fühlte sich wie zerschlagen. Die Spannung fiel von ihm ab, die ihn bis jetzt aufrecht gehalten hatte.
    Er blickte zu Hactschyten hinüber. Der Organhändler tat ihm fast leid. Er wußte, daß dieser noch immer bei vollem Bewußtsein war, wenngleich er noch immer keinen Muskel bewegen konnte.
    Hactschyten konnte alles genau verfolgen. Rhodan konnte sich vorstellen, daß er entsetzliche Qualen durchlitt.
    Doynschto hob den Kopf.
    Im nächsten Augenblick wurde Rhodan schwarz vor Augen. Er hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu stürzen. Irgend etwas packte ihn mit unwiderstehlicher Gewalt und zerrte ihn ins Nichts.
    Eine Serie von kaum beschreiblichen Eindrücken ging an ihm vorbei. Er glaubte, schwerelos zwischen den Sternen zu schweben, geleitet nur von rot schimmernden Energiefeldern, während unbestimmbare Geräusche zu ihm kamen.
    Bevor er sich noch auf das Unbegreifliche konzentrieren konnte, wurde es schlagartig hell vor seinen Augen. Er starrte auf einen roten Kreis und versuchte zu erkennen, was geschehen war.
    Vergeblich bemühte er sich, seinen Körper zu bewegen. Er wollte den Kopf zur Seite drehen, aber es gelang ihm nicht.
    Da begriff er.
    Die Transplantation war gelungen.
    Er befand sich im Körper von Hactschyten.
    Das Echo der Qualen, die der Organhändler durchlitten hatte, klang noch in ihm nach. Er spürte den Widerstand jener Gehirnteile Hactschytens, die noch verblieben waren, doch es machte ihm keine große Mühe, ihn niederzuringen.
    Das Gesicht Doynschtos erschien über ihm. Der Yaanztroner lächelte. Er zeigte ihm eine Hochdruckspritze, bevor er sie ihm an den Hals setzte. Unmittelbar darauf leiteten die Nerven ihre Eindrücke wieder an das Gehirn weiter. Jetzt aber war es ein anderes Gehirn als vorher.
    Rhodan reckte sich. Er bewegte Arme und Beine, um das taube Gefühl daraus zu vertreiben, das der Paralyseschock hinterlassen hatte. Dann richtete er sich auf und wandte sich Doynschto zu. An dem Wissenschaftler vorbei glitt sein Blick auf ein glockenähnliches Gefäß, das auf dem Tisch stand. Ein heftig pulsierendes Gehirn schwamm darin.
    Rhodan sah zu einem anderen Tisch hinüber. Auch dort befand sich eine solche Glocke.
    Doynschto zeigte auf das Gehirn, das vorher noch nicht dagewesen war. Einer der Roboter nahm es auf und trug es zu einer Klappe in der Wand. Er öffnete die Tür und warf die Glocke hindurch. Rhodan sah es kurz aufblitzen.
    „Hactschyten ist tot", sagte Doynschto. Er lächelte. „Nach dem, was Sie mir von Ihrer Erde berichtet haben, sollte ich fortfahren: Es lebe Hactschyten!"
    Rhodan stand auf. Er atmete tief durch und versuchte, mit dem Gefühl fertig zu werden, das ihn durchströmte. Eben noch hatte er sich schwach und dem Tode nahe gefühlt, als er im Körper des Bordins gelebt hatte.
    Er ging zu dem Empfangsgerät hinüber, wo der Bordin lag. Ein leuchtendes Energiefeld umgab seinen Kopf. Er lebte noch immer, obwohl sich kein Gehirn in seinem Kopf befand.
    Rhodan wandte sich um.
    „Beeilen Sie sich", sagte er. „Die Zeit wird jetzt knapp."
     
    *
     
    Als Rhodan auf die Ausgangstür zutrat, öffnete sie sich. Ein Navater stand ihm gegenüber.
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