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0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 0623 - Ein Tropfen Ewigkeit
Autoren: Jason Dark
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John Sinclair, Sir?«
    »Nein. Fahren Sie trotzdem hin. Dieses Ereignis ist dermaßen ungewöhnlich, daß wir ihm nachgehen müssen.«
    »Okay, Sir. Sind wir allein, oder haben Sie Einsatzkommandos losgeschickt?«
    »Das werde ich noch.«
    »Wir sehen uns dort?«
    »Ja.«
    Jane und Bill hatten mithören können, weil die Stimme des Superintendenten sehr laut gewesen war. Im Flur fragte der Reporter:
    »Wo dort im Park?«
    »Das werden wir schon sehen.«
    Jagdfieber hielt sie erfaßt. Sie waren froh, etwas tun zu können.
    Auch wenn sie einer Finte zum Opfer fielen, sie mußten es versuchen, jede noch so geringe Chance zählte.
    Der BMW-Motor heulte auf, als Suko ihn durch die Tiefgarage auf das Tor zujagte. Johns Rover hatte nicht auf seinem Platz gestanden, demnach war Sinclair mit ihm unterwegs.
    Im Gesicht des Inspektors regte sich kein Muskel. Wie festgefroren saß er hinter dem Lenkrad, und sein Mund bildete einen Strich. Für ihn stand fest, daß sie es schaffen mußten. Wenn es ihnen jetzt nicht gelang, war John verloren.
    Schnell wie selten raste Suko durch das frühmorgendliche London, das noch von der Dunkelheit umhüllt wurde. Die Straßen waren feucht, manchmal spiegelten sich Lichter. Er zog den BMW hart um die engen Kurven, dann grüßten die Pneus lautstark, was ihn nicht interessierte.
    Bill saß auf dem Nebensitz, die Hände zu Fäusten geballt. Sichtbar drückte er allen die Daumen.
    Jane hockte hinten. Ihr Blick fieberte. Sie wechselte ihn oft, schaute nach links und rechts, noch war nichts zu sehen.
    Auch die Einsatzwagen fuhren bereits. Die Insassen des BMW konnten über den eingeschalteten Lautsprecher die Kommandos mithören und bekamen auch heraus, wohin sie sich genau zu wenden hatten. Die Wolke und der gewaltige Reiter waren an einer bestimmten Stelle des Hyde Parks erschienen und befanden sich noch immer dort.
    »Wartet noch!« sagte Jane hastig. »Verdammt, wartet, bis wir da sind.«
    Zusammen mit einem Streifenwagen bogen sie in den Park ein – und entdeckten die rötlich schimmernde Wolkenwand am Himmel, auch den V-förmigen Riß, aber nicht den Reiter.
    »Der ist verschwunden!« rief Jane.
    »Abwarten!« meldete sich Suko. Er hatte das Fernlicht eingeschaltet, dessen bläulich weißer Schein gespenstisch durch den Park huschte und wegen seiner bleichen Farbe die kahlen Bäume und Sträucher zu Gebilden machte, die auch aus einer anderen Welt stammen konnten.
    Zum Glück rollten sie über asphaltierte Straßen. Da taten ihnen auch die engen Kurven nicht viel, denn der BMW lag wie ein Brett auf der Straße. Sie mußten zu einem Spielplatz, das hatten sie über Lautsprecher mitbekommen. Denn dort genau konzentrierte sich das Geschehen.
    »Ich weiß, wo sich der befindet«, sagte Bill. »Sheila und ich waren schon mit Johnny dort.«
    »Und wo genau?«
    »Nimm die nächste links, Suko, dann fahr einfach über den Rasen. Es ist eine Abkürzung.«
    »Mach’ ich.«
    Der BMW flitzte in die Kurve ohne auszubrechen. Die Rasenfläche lag an der rechten Seite. Sie war ziemlich groß. Nur wenige Bäume verteilten sich dort.
    Suko gab wieder Gas. Die Reifen wühlten sich in den nassen Boden und schleuderten Grassoden hoch. Wo sie herfuhren, zeichnete sich eine dicke Spur ab.
    Das Fernlicht traf einen Wall. So sah es zuerst aus, aber es war eine aus dichtem Buschwerk bestehende Grenze, die eine Seite des Spielplatzes abteilte.
    Da kamen sie nicht durch.
    Suko bremste. Der Untergrund war seifig. Kein Wunder, daß der Wagen trotz ABS abrutschte, aber der Inspektor bekam ihn zum Halten, bevor der Kühlergrill die Büsche berührte.
    »Raus!«
    Suko hatte den Wagen als erster verlassen und rannte auf den Buschgürtel zu.
    Von allen Seiten fuhren die Streifenwagen heran. Lichter blitzten auf, keine Taschenlampen, dafür helle Strahler, die den Parkplatz als Zentrum nahmen.
    Der Inspektor wühlte sich als erster durch das sperrige Buschwerk, gefolgt von Bill und Jane.
    Und Suko sah seinen Freund John. Er schrie ihm eine Warnung zu, er warnte auch die anderen Kollegen davon, die Waffen einzusetzen. Er wollte auf den Geisterjäger zurennen, aber dieser war schneller.
    Auch Bill und Jane sahen ihn im Licht der Scheinwerfer, die ihn fast brutal aus der Finsternis herausrissen. Sie zeigten die Gestalt überdeutlich, und ein jeder konnte erkennen, was mit ihrem Freund geschehen war.
    Das Alter hatte ihn erreicht. Sein Lauf war nicht mehr so geschmeidig, er schien Mühe zu haben, vom Fleck zu kommen, aber er
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