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0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

0623 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 0623 - Ein Tropfen Ewigkeit
Autoren: Jason Dark
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des Wassers. Ein dunkler Schwall trieb der Oberfläche entgegen und verteilte sich dort.
    Melu sah es noch nicht. Sie bekam es erst zu Gesicht, als sie sich beim Wassertreten vorbeugte.
    Zuerst wollte sie es nicht glauben. Der dunkle, rotierenden Fleck strahlte etwas Bedrohliches aus, mit dem sie nicht zurechtkam. Sie zwinkerte, als könnte sie es nicht glauben, und der Sand vom Grund des Sees bekam immer mehr Nachschub.
    Und einen Inhalt!
    Plötzlich war er da, er kam frei, er schoß hinaus, er war grausam und schaurig.
    Über dem dunklen Fleck schwebte die Fratze eines Wassermonsters!
    ***
    Suko, Bill Conolly und Jane Collins blieben stehen, als wären sie gegen eine Wand gelaufen. Die Szene wirkte sogar grotesk und hätte in einen Film hineinpassen können.
    Wenn jemand eine Überraschung gelungen war, dann hatte es der kleine Magier geschafft.
    Er stand auf dem Fleck und bewegte sich nicht. Völlig ruhig, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Wie lange er sich in der Wohnung aufhielt, konnte niemand sagen, nur sah er so aus, als hätte er auf die Freunde gewartet, um ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen.
    Jane fand als erste die Sprache wieder. »Du – Myxin?« staunte sie.
    »Das kann doch nicht wahr sein.«
    »Keine Sorge, ich bin es.«
    »Aber wieso…?«
    »Könnt ihr euch das nicht vorstellen?« fragte er zurück.
    »John«, sagte Bill Conolly. »Du bist wegen John Sinclair hergekommen. Stimmt’s?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ich sehe, daß ihr ratlos seid und möchte euch diese Ratlosigkeit nehmen. Vielleicht will ich euch Mut machen, euch aufheitern oder…«
    »Dann sag uns, wo er sich befindet?« forderte Bill.
    Myxin schüttelte den Kopf. »Ich würde es gern tun, nur kann ich es leider nicht.«
    Bill holte tief Luft. »Das habe ich mir fast gedacht. Auch du kommst nicht weiter.«
    Jane nahm Myxin in den Schutz. »Wenn er wirklich nichts wüßte, wäre er nicht gekommen.«
    »Laß ihn erst einmal reden!« Suko versuchte zu schlichten. »Wir sind alle nervös, Myxin, denn wir haben mit eigenen Augen die Entführung miterleben müssen.«
    »Wer holte ihn?«
    »Ein Riese. Jedenfalls eine gewaltige Gestalt. Sie saß auf einem hellen Pferd, natürlich entsprechend groß. Er wurde von dem Reiter in den Sattel geholt und tat auch nichts, um sich dagegen zu wehren.«
    »Möglicherweise hatte er seine Gründe, man weiß es nicht.«
    Dagegen sprach Bill. »Ich bitte dich, Myxin, welche Gründe sollte John gehabt haben, sich entführen zu lassen?«
    »Man kann den Löwen töten, wenn man in seine Höhle hineingeht«, veränderte Myxin ein altes Sprichwort.
    »Aber nicht John!« rief Jane laut. »Nein, er nicht. Weißt du überhaupt, was mit ihm geschehen ist?«
    Der kleine Magier wirkte plötzlich unsicher. Das kam bei ihm selten vor. »Nein, nicht genau, Kara und ich wußten nur, daß ihm eine Gefahr droht.«
    Jane ging auf Myxin zu. Sie beugte den Kopf nach vorn, um mit ihm reden zu können, und sie sprach ihm dabei ins Gesicht. »Er ist gealtert, Myxin, verstehst du das?«
    »Im Moment nicht.«
    »Dann will ich deutlicher werden. Er ist zu einem alten Mann geworden. Ja, innerhalb von Sekunden wurde er zu einem Alten, schon fast zu einem Greis.«
    Myxin erwiderte nichts. Er »fror« nur noch stärker ein, und er kniff die Augen zusammen.
    »Nun?«
    »Das wußte ich nicht.«
    »Wußtest du überhaupt etwas?« fragte Bill mit einer etwas aggressiv klingenden Stimme.
    »Bill, mäßige dich!« sagte Suko leise, aber bestimmt.
    Der kleine Magier nickte. »Ja, ich wußte etwas«, erklärte er. »Kara und mir war bekannt, daß sich über Johns Kopf eine gewaltige Gefahr zusammenbraute. Nur schafften wir es nicht, dieser Gefahr zu begegnen. Wir konnten sie nicht fassen. Wir haben John gewarnt, wir holten ihn zu den Steinen…«
    »Davon hat er nichts gesagt!« rief Suko.
    »Das ist sein Problem. Er schien uns uneinsichtig zu sein. Er wollte seinen Weg gehen, wie es auch normal gewesen wäre, nur ahnten wir wohl nicht, wie dieser Weg aussehen würde.«
    »Er hat einer Frau vertraut, das war sein Fehler. Sie nahm ihm den Gral und sein Alter, weil sie sich auf eine bestimmte Reise begeben wollte.«
    Jane lachte auf. »Wieder eine Frau.«
    »Er wird Avalon schon erreicht haben«, meinte Suko und wandte sich direkt an Myxin. »Bitte, sag uns, was ihr über Avalon wißt. Was ist mit euch?«
    »Du schließt Kara mit ein, ich weiß. Gut, ich will es euch sagen. Wir haben keinen Kontakt. Es ist
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