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0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Unbekannt
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Die Halbkugel fuhr unter seltsamen Tieren hindurch, die ihre Tentakel hoben.
    Ein irres Rennen in zwei Dimensionen begann.
    Spielten hier ES und Anti-ES eine Art Schachspiel der Verrückten? Es schien so zu sein - oder anders.
    Türme und Tiere bewegten sich in einem eckigen Reigen umeinander. Die Halbkugel rutschte entlang der vertieften Bahnen und ihrer Weichen durch dieses Spiel hindurch. Kugeln auf schlanken Säulen und galoppierende Fabelwesen, auf denen noch skurrilere Fabelwesen saßen und sich mit lautlosen Waffen bekämpften, wechselten sich ab mit geometrischen Formen, für die der Gefangene keinen Namen oder Begriff kannte.
    Wohin?
    Keine Antwort.
    Welches Spiel?
    Du wirst es niemals begreifen!
    Warum nicht?
    Weil die letzte Dunkelheit kommt!
    Wann?
    Jetzt gleich!
    Das Spielfeld veränderte sich auf entsetzliche Weise. Aus der Ebene, die sich gerade noch zwischen den unbekannten und unsichtbaren Horizonten gespannt hatte, wurde eine lebende Landschaft. Es gab Hügel und Täler. Die Halbkugel raste, als liefe sie plötzlich auf Kugellagern, durch die Täler und schoß über die Hügel, verließ die Spuren, die sich plötzlich auflösten, raste weiter und kam mit wahnsinnigem Schwung auf eine Höhe. Einen Augenblick lang konnte das eingekerkerte Ich erkennen, daß dieser Hügel nicht in einem Tal, sondern im absoluten Nichts endete.
    Die rasende Talfahrt begann...
    Die Halbkugel haftete mit ihrer Schnittfläche fest am glatten Untergrund, der jetzt, je näher Rhodan dem Abgrund kam, seine Farbe mehr und mehr ins Schwarz wechselte. Die Schnittlinie zwischen hellem Schwarz und der ultimativen Finsternis kam rasend schnell näher. Der Behälter wurde vom eigenen Schwung weitergetragen, verließ rutschend die Schräge, überschlug sich und fiel torkelnd in das Dunkel.
    Wohin?
    Negativ!
    Ich stürze! Ich stürze ohne Halt und Ziel!
    Der Behälter rotierte, überschlug sich, wirbelte wie ein verrückter Kreisel durch das Nichts. Rhodan wurde abermals ohnmächtig. Er fühlte, hörte und sah nichts mehr. Der letzte Eindruck, den das Gehirn empfing, war der einer namenlosen, lähmenden Panik.
     
    ENDE
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