Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0622 - Gehirn in Fesseln

Titel: 0622 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
umfaßte das Fesselfeld und schob es vor sich her auf die dunkelrot glühenden Entmaterialisierungssäulen zu.
    Beide Männer bewegten sich über die Trennlinie und waren augenblicklich verschwunden...
     
    *
     
    „...ist verschwunden!" schrie Atlan. In ihren Ohren gellten die Worte aus den Lautsprechern. Waringer und die anderen Hyperphysiker hatten mehrmals und eindringlich gewarnt. Bei der spontanen Freiwerdung dieser weitestgehend unerforschten Energien könnte die gesamte Antarktis vernichtet werden. Atlan und Deighton warfen sich herum und hasteten zurück zu ihrem Gleiter.
    „Wir haben es nicht verhindern können!" stieß Deighton hervor.
    Alles hatte nur Sekunden gedauert. Von dem Augenblick, da sich die innere Schleuse geschlossen hatte, bis zum Verschwinden der beiden Männer, hatte Atlan bedauert, keine Waffe bei sich zu haben - er hätte sonst tatsächlich trotz der drohenden Automatikwaffen versucht, die Schleuse aufzubrechen.
    „Schnell! Weg!" rief Deighton und warf sich in den Sitz.
    Atlan riß an den Hebeln der Steuerung. Der Gleiter hob sich, drehte sich auf der Stelle und rast dicht über dem Schnee zurück zum Depot. Ununterbrochen redete Deighton in das Mikrophon.
    Die Männer, die den Nullzeit-Deformator bewachten, sahen nur die Flucht der beiden Gestalten in dem dunkel lackierten Gleiter und das flimmernde Nullzeitfeld. Nichts sonst geschah, aber Deighton gab Befehl, sämtliche Ortungszentralen zu besetzen und Leitungen aus allen Teilen des Erdballs zusammenzuschalten.
    Dann landete der Gleiter wieder in dem geheizten Hangar.
    Deighton und der Arkonide stiegen aus. Auch die Mutanten hatten ihnen nicht helfen können.
    „Was meinen Sie, Atlan? Was ist tatsächlich passiert?" wandte sich Deighton ratlos an seinen Freund, der sich langsam den schweren Mantel aufknöpfte.
    „Ich weiß es nicht. Ich durchschaue den Trick de Lapals noch nicht. Jedenfalls hat er Rhodan bei sich. Rhodan war, als wir ihn zuletzt sahen, hilflos und gelähmt. Niemand kann ahnen, was Markhor mit ihm vorhat."
     
    *
     
    In den folgenden zwanzig Minuten geschah nichts, aber Tausende von Menschen versuchten mit allen ihren Kräften, einen Ausweg zu finden.
    Eine Ortungsstation im Erdorbit hatte einen schwachen Energieschock, achthundert Kilometer vom Nullzeit-Deformator entfernt, angemessen. Als man an Ort und Stelle nachsuchte, war der Erfolg gering - der Vorfall hatte mit Rhodans Verschwinden nichts zu tun.
    Die telepathisch befähigten Mutanten hatten als letzte Eindrücke Rhodans Entsetzen registriert und seine letzten, paniküberlagerten Gedanken vor dem Verschwinden im Transmitter.
    Das Transmitter-Gegengerät konnte an jedem anderen Punkt der Erde stehen, an vielen Punkten innerhalb des Sonnensystems und auf vielen anderen Planeten oder in einem Raumschiff.
    Die Schiffe der terranischen Außenflotte meldeten keinerlei verdächtige Beobachtungen vom Planeten Alchimist.
    Man würde fieberhaft suchen, wenn man wußte, in welcher Richtung oder an welchem Ort.
    So aber waren sie alle zur Tatenlosigkeit verurteilt.
     
    *
     
    Der Rematerialisierungsschock traf Rhodan nadelscharf. Er blieb bei Besinnung, und er merkte, daß er noch immer in diesem Fesselfeld steckte.
    Neben ihm löste sich Markhor de Lapal von dem Energiefeld und hob wieder den kleinen Projektor.
    „Wir sind gar nicht weit von Ihren Truppen entfernt. Nur haben sie keine Ahnung, wo wir uns tatsächlich befinden. Auch die Mutanten werden Sie nicht orten können!" versicherte de Lapal.
    Rhodan versuchte, wie schon einige Male, diesen Mann zu analysieren. Eines stand für ihn fest, ohne daß er darüber lange nachzudenken brauchte. Der Fremde handelte ohne viel Emotionen.
    Die Augen konnte Rhodan bewegen; er sah sich um. Der Ort, an dem der zweite Transmitter stand, war in gelbe Helligkeit getaucht. Die Wände bestanden aus Fels; der schwarze, schimmernde Basalt war hastig, aber nicht ohne Sorgfalt bearbeitet worden. Basalt? Das bedeutete, daß sich dieses Versteck tief in der Kruste dieses Planeten befand. Die nächste Frage: Befanden sie sich noch auf der Erde? Wenn ja, wer hatte dieses Versteck geschaffen? Unzählige Fragen drangen auf Rhodan ein, während er seine Lage zu klären versuchte. War die Zeit, in der Lapal hier praktisch allein und unbeobachtet hatte arbeiten können, lang genug gewesen? Hatte er innerhalb dieser relativ kurzen Zeitspanne - in der objektiven Zukunft also - auch dieses Versteck bauen können?
    „Sie werden uns nicht orten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher