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0620 - Teris Jagd

0620 - Teris Jagd

Titel: 0620 - Teris Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus dem Hut zaubern. Er wußte ja nicht mehr als Teri, und das war schon verzweifelt wenig.
    Sie verließen das Arbeitszimmer. Teri folgte Zamorra nach unten.
    Dort brach gerade Chaos aus.
    Fooly hetzte durch die Hallen, Fenrir hatte sich in seinem Schuppenschwanz verbissen, und dem wiederum hing der kleine Rhett Saris am Schweif und ließ sich der Einfachheit wegen über Parkett und Teppich mitschleifen - das ersparte ihm mühevolles Hinterherlaufen.
    Das Ganze ging natürlich nicht ohne Gerumpel, Geschrei und umstürzende Bodenvasen ab; Zamorra war heilfroh, daß er schon vor längerer Zeit die Ritterrüstungen, die hier einst auf Sockeln präsentiert worden waren, in verschlossene Räume umdekoriert hatte. So bestand zumindest nur dann Gefahr für die antiken Stücke, wenn Fooly oder Rhett zufällig mal in einen dieser Räume gelangten.
    Zur gleichen Zeit traten Nicole Duval und Eva durch das Hauptportal ins Gebäude.
    »Um Himmels willen!« stöhnte Nicole auf. »Was ist denn jetzt schon wieder los? Fenrir?«
    Von der Treppe her dröhnte Zamorras Befehlsstimme: »Aufhören! Schluß! Sofort Ruhe, oder ich rege mich auf!«
    Aus dem Korridor tauchte Butler William auf. »Mister MacFool!« fuhr er den Drachen an. »Hast du eine Erklärung für dieses ungeheuerliche Chaos?«
    »Das ist alles dem seine Schuld!« krähte Rhett und deutete mit einer Hand auf Fenrir, dessen Schweif er mit der anderen nach wie vor festhielt. »Der will Fooly beißen und auffressen!«
    Fenrir hockte sich hin und kratzte sich erst einmal ausgiebig mit dem Hinterlauf am Ohr.
    »Ihr habt es gehört!« stellte Fooly klar. »Kindermund tut Wahrheit kund! Der da will mich beißen und auffressen! Blöder Köter!«
    Der Wolf gähnte ausgiebig und klappte den Rachen dann schmatzend und schnalzend wieder zu.
    Zamorra und Teri kamen jetzt die Treppe herunter. Derweil zupfte William den Drachen am Flügel. »Ich kenne euch doch, euch alle drei! Wenn man euch zusammen in einen Sack steckt, den zubindet und mit dem Knüppel drauf haut, trifft man ganz bestimmt keinen Unschuldigen. Wenn ihr rumtoben wollt, dann macht das gefälligst draußen. MacFool - da sind zwei ziemlich teure Vasen zu Bruch gegangen. Ich schätze mal, dein Taschengeld für die nächsten zwei Monate kannst du vergessen.«
    »Was den Kreditrahmen für die Hanghühnerzucht nicht unbedingt vergrößert«, murmelte Zamorra.
    »Hä?« warf Nicole ein. »Darf man mal erfahren, was hier gespielt wird? Hallo, Teri! Hallo, Fenrir! Schön, euch mal wieder zu sehen…«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob du das in ein paar Minuten immer noch als schön empfindest«, sagte die Druidin leise.
    Unterdessen lamentierte der Drache: »Ich war das doch gar nicht! Ich bin den Vasen zielsicher ausgewichen! Ich habe sie nicht mal in Gedanken berührt! Die sind von ganz allein umgefallen, und wenn nicht, dann war das der da!« Erneut deutete er mit beiden Händen und ausgestreckten Krallenfingern auf den Wolf.
    Kami nicht endlich mal jemand diesen lästigen Vogel in den Suppentopf schmeißen ? meldete sich Fenrir telepathisch zu Wort. Ständig steht er einem im Wege herum, quasselt dummes Zeug und spuckt Feuer. Wozu ist der eigentlich gut?
    »Ich bin ein Glücksdrache!« keifte Fooly. »Und du nur ein böser Wolf! Erst hast du Rotkäppchen und die Großmutter gefressen, und jetzt willst du mir an die Schuppen!«
    Sagte ich's nicht? telepathierte Fenrir. Er quasselt dummes Zeug.
    »Raus jetzt!« bestimmte Zamorra. »Alle drei! Tobt euch in Foolys Hanghühner-Gehege aus, wenn ihr wollt, aber veranstaltet nicht noch einmal euren ganz privaten dritten Weltkrieg hier im Château! -Erwische ich euch noch einmal dabei, kommt ihr alle drei in die Suppe!«
    Fenrir drehte den Kopf zu Rhett. An dem Zwerg ist doch nix dran, das lohnt sich gar nicht! Der verschwindet ja zwischen den Gewürzen!
    »Du bist gemein!« protestierte Rhett. »Du weißt genau, daß ich schon groß bin!«
    Fenrir erhob sich und trottete zur Tür. Dabei strich er an Nicoles Beinen vorbei und ließ sich dabei ganz kurz das Nackenfell kraulen. Das diskutieren wir besser draußen aus, sonst regt sich Zamorra wirklich noch auf.
    Fooly watschelte hinter ihm her.
    Rhett streckte die Hand aus, ergriff die Drachenklaue, und einmütig marschierten sie nach draußen.
    »War das jetzt eine geplante Show-Einlage, um mich wieder fröhlich zu stimmen?« fragte Teri.
    »Blödsinn!« erwiderte Zamorra. »Du solltest doch wissen was jedes Mal los ist, wenn man die
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