Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
062 - Das Moerderspiel

062 - Das Moerderspiel

Titel: 062 - Das Moerderspiel
Autoren: Andre Caroff
Vom Netzwerk:
glitt unter die Decke. Dann nahm er seine Brille ab und legte sie auf den Nachttisch.
    Piwnjew nahm sein Handgelenk. „Haben Sie Ihre Temperatur gemessen?“
    „Nein“, antwortete Mitsubishi. „Ich kenne dieses Übelsein und
    weiß, daß es bald vorbeigeht. Wie ist Dr. Tauern gestorben?“
     

     
    „Er wurde niedergeschlagen und aufgehängt“, sagte Montanelli, während er seinen Blick durch das Zimmer schweifen ließ. „Der Mörder ist unter uns.“
    Mitsubishi zog die Decke unters Kinn.
     „Wir gehen jetzt zum Abendessen“, erklärte Berger. „Soll Ihnen meine Sekretärin etwas heraufbringen?“
    „Das wäre schön, vielen Dank“, sagte Mitsubishi. „Etwas heiße Suppe wäre mir am liebsten. Wenn Sie hinausgehen, drehen Sie bitte das Licht ab.“
    Berger ließ die anderen vorgehen und schloß dann leise die Tür hinter sich.
    „Mitsubishi ist keinesfalls der Mörder“, meinte Piwnjew. „Und ich komme immer mehr zur Überzeugung, daß es Saturn nicht gibt.“
    „Aber wie könnte man Gewißheit erlangen?“ fragte Jensen nachdenklich. „Ich muß gestehen, daß auch ich meine Zweifel bekomme …“
    „Nichts einfacher als das“, sagte Berger. „Wir inspizieren die Laboratorien, in denen Dr. Tauern gearbeitet hat. Dort müßten doch alle Unterlagen über seine Arbeiten sein.“
    „Ausgezeichnete Idee“, pflichtete Montanelli bei. „An der Rückseite des Hauses gibt es nur eine einzige Tür, die fest verschlossen ist. Dort sind ganz sicher die Laboratorien, aber dazu brauchen wir erst den Schlüssel …“
    „Tauern hat ihn vermutlich bei sich“, meinte Cramer. „Hören Sie, es gibt doch eigentlich eine ganz einfache Methode, Saturn zu identifizieren. Um nach Österreich zu kommen, bekamen wir doch alle am Flughafen von Wien einen Einreisestempel in die Pässe! Und der trägt das Datum unserer Einreise!“
    „Genial!“ rief Piwnjew. „Auch wenn er einen ordentlichen Paß hat, wird ihn das Einreisedatum verraten! Holen wir alle die Pässe. Ich habe meinen im Koffer.“
    „Ich auch!“ riefen Cramer und Jensen.
    Berger lehnte sich an das Treppengeländer und sagte: „Als Unbeteiligter werde ich die Pässe kontrollieren, meine Herren. Wer seinen Paß nicht herzeigen kann, wird als Verdächtiger betrachtet. Sie haben zwei Minuten. Das nur deshalb, damit es keine nachträglichen Fälschungen geben kann …“
    Die vier Männer liefen in ihre Zimmer, und Berger zündete sich eine Zigarette an. Von unten hörte er Marthas brummige Stimme, aber kein Wort von Elisabeth.
    Die Sekunden vergingen, und dann kam Piwnjew mit grimmigem Gesicht zurück. „Es gibt keinen Irrtum, Berger. Man hat mir meinen Paß gestohlen!“
    „Vielleicht haben Sie zu flüchtig nachgesehen!“
    „Nein. Er befand sich zusammen mit meinen anderen Papieren in der Innentasche meines Koffers, und diese Innentasche ist jetzt vollständigleer!“
    „Zum Teufel!“ rief Jensen vom anderen Ende des Korridors. „Ich wurde bestohlen!“
    Auch Montanelli und Cramer brachten die gleiche schlechte Nachricht. In allen Fällen hatte der Dieb sämtliche Papiere, deren er habhaft werden konnte, mitgenommen.
    Berger hob die Schultern und sagte: „Nun, wieder einmal fällt der Verdacht auf Mitsubishi …“
    Er ging zur Tür des Japaners, klopfte und trat ein. Als er Licht machte, murrte Mitsubishi unwillig, öffnete die Augen und griff unsicher nach seiner Brille.
    „Es tut mir leid, Sie wieder stören zu müssen“, sagte Berger. „Aber können Sie mir sagen, wo Ihr Paß ist?“
    „In meinem Koffer. Ich hatte noch keine Zeit auszupacken …“
    „Bleiben Sie ruhig liegen“, sagte Borger und beugte sich über den Koffer.
    Der Japaner ließ den Kopf auf die Kissen fallen. Berger nahm einige Hemden heraus, suchte am Grund des Koffers, aber er fand nichts.
    „Sehen Sie ihn nicht?“ fragte Mitsubishi.
    „Nein, aber es macht nichts“, sagte Berger. „Es ist nicht so wichtig. Ich werde Elisabeth mit einer heißen Suppe heraufschicken.“
    Er drehte das Licht aus und ging wieder auf den Korridor.
    „Nun?“ fragte Jensen.
    „Auch Mitsubishis Paß ist verschwunden. Ich habe ihm nicht die ganze Geschichte erzählt, denn er ist momentan in einem Zustand, in dem er uns sowieso nur wenig helfen kann. Saturn ist intelligenter als wir dachten, nicht wahr?“
    Sie nickten und starrten ins Leere.
    Berger steckte die Hände in die Hosentaschen. „Saturn ist unter uns, meine Herren. Wir müssen uns mit dieser Tatsache abfinden. Außerdem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher