Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0619 - Jagd nach der Zeitmaschine

Titel: 0619 - Jagd nach der Zeitmaschine
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
besaßen mehr technische Detailkenntnisse, als er ihnen zugetraut hatte. An zwei Stellen hatten die Sporen das aufgedampfte Metall einer Druckleitung zerfressen: Innerhalb des Kontrollkreises, der den Autopilot mit der Triebwerkseinheit verband, und innerhalb des Steuerkreises, über den sich der Bordrechner Auskunft über planmäßiges oder unplanmäßiges Funktionieren des Steuer- und Kontrollsystems einholte. Die erste Unterbrechung hatte dazu geführt, daß eine Heizkathode des Triebwerks ausfiel, und die zweite hatte verhindert, daß der Bordrechner von der Sache Wind bekam und die ausgefallene Kathode durch eine andere ersetzte.
    „Wie steht's da oben?" fragte Alaska, als er sich unter den Konsolentisch schob, um den Schaden zu beheben.
    „Mittelprächtig", knurrte der Matheloge. „Ich halte uns die Burschen vom Leib. Aber sobald sie auf die Idee kommen, uns von allen Seiten gleichzeitig anzugreifen, ist der Ofen aus!"
    „Halten Sie durch!" ermahnte ihn Alaska. „In spätestens einer halben Stunde ist der Schaden repariert."
    Er arbeitete fieberhaft. Die hauchdünnen Metallstränge einer gedruckten Leitung zu reparieren, ist kein Kinderspiel. Alaska arbeitete mit einem Aufdampfgerät, das aus einer haarfeinen Düse winzige Mengen von Metalldampf von sich gab. Mehr als einmal mußte er seine Arbeit unterbrechen, weil er eine unerwünschte Verbindung hergestellt hatte.
    Inzwischen fuhr Kol Mimo fort, die Waffen zu bedienen. Er hatte es längst aufgegeben, die Blues nur verscheuchen zu wollen. Er schoß, um zu treffen. Vielleicht verging ihnen der Mut, wenn sie die Körper der Gefallenen sich unter der Space-Jet immer höher und höher auftürmen sahen. Die Blues handelten offensichtlich unter dem Einfluß der Pflanzenintelligenz. Die Pflanzen jedoch schienen in der Nahkampfführung keine besondere Erfahrung zu haben. Die Lage der beiden Männer in der Space-Jet war in Wirklichkeit hoffnungslos. Nur die Unentschlossenheit der Pflanzenintelligenz hatte die Blues bisher daran gehindert, einen entscheidenden Erfolg zu erringen.
    Jetzt jedoch schien sich die Lage zu ändern. Die Blues hatten sich vorübergehend in die Deckung des Dschungelgestrüpps verzogen. Als sie jetzt wieder hervorbrachen, taten sie es an drei Stellen gleichzeitig. Kol Mimo hantierte fluchend mit vier, fünf Waffen gleichzeitig. An zwei Stellen gelang es ihm, den Vormarsch der Angreifer zum Halten zu bringen. Der dritte Stoßtrupp jedoch drang weit genug vor, um einen der Bäume zu kappen, von denen die Space-Jet ihren Halt bezog. Es gab einen kräftigen Ruck. Das Fahrzeug rutschte ein paar Meter ab, fing sich jedoch zwischen einigen kräftigen Ästen. Eine Sekunde später hatte Mimo auch den dritten Stoßtrupp im Fadenkreuz und sandte ihn mit blutigen Köpfen nach Hause.
    Aber die Blues oder die Pflanzen hatten aus diesem Teilerfolg gelernt. Fünfzehn Minuten später griffen sie von sechs Seiten her gleichzeitig an. Mimo schrie: „Ich brauche Ihre Hilfe, Saedelaere! Die Kerle kommen von überall."
    Aber Alaska ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    „Halten Sie sie uns noch zehn Sekunden vom Leib, dann bin ich fertig!"
    Kol Mimo eröffnete das Feuer. Die beiden Blues-Abteilungen, die am raschesten vordrangen, belegte er mit einer Folge schlecht gezielter Salven, die zwar keinen nennenswerten Schaden anrichteten, aber die Angreifer in Deckung zwangen.
    Inzwischen rückte eine dritte Abteilung so nahe heran, daß es ihr gelang, einen weiteren Baum zu kappen. Abermals fuhr ein Ruck durch die Space-Jet. Sie hing jetzt nur noch an zwei Ästen. Der nächste Vorstoß mußte sie endgültig zum Absturz bringen.
    Da schoß Alaska unter der Konsole hervor.
    „Fertig!" schrie er.
    Er zog den Hauptfahrthebel. In den Triebwerkskammern begann es dumpf zu wummern, als die Aggregate anliefen. Die Blues hörten das gefährliche Geräusch und stutzten. Und in diesem Augenblick brach das Verhängnis über sie herein - von einer Seite her, von der weder sie selbst, noch die Männer in der Space-Jet es erwartet hatten.
    Im Dickicht des Dschungels klaffte plötzlich eine meterbreite Lücke. Gestrüpp, Geäst und Unterholz waren wie weggewischt.
    Die Blues wirbelten herum, um sich der unbekannten Drohung zu stellen, aber sie hatten noch nicht erkannt, woher die Gefahr eigentlich kam, da begannen sich auch ihre Reihen plötzlich zu lichten. Es war ein gespenstischer, lautloser Vorgang. Die Gestalten der Blues verschwanden, als seien sie Projektionen aus einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher