Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aber davon weiß ich nichts. Ich weiß ja nicht mal meinen Namen.«
    »Ich werde dich Eva nennen«, beschloß Nicole. »Zumindest so lange, bis wir deinen richtigen Namen herausfinden. Oder hast du etwas dagegen?«
    »Eva… eigentlich ist es mir egal. Ich kann im Moment nicht mal sagen, ob ich Vorlieben oder Abneigungen gegen bestimmte Namen habe. Okay, ich heiße also erst mal Eva.«
    »Du kannst diese Sachen ruhig behalten«, sagte Nicole. »Ich brauche sie nicht. Meine Kleiderschränke platzen förmlich.«
    »Vorhin hast du dem Professor noch gesagt, jetzt wären wir zu zweit, die nichts anzuziehen hätten.«
    »Scherzhaftes Geplänkel«, sagte Nicole. »So etwas wie emrunning gag in unserer Beziehung. Es macht immer wieder Spaß, ihn auf die Palme zu bringen, wenn ich meine Einkaufsorgien durchziehe, meistens erst mal mit seinem Geld, weil ich ganz zufällig ausnahmsweise wie immer meine eigenen Kreditkarten vergessen habe. Es macht Spaß, Klamotten anzuprobieren, zu träumen und auch, sie zu kaufen und zu besitzen. Aber ihn ärgert es oft auch, weil ich sie dann meist nur ein paar Mal anhabe. Oft trage ich ohnehin kaum was oder laufe ganz ohne herum. Je nach Stimmung.« Warum erzähle ich dir das eigentlich? durchfuhr es sie.
    »Und warum läufst du jetzt nicht ganz ohne herum?«
    »Wie sähe das denn aus, wenn ich mich splitterfasernackt unserer Besucherin widmen würde?«
    Eva lächelte. »Es sähe sicher sehr interessant aus und würde mir schon gefallen, wenn du dich splitterfasernackt eurer Besucherin widmen würdest.« Kurz sah sie an sich herunter und blickte dann wieder Nicole an. »Wir kämen uns damit sicher näher… Du bist hübsch. Dein Gefährte hat unverschämtes Glück, daß er dich lieben darf.«
    »Finde ich auch«, grinste Nicole.
    Eva lachte mit. Sie sortierte die Textilien, die Nicole auf dem Bett ausgebreitet hatte. »Kein BH…?«
    »So was habe ich, glaub' ich, noch nie getragen«, stellte Nicole fest. »Werden wir dir also auch kaufen müssen.«
    »Macht euch keine Umstände. Ich nehme, was ich bekomme. Ich weiß ja nicht mal, wie ich es zurückzahlen soll.«
    »Vergiß es einfach.«
    Eva beugte sich zu ihr.
    »Danke, Schwester«, sagte sie und küßte Nicole. Der Kuß war alles andere als schwesterlich…
    Nicole atmete tief durch. »Ich lasse dich jetzt ein bißchen allein«, sagte sie dann. »Wenn du etwas brauchst oder dir etwas einfällt, benutze die Sprechanlage.«
    Sie huschte nach draußen auf den Korridor, zog die Tür hinter sich zu und lehnte sich erst einmal gegen die Wand. Sie fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lippen.
    »Uiuiuiuiui…«, murmelte sie.
    Das konnte ja noch heiter werden.
    In jeder Beziehung!
    ***
    »Ich glaube nicht, daß sie eine Gefahr darstellt«, sagte sie ein paar Minuten später, als sie Zamorra wieder im Kaminzimmer gegenüber saß. In Gedanken fügte sie hinzu: Zumindest nicht auf magischer Ebene. Ansonsten… hm…
    Sie berichtete von Evas Schweben, und Zamorra faßte seine Überlegungen in Worte. »Wir werden sie testen«, beschloß er. »Vielleicht spricht sie auf andere Formen der Magie ähnlich an. Ich werde sie in einen Zauber einbinden. Mich interessiert auch, ob nur das Amulett so auf sie reagiert…«
    »…und umgekehrt…«, warf Nicole ein.
    »Meinetwegen auch das! Aber ich will wissen, ob auch andere magische Instrumente eine ähnliche Wirkung hervorrufen.«
    Nicole runzelte die Stirn. »Du willst ihr doch wohl nicht das Zauberschwert Gwaiyur in die Hand drücken? Bist du verrückt? Es könnte sie umbringen.«
    »Oder uns, wenn sie tatsächlich negativ geprägt ist und es dem Schwert einfällt, sich mal wieder auf die dunkle Seite der Macht zu stellen. Nein, Nici, ich sehe keine wirkliche Gefahr. Etwas anderes wäre es schon, wenn sie mit Ted Ewigks Dhyarra-Kristall in Kontakt käme. Mit dessen Machtentfaltung könnte sie die Welt aus den Angeln heben, wie es so schön heißt.«
    »Ich bin dagegen!« protestierte Nicole. »Erstens aus Sicherheitsgründen, und zweitens, weil Eva kein Versuchskaninchen ist, mit dem man nach Belieben experimentieren kann!«
    »Es ist doch ein Unterschied, ob ich ein Experiment durchführe oder ihr einfach das Schwert oder einen Dhyarra-Kristall in die Hand drücke! Verflixt, Nicole, ich will wissen, woran ich mit diesem Mädchen bin! Sie selbst kann uns nichts sagen…«
    »Auch nicht unter Hypnose oder eventuell mit einer Rückführung? Versuch es doch erst mal damit!« schlug Nicole aggressiv
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher