Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0618 - Zweikampf der Immunen

Titel: 0618 - Zweikampf der Immunen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schnelligkeit zwischen den Palmen dahinraste, versagte sein körpernaher Schutzschirm endgültig. Augenblicklich erstellte der Wissende zwischen sich und dem Flüchtenden einen schildähnlichen Schirm und zog sich, immer noch feuernd, zurück.
    „Es wird gefährlich!" stellte er fest.
    Homunkulus sah in der zunehmenden Dunkelheit, daß der Wissende keinen Körperschirm mehr trug, blieb stehen und kam dann langsam, von Deckung zu Deckung springend, näher heran. Der Wissende erreichte die unterste Stufe. Er stellte einen neuen Schirm auf und löste den anderen auf, sprang dann rückwärts, aber noch immer mit schußbereiter Waffe.
    Als Anti-Homunk in günstiger Entfernung war, feuerte er auf den fliehenden Wissenden. Kol Mimo rannte die Stufen hinauf, drehte sich immer wieder um und deckte den Angreifer mit einem Hagel von Schüssen zu. Eine breite Flammenspur breitete sich aus. Die Oase hallte von dem Lärmen der Schüsse wider.
    Dann sprang der Wissende in die Zone zwischen den Transmitterschenkeln und verschwand.
    Er landete wieder in dem kleinen Ort am Mittelmeer.
     
    *
     
    Wieder stand der Kampf an einem Punkt still, der beiden Gegnern gleiche oder annähernd gleiche Chancen gewährleistete.
    Als Kol Mimo seine Ausrüstung musterte, wußte er, daß der Projektor für sein starkes, körpernahes Schutzfeld wertlos geworden war. Er konnte ihn in der Eile nicht reparieren, also warf er ihn weg.
    „Nutzloser Ballast!" knurrte er.
    Sein Intellekt sagte ihm, daß auch Anti-Homunk erschöpft war und sich um seine Ausrüstung kümmern würde. Eine kleine Waffe war leergeschossen, und die Ersatzmagazine waren aufgebraucht. Das Flugaggregat funktionierte. Binnen kurzer Zeit hatte Kol Mimo seinen Plan geändert. Er sonderte die wichtigen von den unwichtigen Ausrüstungsgegenständen, aß und trank etwas von den Vorräten des kleinen Hauses und horchte mit seinen übergeordneten Empfindungen auf den Suchstrahl des Gegners.
    Nichts!
    Kol Mimo hatte nur noch - abgesehen von einigen für Kampf, Angriff oder Verteidigung nutzlosen Spezialgeräten - die Möglichkeit, körperferne Schirme einzusetzen und seine schwere Waffe. Und jene antike Waffe, die er als letzten Notbehelf erkannte. Er wußte, daß auch Homunkulus in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt war. Was der Gegner wirklich besaß, konnte er nicht wissen, aber er blieb optimistisch.
    „Ich glaube, daß er unsicher geworden ist und eine Pause einlegen wird. Das gibt mir mehr Zeit. Ich brauche eine besondere Art von Arena!" sagte Kol Mimo. Er war überzeugt, daß das nächste Zusammentreffen für einen von ihnen tödlich enden würde.
    Nicht für ihn!
    Er beruhigte seine strapazierten Nerven, musterte seine Kampfausrüstung und suchte dann unter den vielen möglichen Zielen des Transmitters. Schließlich fand er einen Platz, an dem er einige Ruhe haben würde, ehe ihn der Fremde wieder entdeckte.
    Er warf einen langen Blick auf die kleine Siedlung, deren Menschen ebenfalls im Sterben lagen, im langsamen Tod, der die Galaxis heimsuchte. Dann ging er durch den Transmitter und kam genau an seinem Ziel heraus. Diesmal aber schaltete er das Gegengerät ab, so daß er dem Gegner keine zusätzliche Chance in die Hände gab.
    Eine andere Gegend. Sie war kahl und in der Höhe, in der die Luft dünn zu werden begann. Eine Gegend, in der kaum etwas wuchs. Hier hielten sich keine Menschen auf. Es gab einige Kuppeln und wissenschaftliche Stationen, Beobachtungsanlagen, tief in die dunkelbraunen Felsen gesprengt.
    Hier würde der letzte Kampf stattfinden. Er begann, sobald Homunkulus mit Hilfe seines Mikrotransmitters hierher gekommen war.
    Er suchte bereits nach dem Wissenden...
     
    13.
     
    Es kostete von Stunde zu Stunde mehr Energie, die Augen zu öffnen und einen klaren Gedanken zu fassen. Perry Rhodan hob den Kopf von den Unterarmen, richtete sich auf und zog sich an der Platte des Schreibtisches hoch.
    „Es ist schlimm!" murmelte er.
    Vor ihm saß ein Mann, den er gut kannte, der mit ihm Tausende von Gefahren geteilt hatte. Jetzt war nicht nur die letzte Resignation über beide gekommen, sondern auch eine Müdigkeit, wie sie beide Männer bislang nicht gekannt hatten.
    „Perry, was können wir noch tun? Sind wir wirklich gezwungen, hier zu sitzen und auf den Tod zu warten?" fragte Galbraith Deighton.
    Er fühlte sich entsprechend. Obwohl beide Männer mit Psychopharmaka vollgepumpt waren, unterschieden sie sich nicht mehr von den vielen Milliarden der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher