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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie
Autoren: Jason Dark
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gemischt.
    Engländer, Ägypter, aber auch Deutsche und Franzosen. Auf der Liste fiel uns kein Name auf.
    Was die Fracht anging, mußten wir uns gedulden, bis wir über sie Bescheid bekamen. Das Gepäck ließen wir außer acht, wichtig war, ob die Maschine noch andere Dinge geladen hatte.
    Es gab da einige Sendungen, sie waren als Geschenksendung für eine hier in London ansässige Firma MITREX deklariert.
    »Wer kennt sie?« fragte ich die Runde.
    Keiner gab mir Antwort.
    »Ist die Ladung besonders gesichert oder versichert?« erkundigte sich Suko.
    Auch Donovan schüttelte seinen kantigen Schädel, bei dem besonders die großen Ohren auffielen. »Da sind keine besonderen Sicherheitsbestimmungen angeordnet worden.«
    »Und wer sich hinter der Firma Mitrex verbirgt, wissen Sie auch nicht – oder? Ich dachte da an eine Persönlichkeit, die das Unternehmen leitet.«
    Donovan schaute mich beinahe mitleidig an. »Woher soll ich das wissen, Mr. Sinclair?«
    »Nun, es hätte sein können.«
    »Das ist aber nicht der Fall.«
    Mr. Northman hatte mitgedacht und erschien mit einem Branchenbuch. Die Firma war schnell gefunden. Es war nur die Londoner Adresse angegeben, der Name des Besitzers oder Geschäftsführers stand nicht dabei. Dafür eine Telefonnummer.
    Ich tippte sie ein, mußte einen Moment warten, dann erklang eine Frauenstimme. Sie wünschte eine guten Tag und erkundigte sich nach meinen Wünschen.
    »Ich hätte gern Ihren Chef gesprochen?«
    »Wen darf ich melden?«
    »John Sinclair.«
    »Einen Moment.«
    Ich faßte mich in Geduld. Der Moment dauerte nicht sehr lange.
    Wieder hörte ich die Stimme der Sekretärin oder Telefonfee. Diesmal ließ sie leises Bedauern mit durchklingen. »Oh, das tut mir sehr leid, aber ich kann Mr. Sale leider nicht erreichen.«
    »Vielleicht ist er am Airport. Sie erwarten eine Ladung.«
    »Darüber bin ich nicht informiert, Mr. Sinclair.«
    »Sagen Sie mir noch einmal den Namen Ihres Chefs. Ich habe ihn wieder vergessen.«
    »Mr. Ibrahim Sale.«
    »Danke sehr.«
    Ich legte auf und wiederholte den Namen. Damit konnten weder Suko noch die beiden Airport-Angestellten etwas anfangen. Ein Ibrahim Sale war ihnen nicht negativ aufgefallen.
    »Hört sich halb orientalisch und halb europäisch an«, meinte Northman. »Ein Euro-Afrikaner.«
    Auch mir sagte der Name nichts, sosehr ich darüber nachdachte, wollte allerdings nichts unversucht lassen und setzte mich mit unserer Fahndung in Verbindung. Der Kollege war froh, daß ich nur mit einem kleinen Wunsch an ihn herantrat. Er wollte zurückrufen.
    »Ist die Ladung besonders versichert und gesichert?« wollte Suko von Donovan erfahren.
    »Davon ist mir nichts bekannt. Das hätte ich Ihnen ja schon mitgeteilt.« Dem Mann war anzusehen, daß er sich nicht gerade wohl fühlte. Er traute sich aber nicht, den Raum zu verlassen.
    Unsere Leute würden bestimmt mehr über die Firma und ihren Geschäftsführer oder Besitzer herausfinden. Es dauerte auch nicht lange, bis ich den Anruf bekam.
    Eine Weile hörte ich zu, bedankte mich, legte auf und drehte mich zu den anderen hin um. »Die Firma Mitrex ist ein Im- und Exportunternehmen. Sie ist mit Ägypten eng verbunden, und ihr Geschäftsführer ist ebenfalls Ägypter mit englischen Paß.«
    »Liegt etwas gegen ihn vor?« fragte Suko.
    »Nein.«
    »Was führen die Leute denn ein?«
    Ich hob die Schultern. »Darüber wußte unser Computer leider nichts. Ich weiß auch nicht, was man aus Ägypten alles importieren kann. Möglicherweise Kunst mit Sondergenehmigungen, ansonsten wird auch vieles nachgemacht und auf den Flohmärkten als echt unter die Leute gebracht. Wie gesagt, da sollten wir Ibrahim Sale selbst fragen.«
    »Ich nehme sogar an, daß er hier erscheinen wird«, meinte Suko.
    »Wer ist denn für die Überprüfung der Ladung verantwortlich? Ich denke da in erster Linie an den Zoll…«
    »Kommen Sie mit.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    Hinter Arch Donovan gingen wir her. Zuvor bedankten wir uns bei Mr. Northman, der kurz lächelte und sich wieder seinen Computern zuwandte.
    ***
    Der Wind war kalt, der über das Rollfeld fegte. Die landenden und startenden Maschinen kamen mir vor, als könnte ich sie mit der ausgestreckten Hand greifen.
    Über dem Gelände lag ein leichter Dunst, der Verkehr war jedoch nicht beeinträchtigt.
    Arch Donovan stampfte vor uns her. Er hatte einen wiegenden Gang und wirkte wie ein Seemann, der sich gegen den Wind anstemmte. Daß ihm die Sache nicht paßte, wußten wir, gaben
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