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0617 - Das Blut der Mumie

0617 - Das Blut der Mumie

Titel: 0617 - Das Blut der Mumie
Autoren: Jason Dark
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ersten Kontakt, sprach er schon das magische Wort aus.
    »Topar!«
    Und damit war unsere Zeit gekommen…
    ***
    Fünf Sekunden blieben dem Chinesen, um die Lage zu unseren Gunsten zu verändern. In dieser Spanne konnte sich niemand, der sich in Rufweite befand, auch nur bewegen, bis auf den Träger des Stabs.
    Auch ich stand steif wie ein Brett, hielt die Augen offen und bekam mit, wie rasch und sicher der Inspektor handelte.
    Er tauchte nach unten und entwand dem im Dunkeln lauernden Sale gleichzeitig die Waffe.
    Dann nahm er sich die beiden anderen Männer vor, die sich ebenfalls nicht rührten.
    Eine Drehung des Arms, ein kurzes Zuschnappen der Hand, und Suko besaß das Schießeisen. Mit drei Sprüngen hatte er sich dem zweiten Kerl genähert und entriß ihm ebenfalls die Pistole.
    Da war die Zeit vorbei.
    Wir alle bewegten uns, und ich hörte Ibrahim Sale vor Wut schreien. »Kümmere du dich um ihn, John, ich nehme mir die beiden anderen Typen vor.«
    Nichts hätte ich lieber getan. Zum erstenmal sah ich das Gesicht des Mannes. Es wirkte bleich wie das Mondlicht, die Augen waren aufgerissen, und er sah, wie meine Faust plötzlich vor seinem Gesicht riesig auftauchte.
    Dann erwischte ihn der Treffer.
    Ibrahim Sale wurde zurückgeschleudert. Er fiel in den Laderaum hinein. Ich hörte es noch poltern und setzte sofort nach. Mir war klar, daß ich mit ihm noch einiges an Arbeit haben würde. Ein Mensch wie er gab sich nicht so leicht geschlagen.
    Sale besaß genügend Platz. Er stand auch wieder auf den Beinen, als ich gegen ihn vorging.
    Scharf schaute er mir entgegen. Sogar das Weiße sah ich in seinen Augen leuchten. Sein Mund stand offen, aus ihm drang mir ein würgendes Geräusch entgegen.
    Hinter mir hörte ich klatschende Geräusche. Suko würde mit den beiden Typen schon fertig werden, so daß ich mich auf Ibrahim Sale konzentrieren konnte.
    Mit dem Unterarm wischte er über seine Lippen. Leicht geduckt stand er vor mir; sein Atem ging unregelmäßig. Dieser Mann stand unter vollem Druck. Er würde nicht kalt und überlegt handeln können.
    »Nun?« fragte ich.
    Er wich noch weiter zurück. Irgendwann bremste ihn die Wand.
    Als er dagegenstieß, richtete er sich auf, stellte sich auf die Zehenspitzen und katapultierte sich mir entgegen.
    Ich fing ihn ab.
    Der erste Treffer erwischte ihn an der Brust, der zweite irgendwo zwischen Nacken und Hinterkopf. Vor mir tauchte er zu Boden, krümmte sich, weil er Schmerzen hatte und wurde von mir auf die Beine gerissen. Wie ein Häufchen Elend hing die Person, die vorhatte, die Welt aufzuklären, in meinem Griff.
    Ich schüttelte ihn durch. »Tut mir einmal leid für Sie, Sale. Aber Sie haben einfach zu hoch gepokert, verstehen Sie?«
    »Du… du …« Ich stieß ihn gegen die Ladewand. »Was dir jetzt noch bleibt, ist die reine Wahrheit. Pack aus, Junge. Pack verdammt schnell aus!«
    »Nein, ich…«
    Wieder hämmerte ich ihn gegen das Hindernis. Suko stand längst neben mir.
    »Will er nicht reden?«
    »Nein!«
    »Das sollten wir ändern.«
    Das Gesicht des Mannes verzog sich, als wäre es eine Gummimaske. »Was wollt ihr denn?«
    »Die Mumie, die Nadeln, die Katze!«
    »Sie wird euch töten!« kreischte er.
    »Das lassen Sie mal unsere Sache sein, Sale. Sie wissen, wo sich beide befinden.«
    »Nein, ich…«
    Wieder stieß ich ihn zurück. Diesmal hatte ich seinen Widerstand gebrochen. »Ja, ich weiß es. Ich weiß es, verdammt!«
    »Dann werden Sie uns hinführen.«
    Suko hatte mir den Mann überlassen. Er fesselte mittlerweile dessen Helfer mit einer Handschelle. Der eine Kreis umschloß einen Fußknöchel, der andere ein Handgelenk.
    Sie würden nicht von der Ladefläche verschwinden können, das stand fest.
    Ich hatte den Euro-Ägypter gedreht und stieß ihn vor mir her, dem Ausgang zu.
    Er stolperte nach draußen und wollte wegrennen. Nach wenigen Schritten spürte er meine Hand wie eine Pranke in seinem Genick.
    Neben der am Boden liegenden Beretta hatte ich ihn erwischt und hob die Waffe auf. Diesmal spürte er die Mündung an seiner rechten Wange. Ich trieb ihn auf das Fahrerhaus zu und drückte ihn mit dem Rücken gegen die Beifahrertür. »Es geht um verdammt viel, Ibrahim Sale. Glauben Sie nur nicht, daß wir große Rücksicht nehmen können. Wo halten sich die beiden Monstren auf, Sale?«
    »Museum!« stotterte er.
    »In welchem?«
    »Natural History.«
    »Warum nicht gleich? Wie sind sie dorthin gekommen?«
    »Ich… ich habe ihnen den Weg
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