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0614 - Werwolf-Begräbnis

0614 - Werwolf-Begräbnis

Titel: 0614 - Werwolf-Begräbnis
Autoren: Jason Dark
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dem ich gerade arbeitete. Keine besondere Sache, wenn auch ziemlich schaurig, aber je länger ich mich mit diesem Gedanken beschäftigte, um so stärker gelangte ich zu der Überzeugung, daß der Film doch etwas mit den Dingen zu tun hatte, die mein Freund und Kollege Suko und ich in Angriff genommen hatten.
    Österreich und Mandragoros grausamer Zaubergarten lagen hinter uns. Wir waren in London gelandet, hatten unseren Bericht abgegeben und waren anschließend von unserem Chef, Sir James, in das Ghetto geschickt worden, weil sich dort jemand herumtreiben sollte, der unter dem Einfluß des Bösen stand.
    Es ging um einen Mann, der von Götzen und Dämonen sprach, von einem Leben nach dem Tod und dem großen Rausch, dem jeder anheimfallen konnte, wenn er sich damit beschäftigte.
    Wie war das denn noch?
    Ich drückte die Zigarette aus, nahm den letzten Schluck Whisky und ließ meine Gedanken zurück in die nahe Vergangenheit treiben…
    ***
    Sicherheitshalber waren Suko und ich nicht mit dem BMW, sondern mit dem Dienstwagen in das Viertel gefahren, das von einigen Menschen die Bezeichnung Ghetto bekommen hatte, die dann von anderen übernommen worden war.
    Unter Ghetto versteht man ein Gebiet, in dem nur bestimmte Menschen wohnen. In London gibt es mehrere Ghettos. Das der Chinesen, der Puertorikaner, der Inder, der Orientalen… Ich war nicht dafür, konnte die Politik und all das, was im Laufe der Jahre gewachsen war, nicht ändern und hatte mich einfach damit abzufinden.
    Ins Ghetto also!
    Der Wintertag war sonnig und kalt. Die Menschen, die in diesem Gebiet lebten, befanden sich zwar schon lange in London, an die Kälte jedoch hatten sie sich nie richtig gewöhnen können, denn sie stammten zumeist aus den wärmeren Gefilden der Karibik.
    Und so sah es auch in den Straßen aus. Daß wir uns in London befanden, konnten wir vergessen. Auch in der Kälte verlor die Gegend nichts von ihrer Buntheit. Die alten, oft baufälligen Häuser waren farbig angestrichen worden. Auf manchen Fassaden war das düstere Grau völlig unter dem Grün der Palmen verschwunden, über denen zudem noch ein kräftiger Sonnenball stand und leuchtete.
    Dies alles deutete darauf hin, wie sehr die Menschen in diesem Viertel die Sonne vermißten.
    Geschäfte, kleine Kneipen, Restaurants, sogar im Winter auf den Gehsteigen aufgebaute Marktstände und kleine Garküchen, deren scharfer Geruch sich mit der kalten Luft vermischte.
    Dazwischen trieben, Nebelwolken gleich, die Dunstwolken aus den Garküchen, wo Fleisch und Würste auf offenen Feuerstellen ihren Platz gefunden hatten.
    In einem schmalen Haus befand sich sogar ein Gewürz-Basar. Daneben verkaufte ein Händler Gemüse und Südfrüchte, wobei er achtgeben mußte, daß ihm seine Ware nicht erfror, denn die Temperaturen lagen in Gefrierpunktnähe.
    Auch die hier lebenden Menschen gehörten nicht zu den typischen Londonern.
    Braunhäutige Männer, Frauen und Kinder, mit großen, dunklen Augen. Die jungen Mädchen strahlten einen natürlichen Sex aus, der allerdings bei dieser Witterung unter dicker Kleidung verborgen lag.
    Natürlich hörten wir auch Musik. Neuerdings war der Lambada zu einem Modetanz geworden. Seine Klänge schallten aus zahlreichen kleinen Bars und Kneipen, vermischt mit Mambo- und Sambarhythmen. Trotz der Kälte wurde ich den Eindruck nicht los, daß dieses Viertel ständig in Bewegung war und vor sich hin swingte.
    Wir sahen aber auch andere Dinge. Die an die Hauswände gesprayten Parolen, die für mehr oder weniger radikale Reformen warben und den Thatcherismus verdammten.
    Irgendwo brodelte es hier immer. Der Untergrund war nicht ruhig. Er kochte, und es gab Leute, die noch immer davon überzeugt waren, aus den Ghettos hervor die Revolution ausrufen zu können.
    »Und wo finden wir diesen Aci?« fragte Suko.
    Diesen Namen hatte uns Sir James gegeben. Er sollte Einfluß besitzen, guten Kontakt zu seiner Heimat, und es sollte ihm auch gelungen sein, eine alte Magie einzuführen. Jedenfalls hatte es Opfer gegeben. Keine Toten, aber Menschen, die lautschreiend durch die Straßen gerannt waren und sich als Monster oder Dämonen fühlten, wobei sie noch Waffen getragen und andere verletzt hatten.
    Die Polizei hatte sie eingefangen verhört und war auf den Namen Aci gestoßen.
    Die normalen Beamten konnten mit den Aussagen nichts anfangen. Sir James hatte das anders gesehen und uns auf Acis Spur gesetzt. Wir mußten ihn allerdings erst einmal finden.
    Eine genaue Adresse gab
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