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0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

Titel: 0612 - Eine Nacht im Hexenschloß
Autoren: Jason Dark
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allmählich Zeit für mich. Die Lage spitzte sich zu, und ich wollte endlich mein Kreuz gegen sie einsetzen.
    Schwungvoll kam ich hoch – und spürte ihre nackte Haut in meinem Gesicht, denn die Hexe hatte sich im gleichen Augenblick nach vorn geworfen, wahrscheinlich, um mich auf das Bett niederzustoßen.
    Das gelang ihr auch. Ich fiel auf den Rücken, der nackte Frauenkörper preßte sich gegen mich. Mit ihren Krallen riß sie mir mein Hemd entzwei.
    Sie umklammerte mich, wollte mich küssen. Ich drehte den Kopf zur Seite, sie aber hielt mich weiter umschlungen und drehte sich mit mir. Ihr heißer Atem strich über meinen Nacken. Bevor ich den nächsten Liebesangriff erlebte, blickte ich auf das Knochenmesser in ihrer Hand…
    ***
    Es war eine Welt für sich. Möglicherweise so etwas wie eine Mitte zwischen dem Diesseits und dem Jenseits, jedenfalls eine andere Dimension, ein Fluchtweg für bestimmte Personen, das wußte Jane Collins auch, ohne daß es ihr erklärt worden war.
    Sie fiel und schwebte…
    Es war kein hartes Fallen, kein Hineinrasen in die tiefe Unendlichkeit, nein, die Kraft, die hier vorherrschte, schaffte es, sie wie auf Flügeln zu tragen.
    Hexenmacht und Hexenkraft!
    Irgendwann kam Janes Fall zum Stillstand. Da schwebte sie nur mehr in der Finsternis, die ihr wenig später nicht mehr so dicht vorkam, denn von irgendwoher erreichte sie ein heller Schein, eine Farbschattierung zwischen Silber und Grün.
    Jane schaute in die Tiefe. Das konnte sie, und sie sah zwei Gestalten unter sich.
    Tote…
    Sie schwebten ebenfalls innerhalb der magischen Zone, die wahrscheinlich dort, wo sich ihr Ende zeigte, in Dämonenreiche hineinführte, die da begannen.
    Auch Jane merkte etwas von der Kraft der anderen Reiche. Sie stieg hoch, ein gefährliches Ziehen, ein Zerren, das auch über ihren Körper glitt und mit unsichtbaren Armen zu vergleichen war, die sie anfaßten, um sie in die Tiefe zu holen.
    Aber Jane Collins hatte es geschafft, ihre alten Kräfte nicht nur zu mobilisieren. Sie konnte diese Kräfte sogar halten und hoffte, sie auch zu verstärken.
    Deshalb schwebte sie nicht mehr tiefer, deshalb blieb sie auf gleicher Höhe und konnte auf die Leichen unter ihr schauen, die von den anderen Kräften hin- und hergerissen wurden, um den Menschen Angst und Schrecken zu bringen.
    Wäre es Jane möglich gewesen, ihr Gesicht im Spiegel zu sehen, sie hätte sich erschreckt.
    Ihre Haut hatte eine andere Farbe bekommen. Die Mischung aus Grau und Grün ließ sie aussehen wie eine schon im Stadium der Verwesung befindliche Leiche.
    Ihre Hexenkraft, im Innern wie eine Flamme hochgeschossen, war jetzt nach außen gekehrt worden und zeigte sich in ihrem Gesicht.
    Zudem war es durch die Anstrengung verzerrt, sich innerhalb des Schachts halten zu müssen, um nicht für immer in irgendwelchen Dämonenreichen zu vergehen oder schrecklich zu verbrennen.
    Jane wollte nicht nach unten schauen. Es interessierte sie, was über ihrem Kopf geschah, denn sie spürte mit einem sicheren Instinkt, daß sich John bereits in das Zimmer geschlichen hatte.
    Aber war er allein, oder befand er sich bereits in den Fängen der Orania, dieser Mörderin, die eine Nacht mit ihm im Hexenschloß hatte verbringen wollen?
    Es gab für die Detektivin keine Antwort auf die Frage, das Blickfeld war ihr genommen. Sie schaffte es nicht, durch den normalen Fußboden zu schauen.
    Statt dessen spürte sie die beiden anderen Toten. Sie trieben innerhalb des Schachts in die Höhe, als wären ihre Körper von einer Pumpe ausgestoßen worden.
    Jane konnte sich ausrechnen, wann die beiden Leichen sie erreicht hatten.
    Sekunden später schon prallte der erste gegen sie. Jane erwischte ihn mit einem Fußtritt und schaute ihnen nach, wie sie sich wieder tiefer in die geheimnisvolle Sphäre dieser magischen Zwischenwelt hineinsenkten.
    Menschen, die in einer engen Raumkapsel lebten, besaßen ebenfalls das Problem der Schwerelosigkeit, nur besaß es hier keine physikalische Erklärung.
    Noch mußte sie warten. Sie versuchte sich erst gar nicht vorzustellen, was über ihr geschah, aber sie hatte mittlerweile längst gespürt, daß sich Orania im Raum befand.
    Es war einfach ihre Aura, die auch von einem Fußboden nicht gestoppt werden konnte.
    Was würde sie tun?
    Jane strengte sich an. Die beiden schwebenden Leichen taten ihr nichts. Sie würden irgendwann in einem dämonischen Reich verschwunden sein und nie wieder auftauchen, da war sie sich sicher.
    Aber bei
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