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0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

0612 - Eine Nacht im Hexenschloß

Titel: 0612 - Eine Nacht im Hexenschloß
Autoren: Jason Dark
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dieser Hexe war es etwas anders, die führte noch gefährliche Pläne durch und würde sich durch nichts abhalten lassen.
    Plötzlich verzerrte sich das Gesicht der Detektivin. Es war wie ein Stromschlag über sie gekommen, eine gefährliche Botschaft, die in ihr Gehirn eindrang.
    John Sinclair war da!
    Das allerdings hatte sie schon vorher gewußt. Nur war noch etwas eingetreten.
    Er befand sich in Gefahr!
    Jane und der Geisterjäger waren keine eineiigen Zwillinge, wo der andere über die Gedanken des anderen oftmals Bescheid wußte, hier lief etwas anderes ab. Sie konnte es nur als einen Strom ansehen, der von John abstrahlte und für den Jane auch einen Begriff besaß.
    Angst!
    Das war es. Da kamen die Gefahr und die Angst zusammen. John mußte sich einfach in Lebensgefahr befinden.
    Für Jane Collins gab es kein Halten mehr. Sie wollte nicht länger in diesem Verbindungsweg zwischen den Reichen schweben. Sie war auf eine bestimmte Art und Weise hineingelangt, sie würde auf die gleiche Art wieder rauskommen.
    Kraft ihres Willens, ihrer Gedanken!
    Sie versuchte es, konzentrierte sich auf diese Öffnung, wobei sie abermals den magischen Ring der Hexe Orania durchbrechen mußte, was ihr hoffentlich gelang, denn sie war zu sehr abgelenkt und mit dem Geisterjäger beschäftigt.
    Jane hatte Glück.
    Das Krachen und der Schrei klangen gleichzeitig auf, als die magische Grenze riß.
    Und Jane Collins erschien wie ein Racheengel aus der Hölle!
    ***
    Der Schmerz war süß und beißend zugleich. Daß er auch die Vorstufe zum Tod sein konnte, wußte ich ebenfalls. Ich blieb so starr liegen, als wäre ich schon eine Leiche.
    Ich hoffte, daß dieses Weib nicht mehr weiter und auch nicht mehr tiefer schnitt.
    Ihr Gesicht sah ich über der Klinge und starrte direkt in die bösen und haßerfüllt blickenden Augen. Es war nichts mehr von dem darin zu sehen, was ich schon einmal bei ihr erlebt hatte. Keine Sinnlichkeit, keine Verlockung, nur das spiegelte sich darin wider, das eigentlich völlig natürlich war.
    Sie hatte es gewagt, mit Dämonen oder höllischen Geschöpfen zu paktieren. Sie besaßen ihren Geist, ihre Seele und hielten sie unter Kontrolle. Einen Menschen zu ermorden und ihn dabei zu quälen, war für sie nichts Besonderes.
    Das Knochenmesser bewegte sich nicht, der Schmerz aber blieb.
    Wenn ich nach unten schielte, konnte ich auch den roten Streifen an meinem Hals sehen. Er war zerfasert, denn ein Rinnsal sickerte bei mir in Richtung Hals.
    Auch sie kam mir starr wie eine Puppe vor. Nur in den Augen entdeckte ich »Leben«.
    Es kostete mich eine ungeheure Überwindung, sie anzusprechen.
    Vor allen Dingen durfte ich nicht einmal zittern, sonst wäre die Klinge noch tiefer gedrungen.
    »Okay!« hauchte ich, »was hat das zu bedeuten? Du wolltest eine lange Nacht im Hexenschloß mit mir erleben. Sieht diese Nacht so aus? Ist sie schon beendet, bevor sie überhaupt anfing?«
    Wie würde sie antworten? Die Klinge von rechts nach links ziehen und mich töten?
    Es dauerte etwas, bis sie sich darauf eingestellt hatte. »Nein!« sagte sie dann. »Nein, ich habe es mir überlegt. Es wird keine lange Nacht zwischen uns geben, schöner Mann.«
    »Was hält dich ab?«
    »Ein Fluidum«, erwiderte sie leise. »Ich spüre, daß es ein gefährliches Fluidum gibt, das sich hier ausgebreitet hat. Es sind gewisse Gefahren entstanden, die nur ich spüre, aber ich weiß, daß man mich reinlegen will. Ich habe bemerkt, daß jemand in der Nähe lauert, den ich hasse. Die Frau, die ich rief, die du mitbrachtest, wo steckt sie? Ich habe sie rufen lassen, ich will sie töten. Ich allein möchte in diesem Land regieren, ich allein. Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht!«
    Nach dieser Antwort zog sich die Haut in ihrem Gesicht so quer und gleichzeitig auch lang, daß es den Anschein hatte, als würde diese Person eine Gummimaske tragen. Aber es war ein Ausdruck der Wut und der wilden Entschlossenheit, es endlich zu tun. Ich merkte auch den härter werdenden Schmerz. Wenn diese Person das Knochenmesser noch mehr in meine Haut hineinstach, war es um mich geschehen.
    »Eine letzte Frage, eine letzte Frage, John Sinclair. Wo ist sie? Wo hält sie sich verborgen?«
    Was sollte ich ihr antworten? Ich wußte es nicht. Dabei glaubte ich Oranias Worten. Jane hielt sich bestimmt in der Nähe auf, nur eben nicht sichtbar für uns und nur spürbar für die Hexe.
    »Antworte!«
    »Gut, ich will es dir sagen. Du weißt, daß sie ebenfalls eine Hexe ist
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